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Rossi siegt vor Olivier Jacque

In einer Regenschlacht sichert sich Valentino Rossi den Sieg bei der Premiere der MotoGP in China, dahinter landet überraschend Olivier Jacque.

MotoGP

Nach dem ersten Trainingstag im Reich der Mitte beanstandete Weltmeister Valentino Rossi noch, dass der neue Shanghai International Circuit eher ein Formel 1 denn ein MotoGP Kurs sei. Doch die regnerischen Bedingungen kamen dem aus der zweiten Startreihe startenden Italiener entgegen und spülten ihn wortwörtlich an die Spitze!

Diese übernahm Rossi 17 Runden vor Schluss als Suzuki-Pilot Kenny Roberts ausfiel und damit Platz für den Michelin bereiften Yamaha-Star machte.

Die große Überraschung war jedoch der Ersatzmann von Alex Hofmann: Olivier Jacque. Der Franzose kämpfte sich mit seiner Bridgestone bereiften Kawasaki durch das Feld und bestätigte damit, dass die alte Formel 1 Weisheit von den überlegenen Bridgestone-Regenreifen in ähnlicher Art und Weise auch in der Motorrad-WM gilt.

Während also sein Teamkollege Shinya Nakano als erster Pilot des Rennens ausfiel, ergatterte Jacque bei seinem GP-Comeback einen sensationellen zweiten Platz noch vor Marco Melandri und Sete Gibernau!

Letzterer musste sich erst Rossi und dann seinem Teampartner geschlagen geben, der damit aus der Doppelpole von Telefonica Movistar Honda noch das Beste machen konnte.

Ebenfalls eine starke Aufholjagd bot, durch die Bedingungen begünstigt, der Italiener Max Biaggi, der von seinem enttäuschenden 14. Startplatz noch auf Rang 5 nach vorne fuhr. Eine ähnliche Performance gelang auch dem zweiten Ersatzfahrer:

Jurgen van de Goorbergh landete als Ersatz für Makoto Tamada auf dem sechsten Platz noch vor John Hopkins und Colin Edwards. Die Top10 komplettierten Nicky Hayden und Ruben Xaus. Der von Rang drei gestartete Ducati-Pilot Loris Capirossi wurde hingegen trotz Bridgestone-Pneus nur Zwölfter.

Für den amtierenden Champion und WM-Spitzenreiter Valentino Rossi war der Sieg im Nassen unterdessen "die größte Überraschung meiner Karriere".

Die Stimmen

Valentino Rossi, Sieger:

Von allen Siegen in meiner Karriere, war dies der Sieg den ich am wenigsten erwartet hatte - ich bin wirklich überrascht. Es ist das erste Mal, dass ich mit der Yamaha im Regen gewonnen habe, was ein ganz besonderer Sieg für mich ist. Wir hatten einige Setupprobleme an diesem Wochenende, aber das Team hat über Nacht einige gute Änderungen vorgenommen. Ich hatte einen guten Start und war ziemlich überrascht so schnell an der Spitze zu sein. Es war viel Wasser auf der Strecke, weshalb ich mich zu 100% konzentrieren musste.

Olivier Jacque, 2. Platz:
Valentinos Crew hatte sicherlich meinen Namen nicht bereit liegen, um ihn auf seiner Boxentafel anzuzeigen und ich verstehe immer noch nicht genau was passiert ist. Es ist einfach magisch, besser als den Weltmeistertitel zu gewinnen. Als ich hier am Donnerstag als Ersatzfahrer ankam, sagte ich, dass ich mich wie ein Haar in der Suppe fühlte, aber heute fühle ich mich wie ein Fisch im Wasser. Die Bedingungen lagen mir, ich hatte guten Grip und mein Team gab mir ein starkes Setup. Es ist seltsam hier auf dem Podium zu stehen, ich weiß nicht wie ich mich fühlen soll.

Marco Melandri, 3. Platz:
Ich bin sehr glücklich über dieses Ergebnis. Es hätte ein großartiges Wochenende werden können, wenn es trocken gewesen wäre. Leider hat der Regen alles zerstört. Ich verstand mein Bike Runde für Runde besser und konnte immer schneller fahren. In der letzten Runde sah ich, dass ich noch härter pushen konnte, weswegen ich Dritter wurde. Ich bin sehr zufrieden mit diesem Ergebnis und meinen 2. Platz in der WM.

Sete Gibernau, 4. Platz:
Ich bin sehr enttäuscht, da wir an diesem Wochenende gute Arbeit geleistet haben. Heute Morgen war ich im Nassen zuversichtlich, da ich acht schnelle Runden am Stück fahren konnte. Im Rennen wählten wir dann die härteren Reifen, welche uns laut Michelin einen Vorteil geben sollten, wenn weniger Wasser auf der Strecke ist. Das Bike vibrierte jedoch und ich hatte kein Vertrauen. Ich gab mein Bestes das Rennen zu beenden und so viele Punkte wie möglich zu holen.

Max Biaggi, 5. Platz:
Im Trockenen hätte alles viel schlimmer kommen können. Aber ich kann mit dem fünften Platz nicht zufrieden sein. Deswegen sind HRC und ich nicht hier. Sicherlich zählt der Fahrer im Regen mehr und ich konnte die Lücke zwischen mir und den Schnellsten teilweise schließen, aber mit meinen Kurvenproblemen konnte ich nicht ans Limit gehen. Ich gab mein Bestes, aber wir schlagen uns überhaupt nicht gut. Wir müssen sehr schnell sehr viel besser werden oder ich kann nicht um die ersten drei Plätze kämpfen.

250ccm: Casey Stoner siegt in China

Der Australier Casey Stoner holte sich bei seinem erst dritten 250er Rennen beim Debüt in China seinen ersten Sieg in der neuen klasse und verwies den amtierenden 125er Champion Andrea Dovizioso sowie Hiroshi Aoyama auf die Plätze.

Weltmeister Dani Pedrosa wurde hinter Alex de Angelis und Sebastian Porto nur Sechster. Bester Deutscher war Dirk Heidolf, der als 15. seinen ersten WM-Zähler des Jahres einfuhr. Der durch einen gebrochenen Mittelhandknochen gehandicapte Steve Jenkner kam derweil leider nicht ins Ziel.

125ccm: Pasini siegt vor Lai

Der erste 125er Grand Prix auf chinesischem Boden erlebte einen italienischen Doppelsieg von Mattia Pasini vor Fabrizio Lai. Dahinter ergatterte Gabor Talmasci den dritten Podestplatz. Undankbarer Vierter wurde der Schweizer Tom Lüthi.

Die beiden Deutschen Dario Giuseppetti und Sandro Cortese schieden bereits vorzeitig aus. In der WM-Wertung liegt nun Mika Kallio nur noch einen Zähler vor Fabrizio Lai und sechs Punkte for Pasini.

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