MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Frühlingsfest

Der Auftakt zur Rallycross-Staatsmeisterschaft 2007 brach alle Rekorde der letzten Jahre - die Österreicher waren von Defekten geplagt.

Text & Fotos: Leo Freistätter

Hier finden Sie Fotos vom Rallycross-ÖM-Lauf am Nordring!

Sowohl das Starterfeld als auch die Zuschauerkulisse brachen zum Saisonauftakt alle Rekorde der letzten Jahre. Die ungarische und tschechische Meisterschaft sorgte für ein attraktives Starterfeld und lockte jede Menge Zuschauer auf den Nordring in Fuglau.

Training

Im Training der Königsklasse war die heimische Welt noch in Ordnung. Der regierende Staatsmeister Peter Ramler im Seat Leon T16 4x4 fuhr hinter dem Ungarn Zoltan Harsanyi (Mitsubishi Lancer Evo 6) an die zweite Stelle, gefolgt von Alois Höller im endlich haltbaren Ford Focus T16 4x4. Dahinter kam der Rest der ausländischen Gäste. Für den dritten Österreicher war leider schon nach dem Training Schluss, Markus Sulzberger musste mit gebrochenem Vorderachsdifferenzial am Ford Escort RS 2000 T16 4x4 aufgeben.

In der Division 1A überraschte Mario Petrakovits im VW Polo 16V mit der Trainingsbestzeit vor dem Tschechen Jan Cerny (Peugeot 206) und seinem Bruder Christian Petrakovits im Seat Ibiza. Neueinsteiger Wolfgang Schörghuber (Skoda Fabia) zeigte mit Rang acht die ersten Eindrücke in dieser stark besetzten Liga. Wie könnte es anders sein, Roman Castoral im Opel Astra OPC dominierte die Division 2 gleich vom Beginn an. Dahinter landete sein Landsmann und Dauerrivale Tomas Kotek im Honda Civic Type R, auf Rang drei mit Sepp Strobl im Seat Ibiza der regierende Gruppe N Champion. Christoph Gruber im Renault Megane landete an der sechsten Stelle.

Die Division 4 brachte das gewohnte Bild. Jürgen Stoitzner pilotiert den Audi Quattro S2 mit neuem Getriebe auf die erste Position, gefolgt von den neu lackierten Boliden von Jürgen Weiss (Ford Sierra Cosworth 4x4) und Leopold Zach (Audi A4 T16 4x4). Schnellster Zweiradpilot war Sven Förster im VW Golf II GTI, der nun in der Zweiliterklasse unterwegs ist. Mit Rang sieben durch Rene Derfler (BMW 325iX) legte ein weiterer Neueinsteiger eine erste Talentprobe ab.

Rennen

Richtig ernst wurde es dann im ersten Vorlauf. Leider blieb der Seat Leon von Peter Ramler gleich an der Startlinie liegen. Peter Ramler absolvierte später noch eine Runde und diagnostizierte einen Getriebeschaden (der vierte Gang war gebrochen), damit war für ihn der Saisonauftakt leider frühzeitig zu Ende.

In seiner Abwesenheit lieferten sich die ungarischen Gäste Jozsef Moricz (Toyota Corolla T16 4x4) und Laszlo Kiss (Mitsubishi Lancer Evo 6) ein spannendes Duell auf Biegen und Brechen, das der Toyota-Pilot letztlich für sich entschied. In dieser Tonart ging es gleich im letzten Vorlauf der Division 1 weiter. Sehr zur Freude der Fans mischte Altmeister Alois Höller an seinem 50. Geburtstag gleich im Premierenrennen mit dem Ford Focus richtig mit. Eigentlich wollte er nur einen Funktionstest absolvieren, doch ein echtes „Renntier“ kann nicht zurückstecken wenn es die Chance wittert.

Alois Höller ritt einige Attacken auf den nicht ganz unbekannten Ungarn Peter Kotan (Ford Focus T16 4x4). Dabei wurden auch die ersten Anbauteile entsorgt, den Weg am Ungarn vorbei fand der Oberösterreicher aber dennoch nicht. Rang fünf in der ersten Vorlaufserie war aber ein zufrieden stellender Einstand. Peter Kotan fuhr im ersten Vorlauf den zweiten Rang hinter Marek Zeman (Skoda Fabia T16 4x4) heraus.

