9. Prager Rallysprint | 08.12.2003
Vom Formel 3000-Sieger zum Rallye-Sieger...
Mit einem Überraschungssieg endete der traditionelle Saisonabschluss in Tschechien, Tomas Enge holte sich den Sieg vor Vaclav Pech.
Manfred Wolf
Tausende Zuseher sahen insgesamt 10 World Rallye Cars, von Beginn an gaben die tschechischen Asse Vollgas. Atemberaubende Drifts gab es sowohl auf der schnellen Asphalt-Sonderprüfung außerhalb Prags, als auch auf dem Rundkurs rund um das Stadion von Slavia Prag zu sehen.
Auch Altmeister Timo Salonen war am Start, er mischte sich mit einem seltenen Nissan Almera KitCar unter die drei tschechischen Ford Escort Maxi KitCars. Abgesehen davon sorgten unzählige Mitsubishi Evos, einige Subaru Impreza WRX sowie Skodas und sogar ein Nissan Navara für Spektakel.
Während auf der ersten Sonderprüfung Vaclav Pech (Ford Escort WRC) für klare Verhältnisse sorgte, lief für den Routinier auf der zweiten SP einiges schief. Er verlor 30 Sekunden auf den Rundstreckenspezialisten Enge (ebenfalls in einem Ford Escort WRC unterwegs) – ein Rückstand, den er im Laufe der verbleibenden vier Prüfungen nicht mehr wettmachen konnte.
Für besondere Spannung sorgte der, schon während der ersten SP einsetzende, Regen. Die staubigen Straßen wurden unglaublich rutschig, Teile des Rundkurses, die mit Pflastersteinen belegt sind, wurden glatt wie Eisbahnen.
Für eine besondere Schrecksekunde sorgte bei diesen heiklen Bedingungen der N 4-Mitsubishi Pilot David Komarek auf der dritten Sonderprüfung, dem Rundkurs in Prag: Er rutschte von der Straße und traf einige Zuseher, die sich – sagen wir es vorsichtig – nicht besonders vernünftig am Straßenrand platziert hatte. Gottlob gab es nur drei Leichtverletzte, bei den gefahrenen Tempi hätte der Zwischenfall auch anders ausgehen können.
Ebenfalls (unter anderen) nicht im Ziel: Timo Salonen, dessen Nissan KitCar auf SP 5 den Geist aufgab. Jozef Beres musste in seinem brandneuen, aus den „Verlassenschaften“ des Hyundai-WM-Debakels gekauften, Hyundai Accent WRC noch auf der letzten Sonderprüfung aufgeben, dasselbe Schicksal traf den Peugeot 206 WRC-Piloten Josef Petak.
Am Ende klarte es auf, die Sonne kam heraus und die Rallye-Fans bekamen von den verbliebenen Teilnehmern kurz vor der Zieldurchfahrt noch einmal „volles Programm“: Donuts und Drifts ohne Ende, die gebotene Action wurde mit frenetischem Jubel quittiert.
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Endstand 9. Prager Rallysprint:
1. Enge Tomáš/Gross Petr, Ford Focus WRC, A8, 00:30:06.4
2. Pech Václav/Kadlec Tomáš, Ford Focus WRC, A8, + 00:00:17.1
3. Trněný Karel/Kafka Stanislav, Škoda Octavia WRC, A8, + 00:00:29.4
4. Trojan Karel/Urban David, Škoda Octavia WRC, A8, + 00:01:11.9
5. Prokop Martin/Možný Jan, Škoda Octavia WRC, A8, + 00:01:20.1
6. Triner Emil/Kameníček Martin, Seat Cordoba WRC, A8, + 00:01:38.0
7. Valoušek Pavel/Houšť Vít, Toyota Corolla WRC, A8, + 00:01:45.5
8. Semerád Josef/Suchomel Jan, Mitsubishi Lancer EVO V, N4, + 00:01:55.5
9. Landa Daniel/Landa Stanislav, Škoda Octavia WRC, A8, + 00:01:59.0
10. Červenka Pavel/Krečman Jan Mitsubishi, Lancer EVO VI, N4, + 00:02:17.6