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Valentino Rossi gewinnt fantastischen Heim-GP

In einem extrem hart umkämpften Rennen holte sich der Valentino Rossi den Sieg vor seinem Landsmann Loris Capirossi und Nicky Hayden.

Joachim Edeler

Volksfest in Italien beim Grand Prix in Mugello. Nach verregneten Trainings hatte der Wettergott ein Einsehen mit den Fahrern, bescherte sogar etwas Sonne für die verwöhnten Fans. Auf diesem Kurs wollte sich Weltmeister Valentino Rossi für den schlechten WM-Auftakt rehabilitieren.

Im letzten Jahr gewann der Italiener vor seinem Heim-Publikum überzeugend. Doch in diesem Jahr steckt wahrlich der Wurm in der Yamaha. Auf manchen Strecken wird die Maschine von einem üblen Chattering heimgesucht, auf anderen Stre-cken hat die Technik total versagt.

Auch ein eher seltener Reifenschaden verdarb Rossi ein gutes Rennen in diesem Jahr, so dass sein Rückstand auf Spitzenreiter Nicky Hayden bereits stolze 43 Punkte beträgt. Doch Rossi will nicht aufgeben, sagte dass der Titel im-mer noch machbar sei.

Bei Honda herrschte vor diesem Rennen eitel Sonnenschein. Seit Rossi zu Yamaha gewechselt ist, konnten die Japaner nur noch selten gewinnen. Doch in diesem Jahr trägt der eingeführte Jugend-Wahn erste Früchte. Nicky Hayden führt die Weltmeisterschaft an, Dani Pedrosa gewann bereits das Rennen in China und liegt auch in der Meisterschaft auf einem hervorragenden vierten Platz.

Auf Platz zwei, knapp hinter Nicky Hayden, gesellt sich Marco Melandri. Nach anfänglichen Problemen gewann er der Türkei und Frankreich. Auch der Rookie Casey Stoner zeigte bisher sehr gute Leistungen, so dass sich in der Meisterschaft gleich vier Hondas auf den ersten fünf Plätzen befinden.

Ducati zeigte in Mugello erstmals eine neue Lackierung mit silbernen und grünen Elementen. Ein gelungenes Design anlässlich des 80. Geburtstages der Marke, dass die Fans sichtlich zufrieden stellte. Die Ducati-Tribünen an der Strecke waren wie immer ausgebucht, ein Meer an rot gekleideten Fans sorgte für eine tolle Stimmung.

Dem wollten die Fahrer im Qualifying in nichts nachstehen, sorgten für eine Doppel-Pole. Sete Gibernau knapp vor Loris Capirossi, die italienischen Fans hätten es sich lieber anders gewünscht, doch das tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Die Roten rechneten sich auch für das Rennen einige Chancen aus.

Im letzten Jahr standen drei Italiener auf dem Podest, auch in diesem Jahr standen die Chancen nicht schlecht für einen totalen Triumph der Italiener. Der Start verlief glatt, in den ersten beiden Kurven gab es keinen Sturz. Rossi schnappte sich Platz eins gleich nach drei Kurven, die Fans jubelten auf.

Der Weltmeister konnte sofort einige Meter zwi-schen sich und die Verfolger legen. Einen guten Start erwischte Shinya Nakano mit seiner Kawasaki. Der Japaner schob sich gleich auf Platz drei, wurde jedoch noch in der ersten Runde von Marco Melandri kassiert.

Auch Casey Stoner ging nach einer Runde locker an Nakano vorbei. Colin Edwards leistete sich einen Ausflug ins Kiesbett, doch er konnte weiter fahren. Ganz schlecht gestartet war Loris Capirossi, der sich nach einer Runde auf Platz acht wieder fand.

Nach zwei Runden lagen die Repsol-Jungs auf den Plätzen sechs und sieben. Nicky Hayden und Dani Pedrosa mühten sich sichtlich mit Shinya Nakano ab. An der Spitze schob sich das Feld nach einem kleinen Fehler von Rossi wieder zusammen. Sete Gibernau übernahm wieder die Führung.

Ihm folgte nun Marco Melandri, der sich Rossi am Ende von Start/Ziel schnappte. Der Vierte Fahrer im Bunde war Casey Stoner. Der Australier konnte ebenfalls die Lücke zufahren. Nach vier Runden drehte Dani Pedrosa die bis dahin schnellste Renn-Runde. Rossi gab alles, berührte Gibernau leicht und schnappte sich wieder Platz eins.

Durch diese Manöver konnten auch die anderen Fahrer aufschliessen, auch Hayden und Capirossi verkürzten den Abstand auf die Spitze. Ein fantastisches Rennen bereits nach wenigen Runden.
Nach sechs Runden war es Sete Gibernau, der die schnellste Runde drehte. Doch Rossi liess sich nicht überholen.

