Superbike-WM: Valencia | 01.03.2004
Spannende Ducati-Meisterschaften...
Der haushohe Favorti Regis Laconi erlebte ein Desaster, sein Ducati-Teamkollege James Toseland führt nach der ersten Runde die WM an.
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Regis Laconi dominierte alle Trainingssitzungen – bis zum Sonntagvormittag, als das Unheil begann.
Der Franzose rutsche in der Aufwärmrunde zu Lauf 1 aus und kam auf auftrocknender Piste im Rennen nur drei Kurven weit. Dann verabschiedete er sich mit einem Highsider von seiner Werks-Ducati.
Lauf 1: Chili pflügt durch das Feld
Im ersten Lauf profitierte Teamkollege Janes Toseland mit der zweiten Fila-Ducati-999-RS04 vom Pech seines Teamkollegen. „Es war ein toller Einstand“, meinte Toseland. „Ich war etwas nervös vor diesem Wochenende, aber es lief alles gut. Ich hatte Glück, dass ich zwischen Régis und seiner Maschine gut durchgekommen bin.“
Pierfrancesco Chili pflügte mir der alten Ducati 998 durchs Feld und lag im Ziel nur 2 Sekunden hinter Toseland. „Ich wollte noch Toseland angreifen, aber es hat nicht mehr gereicht.“
Rang drei ging im ersten Lauf an Chris Walker mit der Foggy-Petronas-Dreizylinder. Damit holte der Brite den ersten Podestplatz für die Mannschaft des vierfachen Superbike-Weltmeisters Carl Fogarty, der vor Freude über die Boxenmauer auf die Piste sprang, als Walker die Ziellinie überquerte.
„Wir haben noch viel zu tun“, erklärte Walker. „Das Motorrad ist noch exakt wie im Jahr 2003.“ Im zweiten Lauf schaffte Walker Rang 7. Teamkollege Troy Corser musste im ersten Lauf bei einem Überholversuch auf der auftrocknenden Strecke in den Sand. Im zweiten Durchgang reichte es für den Superbike-Weltmeister von 1996 nur zu Rang 12 und somit vier WM-Zählern.
Lauf 2: Haga macht alles wieder gut
Den zweiten Lauf dominierte an der Spitze Noryuki Haga, der seinen Teamkollegen Leon Haslam überholen konnte und danach den Vorsprung auf Verfolger James Toseland konstant bei vier Sekunden halten konnte. „Ich bin froh, wieder in der Superbike-WM zu sein“, stellte Haga fest. „Wir konnten wenig testen, ich bin sehr happy.“
Im ersten Lauf musste Haga mit Schaltproblemen aufgeben. Hagas Teamkollege, der erst 21jährige Leon Haslam, schaffte die Plätze fünf und neun.
James Toseland war auch mit Rang zwei zufrieden. „Das Beste, das ich erreichen konnte. Nori war sehr stark.“ Platz drei holte sich verdient der Australier Steve Martin, der mit der DFX-Ducati bereits bei den Tests stark gefahren war.
Horst Saiger mit Top-Resultaten
Der Österreicher Horst Saiger (32) schaffte 8 WM-Zähler. Im ersten Lauf konnte sich der YART-Pilot nach großartiger Fahrt den neuten Gesamtrang sichern.zweiten Lauf reichte es zu Platz 15. Allerdings wäre im Trockenen noch etwas mehr drinnen gewesen. Ab der 19. Runde fuhr Saiger sogar bessere Zeiten als der spätere Sieger Nori Haga...
Dennoch ist das YART-Team hochzufrieden, schließlich liegt Horst Saiger nach der ersten WM-Runde auf dem 12. Gesamtrang und damit vor den World Endurance Kollegen des starken Zongshen Teams!
Saiger: „Ich bin sehr zufrieden. Ich habe in beiden Läufen alles gegeben, das Motorrad war perfekt und ich hatte immer die richtigen Reifen. Wenn die Rennen noch ein bisschen länger gedauert hätten, wäre ich noch weiter nach vorne gekommen!"
Foto: Vladimir Rejda
Supersport-WM
Yamaha-Belgarda schockiert die Konkurrenz
Jürgen van den Goorbergh und sein Teamkollege Fabien Foret holten für die italienische Belgarda-Mannschaft einen souveränen Doppelsieg.
„Ich bin hier, um zu gewinnen“, meinte van den Goorbergh bei der Pressekonferenz. „Wir sind Profis und wollten uns nicht gegenseitig weh tun.“
Foret lag zu Beginn in Führung und konnte Platz 2 locker vor Katsuaki Fujiwara mit der Alstare Suzuki von Francis Batta verteidigen.
Christian Kellner vom Team Yamaha Germany kam nicht ins Ziel. Der Bayer rollte in die Box. „Das Motorrad hatte keine Leistung, Ich dachte, es sei etwas defekt und kam in die Box. Wir müssen schauen, was es genau war.“
Teamkollege Kevin Curtain holte tapfer Rang 9. „Ich hatte am Ende keine Chance, weil meine Hinerreifen total verschlissen waren.“
Klaffi-Honda-Pilot Sebastien Charpentier führte am Beginn des Rennens. Am Start hatte der Franzose zu früh die Kupplung losgelassen und damit einen Frühstart produziert. „Ich glaube, heute wäre ich um den Sieg mitgefahren, aber was solls“, jammerte Charpentier. „Das Rennen hat wirklich Spass gemacht.“
Neuling Max Neukirchner (20) lag bis drei Runden vor Schluss auf Platz 10, büsste nach einem Ausrutscher aber vier Plätze ein. „Ich war unkonzentriert“, gab der Chemnitzer zu. Neukirchner machte die Honda CBR 600 RR wieder flott und kam als 14. ins Ziel.