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Oldies boten auch im Regen spektakulären Sport!

In Brünn ging das zweite Rennwochenende von Histo-Cup und BMW 325er Challenge über die Bühne, am Samstag sorgte starker Regen für Turbulenzen.

Nur fünf Tage nach dem letzten Lauf im Rahmen des vielumjubelten Saisonauftaktes in Melk schlug die Riesentruppe des Histo-Cup schon wieder die Zelte auf: Man war beim traditionellen Frühlingspreis der Stadt Brünn auf dem Masaryk-Ring zu Gast – und aufgrund des dichtgedrängten Programms der tschechischen Kollegen ging der erste Rennlauf bereits am Freitag über die Bühne!

Es war an den Histo-Cup-Glühern (Anhang K bis 81 und STW bis 81) das Rennwochenende der größten Rennserie Europas zu eröffnen. Die 42 Starter durften sich da noch über beste Witterungsverhältnisse freuen, trockener Asphalt und Sonnenschein boten beste Voraussetzungen für ein spannendes Rennen.

Am Samstag hatte die angekündigte Regen- und Kältefront dann leider auch Brünn erreicht, schon in aller Früh prasselten die Tropfen auf die tschechische Berg- und Talbahn. Die unheimlich schwierigen Verhältnisse ließen einige wenige Piloten vorzeitig die Heimreise antreten, die meisten „Histo-Kämpfer“ stellten sich aber der nassen Herausforderung und boten – wie gewohnt – spektakulären Rennsport.

Das Freitags-Rennen

Histo-Cup (Anhang K bis 81 und STW bis 81):

In Melk war er noch chancenlos – auf der hügeligen Strecke in Brünn konnte Heinz Janits die Trümpfe seines PS-Monsters namens AC Cobra hingegen voll ausspielen. Er startete aus der Pole-Position in das erste Rennen am Freitag, hinter ihm nahmen Wolfram Sommer (Porsche 911 Turbo), der sensationell platzierte Martin Sahl (Ford Escort RS 1600) und Norbert Lenzenweger (BMW 3.5 CSL) die Verfolgung auf. Doch so sehr sich die Meute der Verfolger auch bemühte – die schnelle Schlange ließ sich einfach nicht fangen und feierte einen lupenreinen Start-/Ziel-Sieg.

Dahinter gab’s einige interessante Postitionskämpfe, eine tolle Vorstellung bot beispielsweise Christian Schneider, der mit seinem Alfa Romeo GTV von Startplatz zehn aus bis auf den dritten Rang und damit aufs Stockerl nach vorne fahren konnte. Karl Böhringer gab seinem Holbay Ford Escort RS die Sporen, überquerte die Ziellinie auf Rang sieben und wurde dabei nur ganz knapp von Norbert Müller (Alfa Romeo GTV) geschlagen – dabei kam Böhringer aus der siebenten Reihe, genauer gesagt von Startplatz 14!

Ein bisschen profitierte er dabei aber auch vom Unglück, das über Histo-Cup-Boss Michael Steffny hereinbrach: Der verlor knapp vor Schluß wegen nachlassendem Benzindruck einige Plätze und wurde „nur“ Achter, die Histo-Cup-Gemeinde vermutet allerdings, dass ein bisserl wenig Sprit im Tank des BMW 2002 ti war… Noch schlimmer erging es da nur Martin Wagner: Sein Porsche 924 GTR Turbo fing nach einigen Runden Feuer, dem in der Boxengasse einige Feuerlöscher geopfert werden mußten, bis es hieß: „Brand aus!“

Die Samstags-Rennen

Histo-Cup (Anhang K bis 81 und STW bis 81):

Es war Samstagvormittag und es schüttete wie aus Kübeln, als das größte Starterfeld der gesamten Histo-Truppe zum zweiten Durchgang dieses Wochenendes an den Start rollen mußte. Auf Pole-Position stand der Sieger des ersten Rennens, Heinz Janits mit seiner bärenstarken AC Cobra.

Der Platz neben ihm blieb leider leer, Wolfram Sommer musste auf einen Start verzichten. So hatte der Viertplatzierte des Freitag-Rennens, Melk-Dominator Norbert Lenzenweger freie Fahrt, was er schon unmittelbar nach dem Start optimal ausnutzen konnte – er zog an Janits vorbei und ging in Führung.

