MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Hölleria und Höllera

Die Erfolge können sich trotz widriger Bedingungen sehen lassen, Alois Höller holt mit einem klaren Tagessieg den Titel in der Division 1.

Text & Fotos: Leo Freistätter

  • Hier finden Sie zahlreiche Fotos!

    Regen und Morast auf der Piste, abseits der Ideallinie gab es fast kein Weiterkommen. Die Tschechen kamen mit den schwierigen Bedingungen überhaupt nicht zurecht und fuhren einen rechten Topfen zusammen. Uns konnte es nur recht sein, denn die Leistungen der Österreicher beim Saisonfinale waren erstklassig.

    Alois Höller erlebte schon im Training eine Schrecksekunde, als ihm nach einer Kollision der Achsschenkel brach. Dreher standen sowieso auf der Tagesordnung und Marek Zeman baute seinem Skoda Fabia wieder einmal ein Hinterrad aus. Zur Abwechslung war diesmal das Rechte dran.

    In den Vorläufen war Alois Höller souverän. Er sicherte sich vorzeitig die Pole für das A-Finale und konnte es sich leisten, den Lancia Delta Integrale im dritten Lauf zu schonen. Sehr stark auch der einzige ungarische Gast Zoltan Simon, der sich in Abwesenheit von Alois Höller die Bestzeit im dritten Lauf holte.

    Mit Peter Ramler, Edy Schuster und Franz Spitaler standen die übrigen Vertreter der Österreichischen Allradliga ebenfall geschlossen im A-Finale und ließ die Tschechen diesmal alt aussehen. Sogar Marek Zeman kam nach den Vorläufen nur auf Rang zehn und musste diesmal das B-Finale in Angriff nehmen. Dieses entschied er relativ klar für sich und damit hatten die Österreicher im A-Finale einen unangenehmen Gegner mehr.

    Im B-Finale wurde auch der OSK-Pokal in der Zweiliterklasse entschieden. Andreas Schuster führte vor dem letzten Lauf die Tabelle an, konnte aber aufgrund eines Motorschadens am Peugeot 206 GTI in Sosnova nicht antreten. Franz Hindler war der einzige Vertreter der Zweiradabteilung. Volle Punkte gab es daher auch diesmal nicht, er musste seine nötigen Zwei Punkte gegen die Allradler erkämpfen.

    Dass er es mit dem zweiradgetriebenen VW Polo bei diesen Bedingungen überhaupt ins B-Finale schaffte war schon eine reife Leistung. Dort hatte er dann auch das Glück des Tüchtigen. Bei einer Startkollision eliminierten sich zwei Allradler. Einige Überholmanöver später warfen Jakub Mrvka und Petr Fürst endgültig das Handtuch und Franz Hindler durfte mit Rang neun seinen Titel feiern.

    Im A-Finale preschte Alois Höller davon als gäbe es kein Morgen. Diese Überlegenheit hätte er in Sosnova selbst nicht erwartet. Marek Zeman blieb zwar noch zwei Runden in Schlagdistanz, musste sich aber dann der Kraft aus Oberösterreich beugen. Im Feld kämpfte Franz Spitaler wie ein Löwe um seine Titelchancen zu wahren.

    Der Sieg von Alois Höller machte zwar alle Hoffnungen in der Österreichischen Meisterschaft zunichte, für den Gewinn der FIA-Zonenmeisterschaft brauchte der BMW-Pilot allerdings Rang vier. Das gelang Franz Spitaler an diesem Tag nicht.

    Peter Ramler fuhr ein tolles Rennen und belegte Rang drei, Franz Spitaler musste sich nach rundenlangem Kampf dem Ungarn Zoltan Simon geschlagen geben und landete auf Rang fünf. Den Titel in der FIA-Zone hat nun ebenfalls Alois Höller abgestaubt. Die Krone in der Tschechischen Meisterschaft haben wir den Nachbarn überlassen, sie geht an Marek Zeman im Skoda Fabia.

    Die Division 1A lief ohne Österreichischer Beteiligung ab. Die Meisterschaft war schon zugunsten von Petr Bilek entschieden. Christian Petrakovits war von Rang zwei nicht mehr zu verdrängen und sparte sich den Trip nach Tschechien. Der Sieg ging an Zdenek Cermak (Skoda Fabia) vor Vaclav Veverka (Peugeot 106) und Petr Bilek (Skoda Felicia). Bilek sicherte sich mit seinem dritten Rang so nebenbei auch noch die Titel in der FIA-Zonenmeisterschaft und in der Tschechischen Meisterschaft.