Auch ein weiterer kleiner Fehler kostete ihn nicht den Spitzen-Platz. Es zeigte sich aber auch, dass er extrem am Limit fahren muss, um eine Chance auf den Sieg zu haben. Loris Capirossi wollte sich die Show nicht von seinem spanischen Team-Kollegen Gibernau stehlen lassen, drehte mal eben die schnellste Runde und be-gann nun den Kampf mit der Honda-Meute hinter der Spitze.

Sein Rückstand auf Rossi betrug schon zwei Sekunden. Nach acht Runden erwischte es Casey Stoner, der Australier stürzte mit seiner Honda auf Platz drei liegend. Sehr schade für den Rookie, dessen Maschine sich spektakulär in Einzelteile verwandelte.

Capirossi nutzte diesen Zwischenfall, schnappte sich Dani Pedrosa und zeigte seine Am-bitionen auf einen Platz auf dem Podium. Alex Hofmann stürzte in Runde neun, damit war für den Deutschen schon früh das Rennen beendet. Zurück zu Loris Capirossi, der auch Marco Melandri kassierte und damit schon auf Platz vier lag.

Jetzt trennte ihn nur noch Ni-cky Hayden von einem Podest-Platz. Halbzeit im Rennen nach 12 von 23 Runden, noch immer lagen Rossi und Gibernau komfortabel an der Spitze. Ihr Vorsprung betrug nun über eine Sekunde. Und jetzt konnte sich Capirossi endlich an Hayden vorbei quetschen, damit lagen die beiden Werks-Ducati auf Podiums-Kurs.

Die roten Fans waren schier aus dem Häuschen, feierten frenetisch ihr Team. Capirossi hatte noch sichtbare Reserven, zoomte sich in kürzester Zeit an die Spitze des Feldes. Durch etwas langsamere Runden von Rossi und Gibernau schob sich das Feld wieder zusammen, jetzt konnte der Kampf um den Sieg richtig entbrennen.

Rossi leistete sich einen schweren Fehler, gleich vier Fahrer gingen an dem Weltmeister vorbei. Damit lag Capirossi nun vor Gibernau, zwei Ducati in Führung. Auf Platz drei folgte Nicky Hayden vor Marco Melandri und Valentino Rossi. Nicky Hayden wollte die Chance auf seinen ersten Saison-Sieg nutzen, schnappte sich Sete Gibernau und lag damit auf Platz zwei.

Auch Marco Melandri drehte jetzt auf, wollte sein Heim-Rennen unbedingt erfolgreich gestalten. Die Spitze des Feldes lag immer noch extrem dicht beieinander, sechs Fahrer innerhalb einer Sekunde. Immer wieder gab es auf allen Positionen Kämpfe, ein stark umkämpfter Grand Prix und fantastisch anzuschauen auch für prominente Besucher wie Michael Schumacher.

Nach seinem Fehler zur Renn-Mitte konnte sich Rossi wieder erholen und schnappte sich Melandri, fuhr wieder auf Platz drei vor. Mit einem Gewalt-Manöver ging er auch an Nicky Hayden vorbei, die italienischen Fans waren total aus der Fassung. Was für ein Kampfgeist des Weltmeisters.

Melandri leistete sich nun einen kapitalen Fehler und musste das Spitzenfeld fahren lassen. Auch Sete Gibernau konnte nicht mehr folgen, er hatte seine Reifen wohl in der Anfangs-Phase des Rennens zu hart heran genommen. Noch lag Capirossi an der Spitze, doch Rossi schob sich langsam heran. Ihm folgte dicht Nicky Hayden, der aus dem Kampf um den Sieg immerhin einen Dreikampf gestalten konnte.

Dani Pedrosa war der nächste Fahrer, der nicht mehr folgen konnte. Jetzt entbrannte ein heftiger Kampf zwischen Capirossi und Rossi, die beiden Italiener überholten sich gegenseitig und das gleich mehrfach. Noch zwei Runden und Rossi ging wieder in Führung. Capirossi hatte sichtbare Probleme mit den Reifen, doch noch wollte sich der Oldie nicht geschlagen geben.

Wieder schnappte er sich die Führung, doch Rossi konterte sofort. Ein kleiner Fehler von Capirossi entschied das Rennen zu Gunsten des Weltmeisters. Damit holte sich Rossi den umjubelten Sieg in seinem Heim-Rennen.

Was für ein fantastisches Rennen, das Beste in diesem Jahr. Platz zwei sicherte sich Loris Caporossi nach einer fantasti-schen Leistung vor Nicky Hayden. Vierter wurde Dani Pedrosa vor Sete Gibernau und dem unglücklichen Marco Melandri.

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