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Stockcar: Natschbach III

Troll-Festspiele am dritten Stockcar-Renntag

In der heißen Luft von Natschbach-Loipersbach kürten sich Windstey,Troll, Hofmann und Kindl zu den Tagessiegern.

Fotos: Walter Vogler

44 Piloten erwiesen sich heute als überaus hitzeresistent. Bei über 30 Grad im Schatten ging auf der Sandbahn-Arena in Natschbach-Loipersbach der dritte Renntag im Stockcar Racing Cup 2019 über die Bühne, und nicht nur die Fahrer, sondern auch rund 600 Zuschauer trotzten dabei dem laut Meteorologen etwas zu früh vorherrschenden Hochsommer.

10 Protagonisten bot das Starterfeld in der Formel 2. Dabei hatte Bernd Herndlhofer, der Gesamtzweite, schon im Training seinen Schreckmoment. Von einer heftigen Staubwolke behindert, konnte er seinen Boliden nicht rechtzeitig stoppen und knallte hart ins Heck des plötzlich vor ihm auftauchenden Dominik Hillepold aus Prein. Die Folge: Hillepold musste die Formel 2 auslassen, konnte aber in der Hecktriebklasse starten, Herndlhofers Fahrzeug musste mit abgerissener Hinterachse abtransportiert werden, was dem aus der Rundstrecke bekannten Piloten Stress pur bereitete.

Mit seiner Mechaniker-Crew schließlich gelang es ihm aber, das Auto bis zum Start der Vorläufe zu reparieren und die Punktejagd in Angriff zu nehmen. Ein Vorlauf-Sieg jedoch gelang ihm nicht. Diese holten etwas überraschend der Gloggnitzer Johann Ritzinger und danach zweimal und etwas weniger überraschend der Gesamtführende Gerhard Windstey aus Grafenbach.

Im Finale freilich war dann der Pechvogel wieder voll da. Bernd Herndlhofer spulte die 12 Runden perfekt ab und fuhr zum Sieg. – Und dass Bernd Herndlhofer schließlich auch noch den Sieg im abschließenden Grande Finale feiern konnte, fällt da schon fast in die Kategorie „kitschig“. Dem Triumph ging ein packender Endlauf voraus. Eigentlich hatte nämlich der F2-Meister des Jahres 2017 Marcus Lechner bereits alles für sich aufbereitet, jedoch landete der Grafenbacher als Führender bei einem Überrundungsmanöver mit gebrochener Bremsscheibe im Reifenstapel, wurde nachher noch von praktisch jedem nachfolgenden Auto touchiert und musste so Herndlhofers Erfolg hilflos mitverfolgen. – Der Tagessieg für den Punktebesten des 3. Renntags ging jedoch letztendlich an Gerhard Windstey.

18 Piloten und damit wiederum die meisten haben für die Klasse der Saloon Cars genannt, weshalb die drei Vorläufe in zwei Gruppen zu je neun Fahrern absolviert wurden. In denen der Name Troll die Hauptrolle spielen sollte. In Gruppe 1 gelangen Lukas Troll aus Hausbrunn zwei Siege und dem Wiener Neustädter Christoph Mican einer. In Gruppe 2 feierte der Wilfersdorfer Sascha Troll sogar einen Vorlaufsieg-Hattrick.

Ehe es jedoch so weit war, musste im dritten Vorlauf die Rennleitung einschreiten. Ausgangspunkt war ein Zwischenfall zwischen Raphael Steiner und Gerald Reisinger, im Zuge dessen Steiner mit seinem Ford Puma in die Wand crashte und diesen heftig demolierte. Weil daraufhin die Neunkirchner Brüder Raphael und Marco Steiner die Einschätzung der Rennleitung als Rennunfall nicht teilten und dies im Fahrerlager auch lautstark kundtaten, wurden sie wegen undisziplinierten Verhaltens vom heutigen Tag ausgeschlossen.

Weil auch der Zistersdorfer Gerald Reisinger etwas heißer reagierte, als das Wetter war, wurde er mit einem Abzug von 10 Punkten belegt, durfte aber weiterfahren. Organisator Gerald Koloc stand voll und ganz hinter der Entscheidung von Rennleiterin Martina Berger. Koloc: „Ungebührliches Benehmen, sowohl auf der Strecke als auch im Fahrerlager, darf bei uns keinen Platz haben. Da gibt es von mir null Toleranz.“

Anschließend standen das B- sowie das A-Finale auf dem Zeitplan. Das B-Finale gewann ebenfalls ein Troll, und zwar Kevin Troll, ebenso wie Sascha Troll aus Wilfersdorf. – Im A-Finale triumphierte sodann Lukas Troll vor Sascha Troll, womit für das abschließende Grande Finale eine leichte Favoritentendenz in Richtung irgendeines Troll zu erkennen war.

Der letzte Lauf begann fast schon traditionell mit einem Abbruch. Der Neunkirchner Walter Gasteiner fabrizierte auf der Zielgeraden einen spektakulären Überschlag und das Rennen musste neu gestartet werden. Und es gewann . . . erraten . . . Troll, nämlich Lukas Troll, der damit auch den Tagessieg einheimste – nur drei Zähler am Punktemaximum vorbei.

8 Fahrer duellierten sich in der Hecktrieb-Klasse, wo es ebenfalls im ersten Vorlauf ein erstaunliches Ergebnis gab. Der Wiener Martin Klees, erstmals am Start, holte sich nämlich gleich den Sieg und hielt auch im zweiten Vorlauf als Dritter hinter dem Sieger Anton Bock aus Würflach tapfer mit. Im dritten Vorlauf zeigte Ex-Saloon-Car-Meister Georg Weissenböck aus Weissenbach seine Klasse und feierte einen relativ klaren Sieg.

Die 40 Sieger-Punkte des Finales sicherte sich dann wieder der Vorjahrsmeister Anton Bock, ehe es ins heiß ersehnte Grande Finale ging. Dort fand dann der Champion seinen Meister. Es siegte nämlich der Wiener Roland Hofmann. Und das sogar ziemlich klar, nämlich um fünf Sekunden vor Bock. – Die Tageswertung warf am Ende ebenfalls Roland Hofmann als Besten aus.

8 hoffnungsvolle Nachwuchspilot/innen gaben sich auch in der Jugendklasse die Ehre. Um das Sicherheitsrisiko hier weitestgehend zu minimieren, wurde diese trotzdem in zwei Gruppen zu nur je vier Fahrzeugen gefahren.

Während in Gruppe 1 die Ternitzerin Michelle Brünner mit zwei Vorlaufsiegen enorme Frauen-Power demonstrierte, einen Sieg holte Marius Scherz aus Breitenau, waren in der Gruppe 2 die Karten wieder ganz klar zugunsten Topfavorit Michael Kindl verteilt. Der Meister aus Puchberg war auch diesmal nicht zu biegen.

Wie fast zu erwarten, war das auch im Finale nicht der Fall, wenngleich es hier knapper zuging als gedacht. Michael Kindl gewann 0,2 Sekunden vor Michelle Brünner und 0,6 Sekunden vor Nico Monschein aus Fernitz.

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