    Auch in der Division 2 war die Meisterschaft bereits vor dem letzten Lauf entschieden. Werner Panhauser wollte aber seine erste Rallycross-Saison unbedingt auf dem zweiten Platz hinter Roman Castoral in der Tabelle abschließen. Werner Panhauser war in Sosnova in Hochform und setzte seinen Aufwärtstrend fort.

    Mit Rang fünf nach den Vorläufen schaffte er den direkten Einzug in das A-Finale. Mit einem Traumstart übernahm er Rang drei und konnte diesen bis zur vierten Runde halten. Dann wurde er von Pavel Novotny jun. In einen Dreher geschickt. Der Podestplatz in Sosnova war damit futsch, Rang zwei in der Meisterschaft aber fixiert. Roman Castoral siegte abermals und holte so wie Petr Bilek in der Division 1A alle drei Titel.

    Die Division 4 stand im Zeichen des Titelkampfes Markus Rumpler gegen Peter Freinberger. Seit dem Saisonstart in Sedlcany lag Markus Rumpler an der Spitze, in Sosnova wurde er Opfer des Reglements. Um in einer Klasse volle Punkte zu erlangen müssen vier Fahrzeuge am Start sein. In Sosnova war die Zweiliterklasse nur mit drei Fahrzeugen bestückt und wurde mit der Allradklasse zusammengelegt.

    Damit waren die Chancen von Markus Rumpler schon vor dem Rennen ziemlich geschrumpft, denn Peter Freinberger war der Sieg in der 1600er Klasse und damit das Punktemaximum kaum zu nehmen. Markus Rumpler bemühte sich nach Kräften gegen die Allradler zu bestehen, die Jagd endete aber schon im zweiten Vorlauf mit einem Einschlag in der Streckenbegrenzung. Der Opel Kadett wurde schwer beschädigt und als die Finalläufe gestartet wurden, war ein enttäuschter Markus Rumpler schon auf dem Heimweg ins Burgenland.

    Damit war die Meisterschaft entschieden, Peter Freinberger hätte danach ebenfalls einpacken können, ließ sich aber auch zum Abschluss den Klassensieg nicht nehmen. Sven Förster bestückte seinen VW Golf im Training mit den richtigen Reifen, damit war der Rookie erstmals Schnellster Zweiradler. Danach war etwas der Wurm drin. Sven Förster parkte seinen Golf auf einem Erdhaufen, von dort kam er nur mit Hilfe des Abschleppwagens wieder weg und über Rang neun nicht hinaus.

    Robert Haslinger entschied das B-Finale für sich, im A-Finale landete er dann auf Rang fünf. Teamkollege Walter Velan lieferte ein erfolgreiches Comeback ab. Der Waldviertler wurde mit Rang vier bester Zweiradpilot in Sosnova. Der Tagessieg ging ebenfalls an einen Waldviertler. Jürgen Stoitzner verwies Pavel Korcak und Jiri Zuska auf die Ränge. Wenn es schon in der ÖM für den Audi-Piloten nicht geklappt hat, so darf er sich mit dem Gewinn der FIA-Zonenmeisterschaft und der Tschechischen Meisterschaft trösten.

    Das wars für 2004, der Winterschlaf endet am 1. Mai 2005 auf dem Nordring in Fuglau. Als Highlight der kommenden Saison steht am 4./5. Juni die Europameisterschaft im PS Racing Center Greinbach auf dem Programm.

    Ergebnis und ÖM-Endstand finden Sie in der rechten Navigation!

  • News aus anderen Motorline-Channels:

    Rallycross-ÖM: Sosnova

    - special features -

    Weitere Artikel:

    Im Auftrag von FIA und Pirelli

    Ferrari testet Formel-1-Reifenverkleidung

    Der Auftakt der Ferrari-Testfahrten in Fiorano: Was es mit der neuen Reifenverkleidung auf sich hat und wer die Formel-1-Autos fährt

    Wasserstoff-Premiere missglückt

    Alpine Alpenglow kommt nicht in Fahrt

    Alpine hat die echte Version des Alpenglow mit Wasserstoffverbrennungsmotor vorgestellt - Die erste Fahrt vor dem Rennen konnte aber nicht stattfinden

    Offiziell: Albon verlängert mit Williams

    Alexander Albon bleibt langfristig bei Williams

    Was Formel-1-Fahrer Alexander Albon dazu bewegt hat, seine sportliche Zukunft weiterhin bei Williams zu sehen, und wie lange er für das britische Team fahren wird