Rallycross-ÖM: Greinbach | 21.09.2004
Voll dabei
Mit dem Tagessieg wurde es zwar nichts, für das Finale sieht es aber für Franz Spitaler nicht schlecht aus. Auch Alois Höller ist noch dran.
Text & Fotos: Leo Freistätter
Der Lauf zählte zur ungarischen Meisterschaft und so waren neue Gegner angereist, die Tschechen glänzten Großteils durch Abwesenheit. Einer der Gäste machte gleich im ersten Vorlauf mit den Tücken der Bahn Bekanntschaft.
Robert Repasi schickte seinen Mitsubishi Lancer Evo 6 in einen Highspeed-Dreher. Mit Peter Kotan (Ford Focus) ging auch gleich die erste Bestzeit an die Nachbarn. Bester Österreicher war Franz Spitaler (BMW M3) auf Rang zwei, Alois Höller (Lancia Delta Integrale) kam auf Rang vier.
Christian Petrakovits (VW Polo) nahm in der Division 1A gleich das Ruder in die Hand und schnappte sich die Bestzeit im ersten Vorlauf. Auch die Division 4-Bestzeit blieb mit Jürgen Stoitzner (Audi S2 Quattro) in der Heimat, allerdings war der Vorsprung auf Jozsef Moricz (Ford Escort Cosworth) minimal.
Im zweiten Vorlauf folgte dann eine kurze Ausfallsorgie auf österreichischer Seite. Alois Höller strandete mit gebrochenem Schaltfinger, Christoph Papst (Ford Escort RS 2000) hatte ebenfalls Getriebeprobleme und Johann Wally gingen am BMW 320i die Halbachsen aus. Am Schlimmsten erwischte es Peter Freinberger, der den Toyota Corolla aufs Dach legte.
Die Bestzeit der Division 1 ging erneut an Peter Kotan, für Franz Spitaler als besten Österreicher war nur Platz vier drin. Christian Petrakovits sicherte sich mit einer klaren Bestzeit vorzeitig die Pole für das A-Finale der Division 1A und Jürgen Stoitzner musste Jozsef Moricz diesmal den Vortritt lassen.
Die ungarische EURO 2000 kämpfte in Greinbach ebenfalls um Punkte für das Championat und sorgte im dritten Vorlauf für Action. Innerhalb von nur zwei Kurven lag das halbe Feld am Dach und das ganz ohne Feindeinwirkung. Die Kisten wurden aber für die weitere Jagd wieder alle irgendwie zusammengeklebt.
Mit den Rängen zwei und drei sicherten sich Alois Höller und Franz Spitaler ihre Teilnahme am A-Finale. Peter Ramler (VW Golf Turbo) verpasste den Einzug knapp und musste durch das B-Finale. Jozsef Moricz knallte in der Division 4 erneut Bestzeit auf die Bahn und holte sich den besten Startplatz für das Finale vor Jürgen Stoitzner.
Titelaspirant Peter Freinberger brachte den Toyota wieder auf die Piste, dabei kam ihm ausgerechnet sein schärfster Konkurrent Markus Rumpler zu Hilfe, der eine Windschutzscheibe spendierte.
Christian Mattura (Mazda 323) entschied das C-Finale der Division für sich und der erst 16jährige Sven Förster trickste mit einem Husarenritt seine Gegner aus. Auf der Gegengeraden zog er außen an Johann Iber und Christoph Papst vorbei.
Weniger spektakulär das C-Finale der Division 1. Franz Hindler gewann klar vor Dieter Kahri und Willi Schöller. Das B-Finale der Division 4 begann spannend bis zum Dreher von Eva-Maria Kerschner im BMW 325iX. Danach blieb nur noch die Jagd von Peter Freinberger auf Robert Haslinger, die Positionen blieben aber bis zum Zieleinlauf unverändert.
Freinberger holte damit erneut einen Klassensieg und bleibt in der Tabelle an Markus Rumpler dran. Im B-Finale der Division 1 behielt Peter Ramler gegen Robert Repasi die Oberhand und zog in das A-Finale ein. Hinter Erich Petrakovits landete mit Roman Castoral (Opel Astra OPC) der schnellste Pilot aus der Zweiradliga. Franz Hindlers Jagd auf den Zweilitersieg endete mit einem Überschlag kurz vor der Ziellinie.
Mit einem Raketenstart setzte sich Jozsef Moricz in der Division 4 sofort an die Spitze. Leicht wäre es diesmal für Jürgen Stoitzner nicht geworden, doch das Glück war auf seiner Seite. Gegen Ende der ersten Runde rollte der Escort des Ungarn aus und Stoitzner ging in Führung. Der Drittplatzierte Mihaly Toth war durch die Ereignisse so überrascht, dass er seinen Mitsubishi gleich von der Bahn warf.
Der Rest des Feldes zog vorbei, Jürgen Weiss belegte hinter Pavel Korcak Rang drei und Markus Rumpler holte mit Rang vier einen klaren Klassensieg bei den Zweiliterautos. Rumpler und Freinberger werden wohl den Titel der Division 4 unter sich ausmachen, die Chancen der anderen Piloten sind wohl eher nur mehr theoretisch.
Das Finale der Division 1A war eine klare Sache für Christian Petrakovits. Er ließ sich auf keine Streitereien ein und zog vorne weg. Dahinter krallte sich Gerhard Schermann Rang zwei nachdem er den Skoda von Petr Bilek von der Piste geschoben hatte.
Mit einem Tagessieg wahrte Christian Petrakovits seine Titelchancen. Bis zum Erfolg wird er aber noch Unterstützung brauchen, denn irgendjemand wird Petr Bilek noch einige Punkte wegnehmen müssen bevor im Burgenland die Sektkorken knallen können.
Im A-Finale der Division 12 nützten die Österreicher ihre Chancen gut. Zoltan Simon (Mitsubishi Lancer) war von der Außenbahn gestartet und kam nicht mehr auf die Ideallinie. Er wurde nach hinten durchgereicht. Hinter Peter Kotan zogen Franz Spitaler und Alois Höller ihre Runden. Simon rollte das Feld von hinten auf und ging dabei ziemlich rüde zur Sache.
Erstes Opfer war Peter Ramler der in die Wiese geschickt wurde. Danach folgte Alois Höller, der sich aber nach Kräften wehrte und Simon in einen Fehler hetzte. Der Ungar fand eine kleine Abkürzung, das Verlassen der Bahn wurde mit Ausschluss belegt. Peter Kotan holte sich einen klaren Sieg vor Franz Spitaler und Alois Höller.
Franz Spitaler hat nun wieder eine gute Ausgangsposition für die Meisterschaftsentscheidung und auch Alois Höller hat sich an Marek Zeman vorbei geschoben. Er liegt nun hinter Spitaler auf Rang zwei.