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Hochspannung vor dem Europa-Auftakt

Die Superbike-WM kommt nach Europa, Ducati-Pilot Bayliss ist Favorit, der Österreicher Christian Zaiser könnte in der Supersport-Klasse überraschen.

Die sensationellen Rundenzeiten von WM-Leader Troy Bayliss bei den offiziellen Tests in Misano und Valencia lassen gespannt auf den ersten Renneinsatz des Australiers in Valencia seit dem Jahr 2002 blicken. Der Xerox-Ducati-Star distanzierte die Konkurrenz zuletzt jeweils um mindestens eine halbe Sekunde.

„Es läuft sehr gut, aber wir sind zuletzt nur Tests gefahren“, stapelt Bayliss tief. Der Australier weiß jedoch genau über seine Stärken bescheid: In Valencia war Bayliss mit der Xerox-999 in einer Rennsimulation um einen halbe Minute schneller als Sieger Troy Corser 2005.

Auch der junge Italiener Lorenzo Lanzi mit der zweiten Werks-Ducati hat sich für Valencia Podestplätze zum Ziel gesetzt. Lokalmatador Ruben Xaus auf der Sterilgarda-Ducati überraschte trotz nicht voll ausgeheilter Unterschenkelbruchs auf Phillip Island und war auch bei beiden Tests stets unter den Top-10.

Max Neukirchner kommt mit weniger guten Erinnerungen zurück nach Valencia. Der Sachse stieg 2005 nach hervorragender Trainingsleistung spektakulär vom Motorrad und räumte dabei noch Karl Muggeridge ab. Neukirchner war in den Tests bester Fahrer seines Teams und hat sich für Valencia zunächst die Qualifikation für das Superpole-Einzelzeitfahren selbst auferlegt.

Roberto Rolfo tüftelte in Misano an der Abstimmung der NCR-Ducati-999 und baut in Valencia auf seine gute Streckenkenntnis.

CORSER UND SUZUKI WOLLEN ANTWORTEN.

Weltmeister Troy Corser war zuletzt in der Rolle des Jägers von Troy Bayliss und will den Spieß bei den Rennen in Valencia endlich umdrehen. Das Alstare-Corona-Suzuki-Team hat bei den Tests in Misano und Valencia zahlreiche Erkenntnisse gesammelt und will die Karten erst in den Rennen aufdecken.

„Wir haben gute Arbeit geleistet“, gibt sich Corser geheimnisvoll, der bereits 2005 in Valencia mit zwei Laufsiegen beeindrucken konnte. Auch Teamkollege Fabien Foret findet sich nun immer besser auf der Suzuki GSX 1000 R zurecht, was der Franzose zuletzt in Misano bestätigen konnte.

Katsuaki Fujiwara will wie schon 2005 in Valencia wieder auf dem Podest stehen. Der zurückhaltende Japaner möchte nach Pech in Australien und Katar in Europa endlich wieder einen Aufwärtstrend setzen.

DEZIMIERTE HONDA-STREITMACHT GREIFT AN.

Der Brite James Toseland ist als WM-Zweiter die Speerspitze der Honda-Truppe. Der Winston-Honda-Star und Weltmeister von 2004 verzichtete zuletzt auf die Tests in Misano und konzentriert sich voll auf den spanischen WM-Lauf in Valencia. Toseland muss vorerst auf seinen Teamkollegen Karl Muggeridge, der an einer Wirbelverletzung laboriert, verzichten.

Muggeridge wird in Spanien im Winston-Honda-Team durch den Italiener Giovanni Bussei ersetzt und hofft auf ein Comeback beim Meeting in Monza Anfang Mai. Alex Barros möchte in Valencia mit dem neuen leistungsstarken Motor der Klaffi-Honda als aktueller WM-Vierter zum Spitzentrio Bayliss, Corser, Toseland aufschließen.

„Wir haben den neuen Motor in Misano bekommen und damit Fortschritte gemacht“ erläutert Teamchef Klaus Klaffenböck. „Alex hat keinen Wert auf schnelle Runden gelegt, sondern nur für die Rennabstimmung getestet.“ Auch Michel Fabrizio ist bei DFX-Honda auf sich alleine gestellt, weil Routinier Frankie Chili nach seinem bösen Abflug von Misano für rund drei Monate außer Gefecht gesetzt ist.

