
Bergrennen Kohlreith | 17.09.2002
Bis zuletzt spannend
Die fünfte Auflage des Kohlreith Bergrennens in Neulengbach war an Spannung kaum zu überbieten, Manfred Aflenzer gewann vor „Koksi“ Kogler.
Leopold Freistätter
Trotz Regenschauer und Sturmböen war das Publikum zahlreich erschienen und sorgte bis zum Schluss für tolle Stimmung. Die anspruchsvolle Strecke und der einzigartige Mix im Starterfeld machen den Reiz dieser Veranstaltung aus.
Rallye-, Rallycross- und Rundstreckenpiloten stemmen sich alle Jahre wieder gegen die Übermacht der Bergspezialisten.
Alois Forstenlechner (diesmal im Lancia Integrale) und Gottfried Kogler sind auf dem Kohlreith immer für eine Überraschung gut, denn sie waren vom Anfang an mit dabei. Gemeinsam mit Manfred Aflenzer (VW Polo), Adi Hochecker und Hermann Blasl (beide Opel Kadett C) zählten sie auch zum engsten Favoritenkreis.
Der Wind trocknete zwar den ersten Teil der Strecke zwischendurch immer wieder auf, der im Wald liegende Zielbereich blieb aber sehr rutschig. Schon im Training gab es daher einige Ausrutscher die aber alle ohne gröbere Blessuren abgingen.
Alois Forstenlechner nutzte den Traktionsvorteil seines Lancias voll aus und setzte die erste Bestzeit vor Manfred Aflenzer der auf fünf Hunderstel herankam. Als Dritter war Gottfried Kogler der letzte der schon im ersten Lauf die Minuten-Marke unterbieten konnte.
Die Division 2 war geprägt vom Duell der Tourenwagenpiloten Herbert Karrer und Roman Hoffmann. Im ersten Lauf musste sich der ÖTC-Führende Karrer knapp geschlagen geben und Hoffmann die Bestzeit überlassen. Stilo Cup-Pilot Andy Hulak schrieb im unterlegenen Fiat die dritte Zeit auf sein Konto.
Im zweiten Lauf wandelte sich das Bild völlig. In der Division 1 langte Aflenzer mit einer Zeit von 55,58 kräftig zu und nahm dem zweitplatzierten Adi Hochecker fast zwei Sekunden ab. Gottfried Kogler und Alois Forstenlechner erwischten keinen optimalen Lauf und konnten nicht mithalten.
In der Division 2 knallte Herbert Karrer mit dem Ibiza TDI die fünfte Gesamtzeit auf die Bahn und legte Hoffmann einiges vor. Auf der Jagd nach Karrers Fabelzeit verlor Hoffmann den Honda Integra kurz aus der Kontrolle und verlor vier Sekunden.
Sowohl Aflenzer als auch Karrer ließen sich dann im dritten Lauf die Führung nicht mehr abnehmen. Mit einem weiteren Traumlauf trägt sich Manfred Aflenzer in die ewige Bestenliste des Kohlreith-Bergrennens auf Rang zwei bei den zweiradgetriebenen Tourenwagen ein. Mit einem starken dritten Lauf holte sich Gottfried Kogler noch den zweiten Rang in der Gesamtwertung vor Adi Hochecker.
Auch Dieselpionier Herbert Karrer schrieb Geschichte. Mit einer Zeit von 58,69 unterbot er den Gruppe N-Rekord von Manfred Beck aus dem Jahr 1998 um zwei Hundertstel. Hinter Roman Hoffmann landete Ex-Rallycrosser Franz Leitner bei seinem Comebackrennen einen tollen Erfolg. Eine Riesenüberraschung war der vierte Rang in der Gruppe N des 20jährigen Neulengbachers Mario Drexler, der ein tolles Renndebüt ablieferte.
Das Feld der historischen Fahrzeuge war heuer etwas dünn besetzt. Kein Grund für Christian Schallenberg im BMW 2002tii nicht hemmungslos Gas zu geben und mit Respektabstand auf Anton Jakob-Käferle (Ford Escort RS2000) seinen Vorjahressieg zu wiederholen.
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