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Die letzten Titel

Fernab der Heimat wurden am Sonntag im eisigen Sosnova/CZ die letzten Titel in der Rallycross-Staatsmeisterschaft vergeben.

Leopold Freistätter

Roman Castoral (Seat Ibiza) in der Division 2 und Ales Zazvorka (VW Polo) in der Division 2A hatten ihre Titel bereits im September auf dem Nordring fixiert. Franz Hindler (VW Golf III GTI 16V) in der Division 1 bis 2000ccm und Rainer Kaindl (Mazda 323) in der Division 4 legten einen wichtigen Grundstein letztes Wochenende auf dem Wachauring.

Beide Verfolger haben aber den Kampf frühzeitig aufgegeben und die beschwerliche Reise nach Sosnova nicht auf sich genommen. So konnten Hindler und Kaindl bereits vor Rennbeginn ihre Titel feiern und ein unbeschwertes Rennen fahren.

Blieb dann noch unser Division 1-Kämpfer Alois Höller im Lancia Integrale. Durch seinen Ausfall auf dem Wachauring musste er aber Pavel Koutny im direkten Duell besiegen und das ist wahrlich ein schwieriges Unterfangen.

Loisl gab von Beginn weg sein Bestes und fuhr ein tolles Rennen. Leider blieb diesmal Koutny’s Focus WRC von den üblichen Macken verschont und auf der Piste ist der Tscheche kaum zu biegen. Drum gleich vorweg, Koutny fuhr einen souveränen Tagessieg ein und sicherte sich den Titel des Österreichischen Staatsmeisters 2002.

Der Rennablauf selbst war durch den Titelkampf äußerst spannend. Theoretisch hätte auch noch Marek Zeman (Ford Escort RS2000) Chancen auf den Titel gehabt und gab auch dementsprechend Gas. Ein überraschen starker Tamas Revesz im Toyota Corolla WRC spielte plötzlich auch in der Oberliga mit.

Bei seinen bisherigen Auftritten leistete sich der junge Ungar meist viel zu viele Fehler um an der Spitze mitfighten zu können. Diesmal fuhr er ein makelloses Rennen und sorgte für zusätzliche Action im A-Finale.

Dort zog Koutny sofort davon und Höller setzte sich an die zweite Stelle, dahinter lauerten Revesz und Zeman. Das Tempo der Spitzengruppe konnten Peter Ramler und Franz Spitaler nicht mehr mitgehen. Gegen Mitte des Rennens wurde Zeman nervös und begann mächtig Druck auf Revesz auszuüben.

Kurze Zeit später hatte er den ungarischen Heißsporn niedergerungen und machte sich auf die Verfolgung von Höller. In der letzten Runde konnte der Tscheche auch am Lancia-Piloten vorbeiziehen, musste aber dafür schon zu relativ harten Mitteln greifen. Einen dumpfen Knall später war Höller Dritter und über die Aktion Zemans nicht sehr erfreut.

Wenn auch die ÖM verloren war, so darf sich Alois Höller zumindest mit dem Titel des FIA-Zonenmeisters Zentraleuropa schmücken. Durch eine weitere Spitzenplatzierung hat auch Peter Ramler wieder das Lachen gelernt.

Nachdem die ganze Saison von enormen technischen Problemen begleitet war, brachte der Abschluss für Ramler ein versöhnliches Ende. Auch Franz Spitaler brachte wertvolle ÖM-Punkte nach Hause, wenngleich er immer mehr über das PS-Manko seines BMW ins Grübeln gerät.

In der Division 4 hatte sich Walter Velan den vierten Rang in der Tabelle zum Ziel gesetzt. Mit einer eindrucksvollen Vorstellung konnte er sein Vorhaben auch in die Realität umsetzen. Mit der zweitschnellsten Zeit im ersten und der drittschnellsten Zeit im dritten Vorlauf war er der unumstrittene Hero bei den Zweiradpiloten und qualifizierte sich direkt für das A-Finale.

Dort setzte er sich sofort an die dritte Stelle und ritt rundenlange Attacken gegen den Ungarn Mihaly Toth im Lancia Integrale. Schlussendlich besann sich Velan auf seinen Klassensieg und gab sich mit dem dritten Gesamtrang zufrieden. Der Waldviertler erlebte vom Sommer weg einen ununterbrochenen Höhenflug, der nur durch den Getriebeschaden von Melk etwas gebremst wurde.

Umso mehr ärgert sich Velan jetzt, dass er die ersten Rennen ausgelassen hatte. Mit einer vollen Saison wäre er wohl ganz vorne um den Titel mitgefahren. Der zweite Rang in der Tschechischen Meisterschaft tröstet etwas über die vergebene Chance hinweg.

Der frischgebackene neue Meister in der Division 4, Rainer Kaindl, präsentierte sich als Teamplayer erster Klasse. Er ließ jenen Kollegen die in Sosnova noch ihre Meisterschaftsplatzierungen verbessern wollten den Vortritt und übte noble Zurückhaltung.

Beim letzten Rennen der Saison gab es auch die erste Zielankunft für Neueinsteiger Robert Haslinger (VW Golf I GTI). Der Wiener musste seine ersten beiden Rennen jeweils frühzeitig aufgrund von technischen Problemen beenden und freute sich über seine ersten Meisterschaftspunkte.

Jetzt ist Pause bei den Rallycrossern, die neue Saison startet am 27. April 2003 auf dem Nordring in Fuglau.

Ergebnisse und Fotos finden Sie in der rechten Navigation!

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