YAMAHA: BESTÄTIGUNG DER TESTLEISTUNGEN GEFRAGT.

Noriyuki Haga aus dem Team Yamaha Italien unter Flagge der Santander Consumer Bank will in Valencia die Testzeiten der letzten Probeläufe bestätigen. Der 30-jährige Japaner war in Misano Drittschnellster und lag somit unmittelbar hinter Weltmeister Troy Corser.

„Dabei legen wir es nicht auf extrem schnelle Trainingszeiten an und arbeiten eher auf die Performance über die Renndistanz hin“, erklärt Teamchef Massimo Meregalli. Andrew Pitt lechzt nach Rang 3 beim Saisonauftakt in Katar erneut auf einen Podestplatz in Valencia.

Yamaha-Frankreich-Star Norick Abe hofft mit seiner R1 auf eine Widerholung seiner Leistungen in Valencia aus dem Jahr 2005. Damals fuhr der Japaner lange Zeit auf Rang 3, ehe ihm das gegen Rennende das Vorderrad wegklappte und alle Hoffnungen auf den ersten Podestplatz zerstörten.

Teamkollege Sebastien Gimbert war in Misano der schnellste des Yamaha-Frankreich-Trios und möchte wie Shinichi Nakatomi endlich zählbare Resultate erzielen.

KAWASAKI UND PETRONAS SIND GERÜSTET.

Bei PSG-1-Kawasaki reist die Crew mit dem Erfolgserlebnis von Misano nach Valencia. Das Trio Walker, Laconi und Nieto belegte auf den ZX 10 RR bei den Tests in Misano zuletzt die ausgezeichneten Ränge 5, 6 und 7. Der Kurs in Valencia ähnelt der Strecke von Valencia auf Grund des Layouts.

Auch Franco Battaini hofft in Valencia auf ein Ende seiner Pechserie bei Bertocchi Kawasaki. Auch das Team Foggy Petronas rechnet sich in Valencia gute Chancen aus. Der winkelige Kurs sollte dem Dreizylinder mehr entgegen kommen als Katar und Australien bisher.

Der erfahrene Steve Martin will sich im Qualifying eine gute Ausgangsposition für die beiden Rennen schaffen. Craig Jones will mit der zweiten FP1 seinen Aufwärtstrend von den Tests in Misano auch in Spanien fortsetzen.

KANN YAMAHA DIE HONDA-DOMINANZ BRECHEN?

Supersportweltmeister Sebastien Charpentier kommt ohne der Testfahrten von Misano nach Valencia. Das Winston-Honda-Team entschied sich, auf den Probelauf an der italienischen Adria zu verzichten. Dennoch ist Charpentier der haushohe Favorit.

Teamkollege Kenan Sofuoglu kommt erstmals als Winston-Honda-Pilot nach Valencia. Der junge Türke hat bereits einen Podestplatz auf seinem Konto. Broc Parkes aus dem Team Yamaha Deutschland reist mit dem Bonus der Bestzeit bei den Tests in Misano ins südspanische Valencia.

Der Australier will wie schon auf Phillip Island zumindest auf das Siegespodest fahren. Sein australischer Teamkollege Kevin Curtain, der Vizeweltmeister von 2005, ist auf der R6 einer der Sieganwärter auf dem Circuit Ricardo Tormo. Auch der Japaner Katsuaki Fujiwara ist in Valencia stark einzuschätzen.

Der Japaner aus dem italienischen Team Megabike Honda konnte in Spanien bereits gewinnen und ist auch in seinem neuen Team jederzeit für Podestplätze gut.

Der Österreicher Christian Zaiser ist ein Fragezeichen für Valencia. Der WM-Neunte holte auf seiner LBR-Ducati in den beiden ersten Meetings jeweils Top-Ten-Platzierungen und brillierte zuletzt in Misano bei den Tests mit der zweitbesten Rundenzeit.

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