MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
DTM: Istanbul

Türkisches Spa

Aufgrund der Streckencharakteristik wird der Kurs in Istanbul mit Spa-Franchorchamps verglichen, die Piloten freuen sich auf das vorletzte Rennen.

Bereits wenige Tage nach dem Grand Prix der Türkei im August schien die DTM das Istanbul-Fieber gepackt zu haben, verwarf man doch den Gedanken, die Türkei-Premiere zu Gunsten einer größeren Rundenzahl auf der Kurzanbindung der Strecke abzuhalten. Stattdessen kommen die 20 DTM-Piloten in den Genuss der Grand-Prix-Strecke - und somit auch in den der "türkischen Eau Rouge".

Zwar heißt diese ins Anglotürkische übersetzt "Turn 8" und hat äußerlich kaum etwas mit dem belgischen Original gemein, braucht sich allerdings hinsichtlich der fahrerischen Herausforderung nicht zu verstecken.

Die aus mehreren im stumpfen Winkel zusammengesetzten Geraden bestehende 180-Grad-Kurve stellt das Herzstück des Speedparks dar - und ist prädestiniert dafür, selbst gestandene DTM-Piloten aus dem Rhythmus zu bringen.

"Vor allem die Kurve acht erfordert jede Menge Mut. Ich bin davon überzeugt, dass die DTM hier in Istanbul ein spannendes und interessantes Rennen zeigen wird", bestätigte auch Opel-Pilot Manuel Reuter nach der ersten Sichtung auf der offiziellen DTM-Webseite.

Jean Alesi nennt weitere Hinweise auf die belgischen Gene des Bosporus-Kurses: "Die Rennstrecke hat mich sehr beeindruckt. Das Streckenprofil mit seinen Steigungen und Gefällen erinnert mich sehr an Spa-Francorchamps und wird für uns DTM-Fahrer eine echte Herausforderung."

Eine Herausforderung, die mehr denn je auch darin bestehen wird, sich für die persönliche Ideallinie zu entscheiden, ist der Speedpark doch so breit wie keine zweite Strecke im DTM-Kalender. So werden zwar kleine Ausrutscher - auch angesichts asphaltierter Auslaufzonen - verziehen, diese sind allerdings nicht nur in Turn 8 äußerst schnell passiert.

Die Berg- und Talbahn verlangt eine optimale Bremsbalance sowie ein hohes Maß an Abtrieb für die zahlreichen langsamen Streckenteile - der wiederum auf der 655 Meter langen Start-/Ziel-Geraden rasch zum Hindernis wird. Eine Haarnadelkurve mit einem Radius von nur 15 Metern offeriert den Piloten eine der in Istanbul vergleichsweise wenig limitierten Überholmöglichkeiten.

Und so sind es die nicht immer ruhmvollen Ergebnisse türkischen Straßenbaus, die neben der attraktiven Architektur der Streckengebäude stellvertretend für landestypische Eigenheiten der Türkei stehen. So kritisierten die Formel-1-Piloten unisono das für eine neue Strecke ungewöhnlich hohe Maß an Bodenwollen, die bestimmte Körperregionen ebenso deutlich spüren lassen wie die Tatsache, dass der Kurs entgegen sonstigen Gepflogenheiten gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird.

Stimmen der Piloten

Mattias Ekström (Audi)

"Ich kenne die Strecke in Istanbul nur aus dem Fernsehen. Sie macht einen guten Eindruck. Es gibt offenbar sehr schnelle, aber auch langsamere Passagen. Unser Audi A4 wird auch dort konkurrenzfähig sein. Die Fans dürfen sich auf ein weiteres sehr spannendes DTM-Rennen freuen."

Martin Tomczyk (Audi)

"Auf die Türkei freue ich mich sehr und möchte dort auf jeden Fall aufs Treppchen. Einige türkische Freunde aus Rosenheim fliegen mit mir zum Rennen und werden kräftig die Daumen drücken. Mit der Verständigung werde ich in Istanbul dank ihrer Hilfe jedenfalls keine Probleme haben..."

