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Manfred Stohl ist Werkspilot bei Hyundai

Manfred Stohl konnte auf seiner heutigen Pressekonferenz mit einer Sensation aufwarten: Vier WM-Läufe als Hyundai Werkspilot sind fix.

Manfred Wolf

War Manfred Stohl in Neuseeland noch „Hit of the Day“, könnte der Wiener bald „Hit of the Year“ werden – die Voraussetzungen dafür sind geschaffen: Mit dem Hyundai World Rallye Team wurde heute der Vertrag unterzeichnet, vier Läufe (Griechenland, Deutschland, Australien und Großbritannien) sind fixiert.

Stohl wird dabei in einem Hyundai Accent WRC 03 sitzen, laut Teamchef David Whitehead wird das Fahrzeug auf dem komplett gleichen technischen Stand sein, wie jene seiner zukünftigen Teamkollegen Armin Schwarz und Freddy Loix.

David Whitehead: „Testen Manfred für’s nächste Jahr.“

„Dieser Einsatz ist darauf ausgerichtet, um Manfred zu testen. Wir müssen im nächsten Jahr höchstwahrscheinlich einen dritten Fahrer einsetzen, jemand, der noch keinen WM-Lauf gewonnen hat.“

„Nun halten wir – auch ich persönlich – sehr viel von Manfred Stohl. Er verfügt für sein Alter über die größtmögliche Erfahrung, hat bereits unglaubliche 72 WM-Läufe absolviert. So etwas findet man kein zweites Mal.“

„Und er hat nicht nur Erfahrung – er ist auch einer der Schnellsten, das hat er in Neuseeland wieder einmal eindrucksvoll bewiesen.“

„Gerade für uns, als kleineres Team mit weniger Testmöglichkeiten, ist es enorm wichtig einen Fahrer zu haben, der viel Erfahrung mitbringt und auch den nötigen Speed hat. Manfred ist schon auf allen WM-Rallyes gefahren, kennt jeden Untergrund und kann unter allen Bedingungen schnell sein.“

„Nicht nur für Manfred ist dieser Vertrag eine große Chance – auch wir als Team Hyundai können davon profitieren. Ich freue mich sehr über unsere Zusammenarbeit.“

Manfred Stohl: „Ich werde auch dieses Mal auf Anhieb schnell sein.“

Manfred Stohl bekommt noch in Griechenland die Möglichkeit, sein neues Arbeitsgerät zu testen. Unendlich viele Testkilometer werden es aber nicht werden. Doch der 30jährige Wiener wischt alle Bedenken beiseite:

„Ich habe schon beim letzten Mal bewiesen, dass ich keine großartigen Testfahrten brauche, um schnell zu sein. Das wird mit dem Hyundai in Griechenland nicht anders sein.“

David Whitehead wirft ein, dass das Team trotzdem – egal wie schnell Manfred in Griechenland sein mag – versuchen wird, so viele Tests wie möglich mit ihm zu fahren: „Wir werden Manfred so oft wie möglich mit dem Auto testen zu lassen.“

„In der Rallye WM wird heutzutage vom ersten bis zum letzten Meter mit 110 Prozent gefahren. Und je mehr man testet, desto besser kommt man mit diesem enormen Druck zurecht.“

Druck verspürt nun auch Manfred Stohl: „Nach den sehr sehr langen, sehr harten Verhandlungen stehen wir jetzt im Rampenlicht der Rallyeszene. Es ist toll, dass es mit dem Werksteam endlich funktioniert hat – da ist für mich schon ein Traum in Erfüllung gegangen.“

„Andererseits müssen wir die guten Leistungen, die Ilka und ich als Privatiers gezeigt haben, jetzt zumindest wiederholen. Ich bin aber sehr optimistisch. Alle vier WM-Läufe die ich bestreiten werde, liegen mir.“

David Whitehead: „Manfred wird uns helfen.“

Whitehead: „Ich bin davon überzeugt, dass Manfred nicht nur auf den Schotterrallyes schnell sein wird. Er wird auch in Deutschland zeigen, was er kann. Und wir werden ihm dafür ein gutes Auto hinstellen.“

„Schon im letzten Jahr hat man gesehen, dass der Accent WRC auf diesen Rallyes gut funktioniert. Als Freddy Loix kurz vor dem Ziel in Griechenland ausgefallen ist, war er unter den Top-Drei, heuer waren wir in der Türkei, in Neuseeland und in Argentinien ebenfalls gut dabei, haben dann aber – sagen wir – Pech gehabt.

„Und unsere tschechischen Freunde haben uns die Punkte weggenommen. Da wird uns Manfred helfen.“

Manfred Stohl: „Ich orientiere mich nur nach vorne“

Dass Manfred damit auch in der Position ist, auf seine zukünftigen Teamkollegen Druck auszuüben, dürfte von Hyundai wohl nicht ganz unbeabsichtigt sein. Vor allem Armin Schwarz hat sein Auto in diesem Jahr schon auffällig oft deformiert abstellen müssen.

Doch Stohl stellt sofort klar: „Was immer auch zu lesen sein wird: Ich habe weder ein Problem mit Freddy Loix, noch mit Armin Schwarz. Das wird von der Presse zwar oft geschrieben, stimmt aber ganz einfach nicht.“

„Ich verstehe mich mit allen Fahrern gut – das Klima unter den Rallye-Piloten ist sowieso super“, so Stohl, der sich nach kurzer Pause den Zusatz „in der WM.“, nicht verkneift.

Nicht verkneifen kann sich Stohl auch eine klare Ansage, was seine Erwartungen an die Griechenland Rallye betrifft, bei der er zum sechsten Mal an den Start geht, allerdings zum ersten Mal mit einem WRC:

„Auch wenn ich in Griechenland noch nie Glück gehabt haben: Irgendwann muss es klappen, warum nicht schon in diesem Jahr. Ich werde mich, wie schon in Neuseeland, ausschließlich nach vorne orientieren. Vor den Privatiers zu sein, ist ganz einfach nicht das Ziel.“

„Das Ziel muss lauten, ganz vorne mitzufahren. Wie in Neuseeland. Ich werde mein Bestes geben, hoffen wir, dass es klappt.“

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