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Rallycross-Besuch bei den Magyaren

Franz Spitaler und Friedrich Huber überzeugten im ungarischen Tapolca mit einer souveränen Vorstellung und eroberten jeweils den 2. Rang.

Leopold Freistätter

Franz Spitaler entfesselt

Unglaublich wie schnell sich das Blatt im Rallycross wendet. Noch unglaublicher, dass die Parallelen der Vorwoche diesmal im ungarischen Tapolca fortgesetzt wurden.

Die beiden Klosterneuburger Franz Spitaler und Friedrich Huber teilten vor einer Woche das Getriebeschicksal, diesmal hatten sie alles im Griff und teilten sich die Erfolge brüderlich. Beide kletterten in ihrer Division mit dem zweiten Rang aufs Stockerl.

Nach der Sintflut des Vorjahres zeigte sich die Bauxitgrube von Tapolca diesmal von ihrer besten Seite. Brütende Hitze verlangte den Piloten und den Motoren alles ab. Immerhin 17 Österreicher und einige Tschechen taten sich die Tortur an. Die schlimmste Tortur hatten sie aber schon hinter sich als sie am Samstag an der Rennstrecke ankamen. So wie jedes Jahr gab es auch diesmal an der ungarischen Grenze wieder enormen Zoff. Als der letzte Österreicher eintraf waren Training und erster Vorlauf schon Geschichte. Die Offiziellen zeigten aber Einsicht und brachten alle noch im Rennen unter.

Alois Höller hatte seine Öldruckprobleme von Rimov noch nicht vollständig ausgemerzt, in der Zwischenzeit wurde auch aus zwei kaputten Turboladern ein halbwegs funktionierender gebastelt. Aus Sicherheitsgründen verzichtete der Oberösterreicher auf den üblichen Ladedruck und musste sich prompt mit für ihn bisher unbekannten Gegnern herumschlagen.

Probleme gab es auch im Golf-Turbo von Peter Ramler. Beim St. Pöltner klappte nur der zweite Vorlauf, in allen anderen kollabierte der vordere Antriebsstrang. Ein Golf mit Heckantrieb ist nicht nur eine Novität, sondern lässt sich auch nicht sonderlich schnell bewegen. Ramler verzichtete auf den Start im B-Finale und rutschte auf Rang elf ab.

Der einzig Glückliche bei den Allradlern der Division 1 war an diesem Wochenende Franz Spitaler. Das 6-Gang-Getriebe hat er wieder zuhause eingelagert, die altbewährte Ware funktionierte an diesem Tag problemlos. Mit tollen Vorläufen qualifizierte er sich für die dritte Startposition im A-Finale. Die einzigen Österreicher im Endlauf, Spitaler und Höller, erwischten einen Traumstart und kamen sich danach prompt ins Gehege. Beim Startgetümmel blieb Alois Höller auf der Strecke und Spitaler trieb den BMW zum zweiten Gesamtrang im top besetzten Starterfeld.

Die Entwicklung der letzten Jahre wurde in Ungarn auch heuer wieder deutlich sichtbar. Die Ungarn bringen feinste Ware in Form von Mitsubishi und Toyota auf die Bahn und die Piloten werden immer jünger. Die beiden Stars der ungarischen Szene, Tibor Rabocsi und Tamas Revesz, haben gemeinsam noch nicht das Alter unseres Aushängeschildes Alois Höller erreicht und Papa Revesz ist übrigens stolzer Besitzer eines Transportunternehmens mit fast 300 LKW ...

In der Zweiradklasse schlug diesmal wieder Franz Hindler zurück. Erzrivale Tristan Ekker pokerte hoch und produzierte im Finale einen Frühstart. Mit der Verwarnung im Nacken musste er bei der Startwiederholung aufpassen und verpennte total. Rundenlang trieb er Franz Hindler vor sich her, es wurden einige Lackpartikel ausgetauscht, aber Franz Hindler gab sich an diesem Tag keine Blöße.

Die Division 2 ist in Ungarn immer schwach besetzt. Die für die ÖM-Wertung nötigen vier Fahrzeuge wurden gerade erreicht. Friedrich Huber hat sein angeknackstes Getriebe repariert und konnte in Tapolca den ersten echten Test absolvieren. Das Ding dürfte funktionieren, denn im zweiten Vorlauf konnte Huber dem erfolgsverwöhnten Roman Castoral die erste Niederlage seit langem zufügen. Im Finale erwischte zwar Castoral den besseren Start aber Huber war über die ganze Distanz an der Stoßstange des Seat Ibiza. Das gibt Hoffnung für die Zukunft, denn der Rückstand konnte drastisch reduziert werden.

Das größte Starterfeld brachte wieder einmal die Division 4. In Ungarn bedeutet das jede Menge Allrad-Geräte tummeln sich in der Gruppe H. Da sich die Herren so gut wie nie ins Ausland verirren spielen sie aber in der ÖM keine Rolle. Der Niederösterreicher Josef Köhbach hat derzeit einen Höhenflug. Nach Rimov war er auch diesmal wieder eine Klasse für sich. Als einziger Zweiradpilot stand er im A-Finale und trieb den infernalisch klingenden Golf GTI durch die ungarische Steppe. Mit einem weiteren Klassensieg konnte er sich in der Tabelle einen möglicherweise entscheidenden Vorsprung verschaffen.

Köhbach profitierte auch davon, dass es bei seinen Gegner diesmal überhaupt nicht klappen wollte. Christian Petrakovits erwischte überhaupt ein verkorkstes Wochenende. Im ersten Vorlauf am Samstag hatte er Kontakt mit der Leitschiene und bescherte den Mechanikern eine lange Nacht. Die Aufholjagd am Sonntag wurde durch einen gerissenen Keilriemen gestoppt und Petrakovits blieb im C-Finale hängen.

Auch Rainer Kaindl verlor Boden auf Köhbach da ihm die „Gelegenheitsstarter“ Bruno Werfring und Gerhard Schermann wertvolle Punkte in der 1600er Klasse wegnahmen. Ein Wochenende zum vergessen erlebte auch der Burgenländer Markus Rumpler. Nur einmal zeigte er mit einer achten Zeit das Potenzial des neuen Kadett GSI auf, dann wurde „Opelix“ von technischen Problemen gestoppt und kam nicht mehr in die Wertung.

Schon nächstes Wochenende gibt’s den nächsten Lauf im tschechischen Sedlcany, dann haben sich die Rallycrosser wieder eine Pause bis Ende August verdient. Dann kehrt der Tross wieder nach Österreich zurück und macht im PS-Racing-Center Greinbach Station.

Ergebnis, Gesamtstand und Fotos entnehmen Sie bitte der rechten Navigation!

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