Dahinter tauschten die beiden Christians ihre Plätze: Der eine (Christian Neunemann, Porsche 911 RS) ging an dem anderen (Christian Schneider) vorbei auf Rang drei. Michael Steffny (BMW 2002 ti) und Gerald Rinnhofer (Porsche 911 RS) erwischten ebenfalls einen guten Start, beide Duos lieferten sich über das gesamte Rennen schöne Zweikämpfe.

Die äußerst bescheidenen Grip-Verhältnisse und die regenanfällige Elektronik forderten von der ersten Runde an ihren Tribut: Thomas Lehner ließ seinen Alfasud Sprint kreiseln, Guido Kiesselbach (BMW 2002 ti) steuerte frühzeitig die Box an, der Käfer von Lutz Fischer blieb in Runde zwei auf der Strecke stehen.

Im dritten Umlauf besuchte Lilien Lenzenweger das Kiesbeet, die charmanten tschechischen Streckenposten ließen die Dame aber nicht lange in ihrer Notsituation alleine und halfen ihr samt dem BMW 320-4 auf die Strecke zurück. In Runde fünf erforschte Alex Wechselberger (Alfasud Sprint) die Auslaufzonen, zwei Runden später konnte er weiterfahren.

Michi Sares (Porsche 911 RS) war derweil in der Box, auf der Strecke endete die Aufholjagd von Freitag-Pechvogel Martin Wagner (Porsche 924 GTR Turbo) im Kiesbett. Überhaupt konnte man am Ende des Rennens wunderschöne Spuren im Gelände neben der Piste entdecken, die Dame und die Herren hatten offensichtlich kräftig umgerührt…

Geprägt wurde der zweite Rennlauf von einigen sehenswerten Aufholjagden, die im Gegensatz zu jener von Martin Wagner auch erfolgreich abgeschlossen wurden. Da wäre zum einen Sami Hamid, der mit seinem Jaguar XJS den Beweis lieferte, daß Katzen ganz und gar nicht wasserscheu sind: Er schwamm von Startplatz 19 bis auf den siebenten Gesamtrang nach vor!

Nicht minder beeindruckend war die Leistung von Martin Sahl. Er mußte nach einigen Problemen von ganz hinten starten, eroberte aber dennoch Platz neun, Kurt Ploier tat es ihm fast gleich, der BMW-Pilot wurde Elfter. An der Spitze gab’s in den letzten Runden keine Änderungen mehr, Norbert Lenzenweger gewann 4,3 Sekunden vor Heinz Janits, Christian Schneider lag als Dritter schon deutlicher zurück.

Gerald Rinnhofer konnte Michael Steffny im Fight um Platz fünf bezwingen und Christian Schallenberg blieb auch in Brünn das Pech treu: Nachdem er in Melk mit Bremsproblemen zu kämpfen hatte, ließ ihn sein BMW 2002 ti dieses Mal komplett im Stich – Ausfall in der letzen Runde.

Young-Timer

1. Lauf:

Wenn ein DTM-Mercedes Gas gibt, dann wächst kein Gras mehr. Der 190er von Roland Kofler, der in Brünn zum ersten Mal das Feld der Youngtimer bereicherte, ist ein lupenreines Klasse-1-Renngerät und war demnach schon im Training nicht zu biegen: Gerald Fischer in einem STT-BMW verlor über sieben Sekunden auf die Trainingsbestzeit des PS-Ungetüms.

Damit war die Ausgangslage bereits vor dem Start relativ klar, dennoch wurde das Rennen spannend: Gerhard Jörg (Chevrolet Corvette), der im Training mit großen Problemen zu kämpfen hatte, startete nämlich – wie an diesem Wochenende scheinbar üblich – eine große Aufholjagd, die ihn vom letzten Startplatz bis auf Rang drei der Young-Timer nach vorne brachte.

Auf Platz zwei und damit auf Gerald Fischer im BMW fehlten ihm am Ende nur mehr rund vier Sekunden. An der Spitze war es aber Roland Kofler, der mit seinem überlegenen Ex-DTM-Gerät einen lockeren Sieg einfahren konnte.

2. Lauf:

Zweites Rennen, zweiter Sieg – doch der Vorsprung von Roland Kofler fiel bei noch immer schlechten äußeren Bedingungen und nasser Fahrbahn wesentlich geringer aus, als noch in Lauf 1: 9,4 Sekunden lag Gerald Fischer mit seinem bayerischen Eisen zurück, an dem sich die „Ami-Vette“ von Gerhard Jörg erneut die Zähne ausbiß – obwohl es nur mehr drei Sekunden waren, die die beiden Young-Timer voneinander trennten.

