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Wendlinger um Sieg "betrogen"

Karl Wendlinger wurde durch Pace-Car-Phasen um den Sieg gebracht, am Ende wurde er Dritter. Philipp Peter auf 7, Lechner jun. erneut out.

Karl Wendlinger holte heute beim neunten Lauf zur FIA-GT-WM in Oschersleben mit seinem neuen Partner Tarso Marques (Bra) auf dem Ferrari 575 Maranello nach einem tollen Rennen und einer gelungenen Taktik Rang 3 – mit etwas Glück wäre dem Duo der Sieg aber nicht zu nehmen gewesen. Der ging an die italienische Paarung Luca Cappellari/Fabrizio Gollin (Ferrari 550), die sich damit auch vorzeitig den WM-Titel sicherte!

Spannung und Dramatik gab es bereits vor dem Warm Up – der Grund: Regen. Und mit nassen Fahrbahnen haben die Fahrer heuer noch keine Erfahrungswerte. Da die Strecke bis zum Start nur teilweise auftrocknete, kam es zu einer Reifen-Lotterie.

Und da setzte Karl Wendlinger (neben Uwe Alzen) als Einziger auf Trockenreifen, fiel in der Anfangsphase zwar weit zurück (bis auf Rang 15), profitierte aber dann davon: „Ich habe gehofft, dass es nicht mehr zu regnen beginnt und hatte Glück“, so der Kufsteiner, der nach 40 Minuten hinter Alzen bereits Zweiter war.

Und die beiden bauten ihren Vorsprung Runde für Runde bis zu 50! Sekunden aus. Doch eine Pace Car Phase ließ das Feld wieder aufschließen. Damit aber nicht genug: Beim Stint von Marques ging erneut das Pace Car heraus, wurde aber fälschlicherweise vor Marques herausgeschickt, wodurch das Feld eine Runde aufholen konnte.

„Unglaublich, was das schon wieder alles passiert ist. Denn ohne die Pace Car Phasen hätten wir das Rennen nie und nimmer verloren“, so Wendlinger, der gegen Ende des Rennens noch von Bobbi angeschoben wurde, sich gegen ihn wehrte, dafür nach der Zieldurchfahrt mit einer umstrittenen Drive-Through-Strafe belegt wurde und damit vom zweiten auf den dritten Rang zurückfiel.

„Diese Entscheidung möchte ich gar nicht kommentieren“, sagt der Tiroler, „klar freut man sich immer über einen Podiumsplatz, aber diesmal überwiegt der Ärger über den möglich gewesenen Sieg, zumal wir meines Erachtens ein sehr gutes Rennen gefahren sind.“

In der Gesamtwertung der FIA-GT-WM holte sich der Kufsteiner mit dem heutigen Ergebnis den dritten Platz zurück, hält nunmehr bei 46,5 Punkten, zwölf Zähler hinter den Zweitplazierten Matteo Bobbi (I) und Gabriele Gardel (Sz). Als neue Weltmeister stehen Luca Cappellari und Fabrizio Gollin (I/Ferrari 550) bereits fest. Der zehnte Lauf geht vom 8. bis 10. Oktober in Dubai in Szene.

Philipp Peter nach durchwachsenem Rennen Siebter

Das letzte Rennen der FIA GT-Meisterschaft auf europäischem Boden in diesem Jahr verlief für Philipp Peter durchwachsen. Nach dem 2. Rang im Warm-up rechnete man sich bei den nassen Verhältnissen auf der engen und kurzen Strecke von Oschersleben gute Chancen für das Rennen aus. Der Regen stoppte jedoch und Philipp Peter versuchte auf der abtrocknenden Strecke soviel wie möglich zu profitieren.

Von Startplatz 12 kommend überholte er 4 Autos, war dabei aber etwas zu forsch und drehte sich ins Kiesbett. Bis er von den Streckenposten befreit wurde hatte der österreichisch-schweizerische Doppelbürger bereits eine Runde Rückstand, ging aber gleich wieder voll zur Sache. "Die Reifen waren noch nicht auf optimaler Temperatur als ich mich gedreht habe," erklärt Philipp Peter. "Danach konnte ich wieder bis auf den 6. Rang aufholen, bevor ich das Auto an Fabio Babini übergab. Fabio versuchte so sparsam wie möglich zu fahren, damit wir das Rennen mit einem Stopp beenden können. Leider musste er vier Minuten vor dem Ende des Rennens doch noch einen Kurzstopp einlegen, was uns noch einen Platz gekostet hat."

Vor den letzten beiden Rennen in Dubai und China ist jeder Punkt in der Meisterschaftwertung wichtig. Mit den 2 Punkten für den 7. Platz in Oschersleben wird es sowohl in der Fahrerwertung als auch in der Teamwertung der FIA GT-Meisterschaft so richtig spannend. Für Philipp Peter und Fabio Babini ist der dritte Gesamtrang nur einen halben Punkt entfernt, das Team von GPC Squadra Corse liegt in seiner ersten Saison weiterhin auf dem hervorragenden zweiten Rang.

Neuerlich Pech für Lechner jun.

Einmal mehr unbelohnt blieb heute eine starke Leistung des Österreichers Walter Lechner jun. in der FIA-GT-WM: Nach einem turbulenten Rennen gab es mit dem Konrad Saleen in Oschersleben einen weiteren Ausfall.

Bei wechselnden Bedingungen startete Lechner von der Pole-Position mit Regenreifen in das 3-Stunden-Rennen und übernahm in der ersten Runde die Führung, die er in der Folge bis auf 10 Sekunden ausbauen konnte. Der Wechsel auf Trockenreifen und eine Durchfahrtsstrafe – sein Team hatte das Auto am Start zu spät auf die Räder gelassen – warfen den Österreicher zuerst auf Rang 3 und dann auf den 9.Platz zurück.

Von dort befand er sich bereits wieder auf dem Vormarsch, als der Starter am Konrad Saleen schlapp machte. Damit war die Sache gegessen, Lechner jun./Toni Seiler (CH) und Teamchef Franz Konrad (A) mussten den Saleen einmal mehr abstellen.

„Es ist heuer einfach wie verhext: Diesmal hatten wir die zuletzt aufgetretenen Probleme im Griff – und dann macht ein simples Teil wie der Starter schlapp“ ärgerte sich der Salzburger nach dem Ausfall. Immerhin wurde er aufgrund der zurück gelegten Distanz noch als 19. gewertet, der Sieg ging an Bertolini/Salo mit dem neuen Maserati.

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