Die Division 1A wurde zur eindrucksvollen Demonstration der Petrakovits-Brüder. Christian holte die Bestzeit vor Mario, die tschechischen Kollegen hatten das Nachsehen. Neueinsteiger Wolfgang Schörghuber zeigte keine Berührungsängste und lieferte sich ein tolles Duell mit dem tschechischen EM-Teilnehmer Zdenek Cermak. In der Division 2 wiederholte sich der Zieleinlauf vom Training. Roman Castoral holte die Bestzeit vor Tomas Kotek und Sepp Strobl, auch Christoph Gruber holte mit rang sechs wiederum seine Trainingsplatzierung heraus.

Mit einem klaren Start Ziel Sieg holte sich Jürgen Stoitzner die erste Bestzeit in der Division 4 vor Jürgen Weiss. Dieser musste sich in seinem Vorlauf erst an der ungarischen „Startmaschine“ Mihaly Toth im Mitsubishi Lancer Evo 3 vorbeiquetschen und schaffte dies erst in der letzten Runde. Neueinsteiger Rene Derfler duellierte sich mit Leopold Zach, den beiden reichte im Laufe des Kampfes die Streckenbreite oftmals nicht aus. Das Duell kostete aber Zeit, die Zweiradpiloten Erich Hösel (VW Golf I GTI), Sven Förster und Reinhard Schellenbacher (BMW 320i) konnten sich vor den beiden Allradlern platzieren.

Die zweite Vorlaufserie der Division 1 wurde von einem Überschlag des Ungarn Laszlo Kiss eröffnet. Die berüchtigte Schikane des Nordringes forderte mit dem Mitsubishi Lancer Evo 6 wieder ein Opfer, für den Ungarn war den Tag beendet. Alois Höller machte sich immer mehr mit seinem Ford Focus vertraut, er fuhr hinter Zoltan Harsanyi und Marek Zeman den dritten Rang heraus.

Christian Petrakovits holte sich auch die zweite Bestzeit der Division 1A und damit vorzeitig die Pole für das A-Finale. Mario Petrakovits hatte kleine Probleme mit dem Getriebe und kam diesmal nur auf Rang fünf und Wolfgang Schörghuber war gleich wieder in ein packendes Duell verwickelt, diesmal mit Michaela Kalna im Peugeot 206. Nicht viel Neues in der Division 2. Der zweite Vorlauf brachte für alle sieben Teilnehmer exakt die gleiche Platzierung wie im ersten Vorlauf, Roman Castoral sicherte sich damit die Pole für das A-Finale.

Mit Jürgen Stoitzner musste sich im zweiten Vorlauf der Favorit in der Division 4 verabschieden. Nach einem Defekt an der Antriebswelle blieb der Flansch so unglücklich im hinteren Differenzial stecken, dass an eine Reparatur vor Ort nicht zu denken war. Jürgen Weiss wollte die Gunst der Stunde nützen, ging die Sache aber etwas zu motiviert an. Klar in Führung liegend, rutsche er in der ersten Runde beim Anbremsen der Fahrerlagerkurve ins Out. Damit blieb ihm in der zweiten Vorlaufserie nur Rang sieben, die Bestzeit holte sich Mihaly Toth vor Leopold Zach und Rene Derfler. Michael Stoklassa (Toyota Corolla) und Josef Tod (Ford Escort RS 2000) gerieten sich auf der Start Ziel Geraden in die Haare, kurz später legte Stoklassa den Toyota in der Schikane aufs Dach.

Mit Bestzeit im entscheidenden dritten Vorlauf holte sich Zoltan Harsanyi im Lancer Evo 6 die Pole für das A-Finale der Division 1. Rang zwei ging an seinen Landsmann Balint Revesz im wunderschönen Mitsubishi Lancer Evo 8. Mit dem Ausfall von Alois Höller gingen die technischen Probleme der Österreicher leider weiter. Am Ford Focus brach der erste Gang und für Höller war die Focus-Premiere frühzeitig zu Ende.

In Abwesenheit von Christian holte sich Mario Petrakovits die Bestzeit im letzten Vorlauf der Division 1A und stellte sich damit zu seinem Bruder in die erste Startreihe des A-Finales. Roman Castoral ließ klarerweise den letzten Vorlauf der Division 2 aus, damit konnten die anderen nachrücken. Sepp Strobl fuhr auf Rang zwei, Christoph Gruber konnte diesmal sogar Rang vier holen und sicherte sich noch einen Platz im A-Finale.

Die letzte Bestzeit der Division ging an Jürgen Weiss, er stellte damit seinen Ford Sierra neben Mihaly Toth in die erste Startreihe des A-Finales. Erich Hösel pilotiert seinen VW Golf auf Rang vier und war damit einziger direkt für das A-Finale qualifizierter Zweiradpilot. In Abwesenheit aller Österreicher gingen die Finalrennen der Division 1 über die Bühne. Jozsef Moricz holte sich den Sieg im B-Finale und damit den letzten verbleibenden Startplatz für den Endlauf. Dieser brachte einen klaren Sieg von Zoltan Harsanyi vor Marek Zeman und dem beherzt fahrenden Jozsef Moricz.