Tom Kristensen (Audi)

"Während des Formel 1-Rennens habe ich als Experte für das dänische Fernsehen gearbeitet und dabei die Strecke studiert. Sie scheint einen guten Mix aus langsamen Ecken, blinden Kurven und natürlich dem extrem schnellen Turn 8 zu bieten. Ich bin schon gespannt darauf, wie sich der A4 dort verhält."

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline)

"Istanbul wird besonders interessant, weil jeder dieselben Voraussetzungen hat. Es ist dort noch niemand gefahren. Wenn man sieht, wie die DTM-Rennen laufen, kann man generell keine Vorhersagen machen. Es muss einfach alles passen, so wie zuletzt bei uns auf dem EuroSpeedway. Wir kommen mit einem Punkt Vorsprung nach Istanbul – und mindestens den wollen wir dort auch behalten."

Gary Paffett (Mercedes)

"Der Istanbul Speedpark ist für alle DTM-Fahrer Neuland, von daher haben also alle die gleichen Voraussetzungen. Da unser Auto in dieser Saison bisher auf allen Strecken sehr stark war, bin ich zuversichtlich, auch in der Türkei eine gute Siegchance zu haben."

Jean Alesi (Mercedes)

An die Podiumsplätze in der Meisterschaft komme ich nicht mehr heran, aber um den vierten Platz wird es zwischen Mika, Bernd, Jamie, mir und ein paar anderen noch einen heißen Kampf geben. Ich bin meinen Fans am Ende dieser Saison noch ein gutes Ergebnis schuldig, dafür will ich in Istanbul kämpfen."

Mika Häkkinen (Mercedes)

Die neue Strecke ist eine anspruchsvolle Berg- und Talbahn, ähnlich wie Spa. Ich mag solche Kurse, wie ich mit meinem Sieg dort gezeigt habe. Es wäre toll für Mercedes-Benz den Premierenerfolg in Istanbul einzufahren."

Mercedes-Benz Motorsportchef Norbert Haug

Die Charakteristik der neuen Rennstrecke ist interessant und anspruchsvoll – vielleicht die schwierigste Strecke im Kalender. In Istanbul kann die Vorentscheidung oder gar die Entscheidung im Titelkampf fallen, die Wahrscheinlichkeit, dass sich alle auf die Entscheidung beim Saisonfinale in Hockenheim freuen dürfen ist aber groß."

News aus anderen Motorline-Channels:

DTM: Istanbul

- special features -

Weitere Artikel:

24h Nürburgring: Top-Qualifying

"Grello"-Porsche auf der Pole

Poleposition für "Grello" bei den 24 Stunden vom Nürburgring 2025! - Kevin Estre macht Kevin-Estre-Dinge - Zweistündige Pause nach heftigem Vanthoor-Unfall

Le Mans 2025 – Tag 10

Renn-Sonntag: Was für ein Ergebnis!

Konnten anfangs Cadillac, Peugeot und Porsche im Kampf um die Spitze noch mithalten, wurde im Verlauf des Rennens eines immer mehr deutlich: Ferrari hatte sich zuvor nicht zu weit in die Karten schauen lassen – stattdessen haben die Italiener ganz einfach „ihr Ding“ durchgezogen, um den dritten Erfolg in einer Reihe einzufahren. Richard Lietz mit GT3-Sieg!

24h Nürburgring 2025: Background-Analyse des Rennens

Vom Stromausfall bis zum fliegenden Besen

Lange sah es nach einem Durchmarsch des Manthey-Grello, aus. Am frühen Sonntag kam der Rowe BMW M4 98 immer näher, um am Mittag dran zu sein. Je nach Überhol-Situationen auf der rund 25 Kilometer langen Strecke konnte man am Mittag die beiden Kontrahenten quasi mit einem Handtuch zudecken. Abstand: Teilweise eine Autolänge. Die Zeitstrafe nach einem Zwischenfall brachte die endgültige Entscheidung im eigentlichen Herzschlag-Finale auf der Strecke.

24 Nürburgring 2025: BoP

Ewiges Thema Balance of Performance

Wie bereits bei den 24h von Le Mans zu beobachten: Auch rund eine Woche später ließen sich weder die Fahrer noch die Teams und Hersteller auf der Nordschleife nicht wirklich in die Karten schauen, denn die „allseits beliebte“ Balance of Performance (BoP) schwebte insbesondere wieder über den GT-3-Boliden.