Roger Jahnig (BMW M3) wurde wie schon im ersten Rennen Vierter. Reinhold Better erlebte mit seinem Alfa Romeo 33 nach einem problematischen ersten Durchgang auch im zweiten Lauf ein Rennen zum Vergessen, diesmal mußte er nach nur vier Runden in der Box aufgeben. Bernhard Ertl (Porsche 968) wäre froh gewesen, wenn er überhaupt so weit gekommen wäre: Sein Arbeitsgerät verweigerte im ersten Rennen nach einer Kurve den Dienst, zum zweiten Lauf konnte er gar nicht erst antreten.

BMW 325 Challenge

1. Lauf:

Ein Junior auf Pole: Georg Steffny fand nach seiner guten Qualifying-Leistung im ersten Rennen die beste Ausgangslage vor, er durfte das Feld der 325er Challenge in die erste Kurve führen. Das „Nadelöhr“ nach der Start- und Zielgeraden nahm das leicht dezimierte Feld – einige pausierten wegen des starken Regens, einige konnten so kurz nach dem Melker-Wochenende nicht gleich wieder hinters Steuer – ohne nennenswerte Zwischenfälle.

Nach wenigen Runden zeichnete sich ein Zweikampf zwischen Peter Eissner-Eisenstein und Franz Grassl um den Sieg ab, der bis zur letzten Runde dauern sollte – der Vorsprung, den Eissner-Eisenstein zu seinen Gunsten über die Ziellinie rettete, war kleiner als zwei Zehntelsekunden! Klaus Möst, in Melk noch mit Ausrutscher und dadurch beschädigtem BMW unterwegs, holte Platz drei, vor Michael Hollerweger auf Rang vier.

Fünfter wurde Georg Steffny, der seine Platzierung um drei Zehntelsekunden gegen Vincent „Kiwi“ Smaal „ins Trockene bringen“ konnte, im wahrsten Sinne des Wortes. Melk-Laufsieger Dominik Lenzenweger kämpfte offensichtlich mit den für ihn noch ungewohnten, schmierigen Verhältnissen und wurde lediglich Zehnter, einen Platz dahinter beendete die einzige Dame im Feld, Marina Schneidergruber, ihr solides Premierenrennen.

2. Lauf:

Zweiter Durchgang, verkehrte Startaufstellung, maximale Show. Die Starter in der BMW 325 Challenge wußten erneut vom ersten Augenblick an zu begeistern – auch wenn die Top-Acht umgedreht wurden (und Dietmar Lackinger damit auf Pole stand) gab es keinerlei „Reibereien“. Nach der ersten Runde kristallisierte sich eine Spitzengruppe heraus, Neuseeland-Import „Kiwi“ Smaal raufte mit den beiden „Frischlingen“ Georg Steffny und Dominik Lenzenweger.

In Runde zwei kündigte der Sohn des Histo-Cup-Oberen Michael Steffny durch einen wilden Schlenker bereits an, was nur einen Umlauf später folgte: Steffny jun. kreiselte ins tiefe Kiesbeet, wo er nicht nur viel Zeit sondern vor allem jegliche Chance auf eine Top-Platzierung verlor.

Die allgemeine Verwirrung nützte Dominik Lenzenweger geschickt aus und fuhr danach – wie schon in Melk – als erster ins Ziel. Die Freude über den vermeintlichen Sieg währte allerdings nur kurz. Bei der technischen Nachkontrolle erwies sich das Auto von Lenzenweger als zu leicht und der Junior wurde disqualifiziert, BMW-Spezialist Klaus Möst nachträglich zum Sieger erklärt. Vincent „Kiwi“ Smaal durfte sich über Platz zwei freuen, Lackinger feierte als Dritter seine Stockerl-Premiere.

Vorschau

Das nächste Histo-Cup-Rennwochenende findet zwar wieder im benachbarten Ausland statt – der Pannoniaring in Ungarn ist aber so wie Brünn keine zwei Stunden von Wien entfernt und zudem noch eine wirklich attraktive Rennstrecke. Allen Histo-Cup-Fans und allen anderen Auto-Begeisterten sei also schon jetzt ein Abstecher nach Ungarn ans Herz gelegt, am 27. und 28. Mai dröhnen im Süden die Motoren!

Weitere Termine 2006

27.-28. Mai: Pannoniaring (H)
09.-11. Juni: Salzburgring (A)
01.-02. Juli: Lausitzring (D)
02.-03. September: Pannoniaring (H)
15.-17. September: Salzburgring (A)
29.-01. Oktober: Monza (I)

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