Etwas turbulenter verlief das Finale in der Division 1A. Die Petrakovits-Brüder, Christian vor Mario, zogen davon. Mario Petrakovits fiel in der Folge auf Rang drei hinter Zdenek Cermak zurück. Doch schon bald bekam Mario Besuch vom Tschechen Petr Bilek, der sich in der zweiten Runde die Durchfahrt verschaffte und dafür mit der schwarzen Flagge aus dem Rennen genommen wurde. Das half Mario wenig, denn er musste dem Feld hinterher hetzen und kam über Rang fünf nicht hinaus. Christian Petrakovits holte sich den Tagessieg vor Zdenek Cermak und Michaela Kalna.

Den Start zum A-Finale der Division 2 entschied überraschenderweise Tomas Kotek für sich. Doch schon in der zweiten Kurve zog Roman Castoral innen am Honda Civic seines Landsmannes vorbei. Auch Sepp Strobl nutzte die Gelegenheit und schlüpfte innen durch auf Rang zwei. Mit einer starken Leistung konnte er Tomas Kotek hinter sich halten und den tollen zweiten Platz sicher ins Ziel bringen. Christoph Gruber im Renault Megane belegte den fünften Rang.

Turbulent verlief der Start zum B-Finale der Division 4. In einer nicht näher bekannten Kettenreaktion stieg erst der Nissan Sunny von Michael Albert auf, ehe sich Sven Förster und Reinhard Schellenbacher in die Leitschienen verabschiedeten. Für die beiden war das Rennen zu Ende, kurz darauf fiel auch Michael Albert mit einem Folgeschaden aus und auch Andrea Koci kam nur eine Runde weiter. Der Sieg im B-Finale ging an Richard Förster, der sich damit noch die Teilnahme am A-Finale sicherte.

Mihaly Toth zog dort davon und die Österreicher waren dahinter mit sich selbst beschäftigt. Jürgen Weiss an der zweiten Stelle hatte alle Hände voll zu tun, um sich Leopold Zach vom Leibe zu halten. Schließlich konnte sich Leopold Zach am Ford Sierra vorbeizwängen und Platz zwei übernehmen. Doch irgendwie drehte sich das Feld in der Folge nochmals um und Rene Derfler übernahm noch Rang drei vor Leopold Zach.

Debütant Rene Derfler hatte vorher noch den VW Golf von Erich Hösel beiseite geräumt und fuhr somit in seinem ersten Rallycross auf das Siegespodest. Richard Förster kam noch auf Rang fünf und holte sich das Punktemaximum für die ÖM bei den zweiradgetriebenen Fahrzeugen.

News aus anderen Motorline-Channels:

Rallycross-ÖM 2007

Weitere Artikel:

Stardesigner frisst bei Red Bull zu viel Budget

Gazzetta: Newey-Wechsel zu Ferrari unmittelbar vor Bekanntgabe

Immer mehr Details werden bekannt zum Abschied von Adrian Newey bei Red Bull - und über den offenbar bevorstehenden Wechsel zu Ferrari! Christian Horner scheint aus Budgetgründen cool zu bleiben.

Durchbruch in der Formel 1

Der Aufstieg des Lando Norris

Lando Norris holte in Miami seinen ersten Formel-1-Sieg - Wir blicken zurück auf die spektakuläre Karriere des McLaren-Youngsters

Wasserstoff-Premiere missglückt

Alpine Alpenglow kommt nicht in Fahrt

Alpine hat die echte Version des Alpenglow mit Wasserstoffverbrennungsmotor vorgestellt - Die erste Fahrt vor dem Rennen konnte aber nicht stattfinden

Das Saison-Highlight der Langstrecken-Rennen zweimal rund um die Uhr auf der Nürburgring Nordschleife bestätigte die ersten Saison-Ergebnisse: Die Porsche 911 GT3 sind aktuelle das Maß der Dinge, insbesondere die beiden türkisfarbenen Renner im Falken Design sowie der „Grello“ von Manthey.

Offiziell: Albon verlängert mit Williams

Alexander Albon bleibt langfristig bei Williams

Was Formel-1-Fahrer Alexander Albon dazu bewegt hat, seine sportliche Zukunft weiterhin bei Williams zu sehen, und wie lange er für das britische Team fahren wird