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David schlägt Goliath

Überraschung bei den 24-Stunden von Spa, der N-GT Porsche von Dumas, Lieb und Ortelli schlägt die GT-Meute, Walter Lechner mit Getriebeschaden out.

Mit einem seriennahen Porsche 911 GT3 RS gelang dem Freisinger-Motorsport-Team (Karlsruhe) der Gesamtsieg beim 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps (Belgien).

Die Fahrer Romain Dumas (Frankreich), Marc Lieb (Deutschland) und Stéphane Ortelli (Monaco) drehten mit ihrem in der N-GT-Kategorie genannten Porsche 479 Runden auf dem berühmten Kurs in den belgischen Ardennen und verwiesen einen Ferrari, der in der GT-Klasse für stärker modifizierte Fahrzeuge startete, mit acht Runden Vorsprung auf den zweiten Platz. Rang drei sicherte sich das Seikel-Motorsport-Team, das ebenfalls einen 911 GT3 RS einsetzte.

Das Rennen stand über weite Strecken im Zeichen eines harten Kampfes zwischen dem Freisinger-Porsche und einer Chrysler Viper, die wie der Ferrari nach den GT-Regeln aufgebaut und deshalb von der Papierform her überlegen war. Die Vorentscheidung fiel am Sonntag Mittag, als die favorisierte Viper des Teams Larbre Compétition mit dem Fahrer Christophe Bouchut (Frankreich) in einer Schikane die Strecke verließ. Die Reparatur des Bodens nahm eine halbe Stunde in Anspruch.

Freisinger-Motorsport übernahm mit diesem Erfolg Platz eins in der N-GT-Kategorie der FIA-GT-Meisterschaft; Marc Lieb führt punktgleich mit Stéphane Ortelli das Fahrer-Championat an.

Porsche-Renningenieur Norbert Singer, der als Beobachter vor Ort war: "Das Freisinger-Team hat einen exzellenten Job abgeliefert. Eine weitere Grundlage dieses Erfolgs war die Besetzung des Porsche mit drei gleichstarken Fahrern, die das Rennen sehr konzentriert und gewissenhaft bestritten haben."

Hartmut Kristen war als Leiter des Porsche-Kundensports zur Unterstützung der privaten Teams nach Belgien gereist: "Ein schwieriges Rennen. Es regnete ab Samstag 18.00 Uhr bis zum Sonntag Morgen, zirka 8.00 Uhr. Ich ziehe den Hut vor allen Teams, die unter diesen Umständen ihre Fahrzeuge über die Distanz gebracht haben."

Kein Glück hatten die Österreicher Walter Lechner jun. und Franz Konrad. Vom zweiten Startplatz ins Rennen gegangen - Lechner hatte die Qualifying-Zeit gefahren - war die Besatzung Konrad (A), Seiler (CH), Van de Poele (BEL) und Walter Lechner jun. in der Anfangsphase des Rennens ganz vorne mit dabei:

Nach einer knappen Stunde lag der knallgelbe Saleen des Konrad-Teams sogar in Führung, ehe der einsetzende Regen des Resultat auf den Kopf stellte. Durch einen verunglückten Boxenstopp zurück gefallen, fuhr Lechner im inzwischen strömenden Regen den zweiten Turn, wobei er immer wieder mit extrem anlaufenden Scheiben zu kämpfen hatte:

"Es war der reinste Blindflug, ich habe zeitweise überhaupt nichts gesehen" erzählte der Salzburger nach seinem Einsatz. Nach diesem übernahm Teamchef Franz Konrad das Steuer - und musste den Saleen wenig später mit einem kapitalen Getriebeschaden auf der Strecke abstellen.

24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps, 6. von 10 Läufen zur FIA GT-Meisterschaft

1. Romain Dumas (Frankreich), Marc Lieb (Niefern), Stéphane Ortelli (Monaco), Porsche 911 GT3 RS, Freisinger-Motorsport, 479 Runden.

2. Lilian Bryner, Enzo Calderari (beide Schweiz), Luca Cappellari, Fabrizio Gollin (beide Italien), Ferrari 550 Maranello, BMS Scuderia Italia, 471 Runden

3. Alex Caffi, Andrea Chiesa, Luca Drudi, Gabriele Rosa (alle Italien), Porsche 911 GT3 RS, Seikel-Motorsport, 470 Runden

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