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Sieben auf einen Streich

Van ade: Der neue Peugeot 5008 übernimmt den Namen seines Vorgängers, ist aber ein SUV - mit Frontantrieb. 120-PS-Diesel mit Automatik im Test.

Georg Koman; mid/rhu

Immer auf die zahlreichen Sprösslinge als Entschuldigung für die Wahl eines "praktischen" Autos verweisen - dieses Van-typische Verhalten ist beim 5008 überflüssig. Denn der bis zu siebensitzige Franzose ist optisch so gelungen, dass er erstmal gar keine Assoziationen zu schnöden Transportaufgaben hervorruft.

Markanter Löwe auf dem Kühlergrill, scharf geschnittene Kanten, ein paar geschickt platzierte Chromelemente und die Heckleuchten mit den je drei markentypischen Löwenkrallen - fertig ist ein elegant-sportlicher Hingucker, der auf 4,64 Meter Länge eine Menge wegstecken kann.

Die Form geht jedenfalls nicht zu Lasten der praktischen Werte. Fünf Personen sitzen leicht erhöht und recht komfortabel. Dafür sorgt schon der Radstand von immerhin 2,84 Meter, der genügend Raum für lange Beine lässt.

Wer die beiden Zusatzstühle für Reihe drei ordert, muss sich allerdings darüber im Klaren sein, dass auch die Peugeot-Techniker nicht zaubern können: In jener Reihe sitzen nur Kinder einigermaßen bequem. Und der Zustieg setzt eine gewisse Gelenkigkeit voraus. Aber das ist in konkurrierenden Siebensitzern dieses Formats auch nicht anders. Finanziell gesehen ist der Schritt von fünf auf sieben Plätze mit einem Aufpreis von 800 Euro übrigens durchaus erschwinglich. Und wer die dritte Reihe nicht braucht, kann die Sitze im Boden versenken.

In Fünfer-Bestuhlung schluckt der Kofferraum familientaugliche 780 Liter. Bei umgeklappten Rücksitzlehnen der Reihe zwei sind es 1.940 Liter - ein sehr ordentlicher Wert. Rund drei Meter lange Gegenstände lassen sich befördern, wenn die Lehne des Beifahrersitzes umgeklappt wird.

Hingucker auf dem Fahrerplatz ist das volldigitale und serienmäßige i-Cockpit, das sich in unterschiedlichen Modi konfigurieren lässt, von der Minimalst-Anzeige bis zur Navi-Karte zwischen virtuellem Tacho und Drehzahlmesser.

Ein weiteres Merkmal des i-Cockpits ist es, dass man nicht durchs Lenkrad darauf schaut, sondern es über dem Lenkrad sitzt. Letzteres ist deshalb auffällig klein geraten, samt direkter und präziser Lenkübersetzung macht das den Peugeot 5008 für seine Klasse extrem handlich. Dazu gibt es ein straffes, aber nicht unangenehm hartes Fahrwerk, das die Dynamik weiter nach oben schraubt.

Die Innenraum-Materialien schauen gut aus und fühlen sich auch so an, die Bedienung des 5008 mit ein paar wenigen Programmtasten für Fahrzeugeinstellungen, Radio, Telefon, Klimaanlage, Navigation und Konnektivität unter dem zentralen Acht-Zoll-Touchscreen ist schnell erlernbar.

Angetrieben wird der Testwagen vom zweitschwächsten der vier 5008-Dieselmotoren mit 120 PS. Er rollt in der eher sportlich orientierten Version "GT Line" an und ist mit einer Sechsgang-Automatik gekoppelt. Automatik-Fans müssen sich dieselseitig übrigens zwischen 120 und 180 PS entscheiden, die 150-PS-Variante gibt es (neben jener mit 100 PS) ausschließlich mit Handschaltung.

Der Motor ist kein Sprinter (0-100 km/h werden in 11,9 Sekunden absolviert), aber drehmomentstark genug für sieben Personen und vor allem außergewöhnlich leise und kultiviert.

Dazu bleibt sein Verbrauch bescheiden. Die angegebenen 4,6 Liter waren im Test-Mix zwar nicht drin, aber ohne allzu große Zurückhaltung kamen wir mit 5,9 Litern durch.

Allradantrieb bietet Peugeot im 5008 wie auch im kürzeren Bruder Peugeot 3008 (für Test hier klicken) keinen an, dafür gibt es die „Advanced Grip Control“. Ein System, das durch individuelle Bremseingriffe eine Differenzialsperre simuliert, mehrfach konfigurierbar für unterschiedliche Bodenbeläge.

Deren Aufpreis bleibt mit 211 Euro bescheiden, was auch noch eine Bergabfahr-Hilfe und etwas grobstolligere „Matsch und Schnee“-Bereifung inkludiert. Eine sinnvolle Hilfe ums kleine Geld, die einem bespielsweise aus der eisigen Parklücke helfen kann.

Die Ausstattung mit elektronischen Helfern ist recht üppig ausgefallen, schon die Basis verfügt beispielsweise über Verkehrszeichen-Erkennung, vier elektrische Fensterheber, Notbrems-Assistent, sechs Airbags, Tempomat, Audioanlage und elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel.

Beim GT Line kommen noch feine Sachen wie Navigationssystem, Fernlicht-, Toter-Winkel- und Spurhalte-Assistent, Teillederpolsterung, 18-Zoll-Alufelgen, automatisch abblendender Innenspiegel, akustische Einparkhilfe vorne und hinten. Gegen Aufpreis gibt es unter anderem sogar Massagesitze.

In Summe kostet der 120 PS starke Peugeot 5008 1.6 BlueHDi als "GT Line" 38.650 Euro. Verzichtet man auf ein paar Ausstattung-Features und die Automatik, kann man auch schon ab 31.950 Euro dabei sein, mit 130 Benziner-PS gar ab 27.450 Euro.

Plus
+ durchzugsstarker, trotzdem sparsamer Dieselmotor
+ sehr gutes Raumangebot
+ agiles Handling, angenehme Federung
+ gelungenes Design
+ feine Materialien, gute Verarbeitung
+ als "GT Line" komplett ausgestattet

Minus
- kein Allradantrieb erhältlich
- dritte Sitzreihe nur für Kinder empfehlenswert

Resümee
Wie sein kleinerer Bruder 3008 ist auch der Peugeot 5008 ein attraktives, äußerst praktisches Auto, dank 20 Zusatz-Zentimetern natürlich nochmals geräumiger. Die inneren Werte überzeugen, Verbrauch und Preis bleiben fair. Allradler ist er keiner, was die meisten potenziellen Käufer aber vermutlich nicht stören wird.

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