Euro3000: Monza | 27.06.2004
Die Österreicher mit einem „Eigentor“
Das 4. Rennen der Superfund Euro3000 war zwar spektakulär, leider fielen aber Auinger, Lauda und Siedler aus, Letztere sogar nach einer Kollision!
Hochsommer im königlichen Park von Monza, beste Bedingungen beim 4. Lauf zur Superfund Euro 3000 Meisterschaft – und beste Voraussetzungen für Mathias Lauda, Norbert Siedler und Bernhard Auinger.
Lauda jun. stand zum ersten Mal in seiner jungen Karriere auf der Pole-Position, Siedler startete aus der 2. Reihe von Position vier in das Rennen über 26 Runden, Bernhard Auinger hatte im Qualifying den 6. Startplatz erobert.
Nach einem verpatzten Start und einem Getümmel in der ersten Schikane fiel Lauda gleich einmal auf Position 5 zurück, unmittelbar hinter Siedler und Auinger, der Niederländer Nicky Pastorelli übernahm die Führung.
Bei der Anfahrt zur Variante della Roggia kam es im Mittelfeld zu einer spektakulären Kollision. Ausgerechnet Serien-Neuling Alex Lloyd kollidierte zuerst mit seinem englischen Landsmann Tor Graves, schleuderte über die Wiese und räumte zu guter Letzt seinen eigenen Teamkollegen Jonny Reid von der Bahn – alle drei Fahrer blieben unverletzt.
In der dritten Runde versuchte Lauda an Auinger vorbeizukommen, musste dabei durch das Kiesbett. Mathias Lauda kam vor Auinger wieder auf die Strecke und konnte in der Folge seinen 4. Platz behaupten.
An der Spitze fuhr Pastorelli ein überlegenes Rennen, während Lauda immer näher an Siedler herankam. Die Beiden lieferten sich dann ein spannendes Duell um Platz 3, unmittelbar hinter dem Brasilianer Tuka Rocha, der ja für das österreichische Zele Racing Team unterwegs ist.
In der 8. Runde bremste sich Lauda in der ersten Schikane an Siedler vorbei – Platz 3 für Lauda, Platz 4 für Siedler. Die Positionen blieben einige Runden lang bezogen – die Reihungen unverändert.
In der zweiten Rennhälfte kam Rocha näher an den Führenden Pastorelli heran – ohne aber den Holländer gefährden zu können. Indes war das Rennen für Bernhard Auinger beendet, der Österreicher musste seinen Boliden auf der Start- und Zielgeraden mit einem Getriebeschaden abstellen.
In der 18. Runde dann ein Dreher von Lauda jun. in der ersten Schikane – und Siedler war auf Platz drei, Lauda fiel auf Platz vier zurück. Sechs Runden vor Schluss war Lauda wieder im Windschatten von Siedler – und versuchte, in der ersten Schikane an dem Tiroler vorbeizukommen.
In der Variante della Roggia setzte Lauda alles auf eine Karte und wollte sich außen an Siedler vorbeipressen. Das Manöver schien schon fast gelungen, als Lauda ausgangs der Kurve über die Curbs bzw. über die Wiese musste und dann mit Siedler kollidierte.
Noch immer wollte keiner der jungen Fahrer nachgeben, schließlich drängte Siedler seinen Kontrahenten sogar noch in die Wiese. Doch zu diesem Zeitpunkt waren bei beiden Formel 3000-Boliden bereits die Vorderradaufhängungen beschädigt, zu heftig war die Kollision der Vorderreifen gewesen. Wenig später musste Lauda an die Box und sein starkes Rennen beenden. Der Tiroler konnte im Gegensatz dazu zwar noch weiterfahren, doch er fiel weit zurück und verpasste wichtige Meisterschaftspunkte.
Der Zieleinlauf in Monza lautete Nicky Pastorelli vor Tuka Rocha und Fabrizio del Monte.
Stimmen nach dem Rennen:
Mathias Lauda: „Ich war vielleicht etwas zu voreilig – ich wollte unbedingt vorbei, war auch schneller. Dann habe ich mich etwas verbremst, war auf den Curbs neben Siedler und dann haben wir uns berührt. Dabei ist an der Aufhängung etwas gebrochen. Schade um einem möglichen Podiumsplatz.“
Norbert Siedler: „Das war ein hartes Duell mit Lauda – wir wollten beide unsere Position verteidigen – und da kann es halt passieren, dass man sich berührt. Leider haben wir beide unser Rennen dadurch zerstört. Aber für mich war es ein normaler Rennunfall. Ich wollte heute unbedingt ins Ziel und Punkte holen!“
Endergebnis:
1. Nicky Pastorelli, 44:38.955 26 Runden
2. Christiano Tuka Rocha, 44:41.909
3. Fabrizio Del Monte, 45:07.806
4. Fausto Ippoliti, 45:09.798
5. Babalus, 45:12.111
6. Maxime Hodencq, 45:25.372
7. Norbert Siedler, 45:45.648
8. Giacomo Ricci, 45:51.925
DNF. Mathias Lauda + 4 Runden
DNF. Bernhard Auinger + 11
DNF. Loic Deman + 17
DNF. Edoardo Bisconcin + 23
DNF. Jonathan Reid
DNF. Allam Khodair
DNF. Alex Lloyd
DNF. Tor Graves