Rallye-WM: IQ-Jänner-Rallye | 15.01.2004
Mitten drin, statt nur dabei…
Für Bernhard Jahn und seine als Co-Pilotin fungierende Frau Petra wurde die IQ-Jänner-Rallye nicht nur ein tolles Erlebnis, sondern auch ein großer Erfolg.
Viel Zeit hatte der umtriebige Firmenchef des Tuning Centers Freistadt im Vorfeld der Rallye nicht, dementsprechend bescheiden fiel auch die Besichtigung aus: Einmal drüberfahren und den Schrieb erstellen, zwei Mal kontrollieren.
Zwar kennt das einheimische Duo viele Strecken, doch bei über 240 Kilometern Sonderprüfungsstrecken ist das kein Vorteil, konsequentes Fahren nach dem Schrieb daher Pflicht.
Kurz vor der Rallye gleicht die heimische Werkstatt einer Unterkunft für Rallye-Piloten aus aller Herren Länder: Da wird an einem tschechischen Polo geschraubt, dort an einem heimischen Evo Reifen gewechselt, die eigenen Fahrzeuge stehen vor dem Tor im Schnee.
Stichwort Schnee: Der kam genau rechtzeitig vor und während der Rallye und damit erlebten die unzähligen Zuseher (erste Schätzungen sprechen von bis zu 120.000 an zwei Tagen) nach langer Zeit wieder eine echte „Jänner“, wie man sie sonst nur von Erzählungen und Fotos kennt.
Als der Start zur ersten Etappe erfolgt, sind „die Jahns“ in ihrem Element: Schnee hatten sie sich gewünscht und bekommen. Ohne Probleme lief es dennoch nicht ab: Von Anfang an war man mit zu breiten Reifen unterwegs, bei den schwierigen, vor allem eisigen Verhältnissen ein riskantes Unterfangen.
Auf SP3 kam dann ein technisches Problem am Subaru Impreza hinzu, der Ladedruck-Verlust konnte wegen sehr kurzen Servicezeiten nur notdürftig repariert werden. Bernhard Jahn: „Unser Handikap war ja bis zum Zieleinlauf nicht zu überhören. Ein großes Lob gebührt dem Karl Trisko für seinen selbstlosen Einsatz und unseren Mechanikerteam Dominik, Mario, Christian und Dusty, die ‚so nebenbei’ auch noch den Ascona von Stig Blomquist und die Startnummer 77 (Steiner+Steiner) betreuten und die Fahrzeuge von dem, von der Strecke mitgebrachten, tiefgefrorenen Schnee befreiten und dabei die Technik in Stand setzten.“
Auch am zweiten Tag waren die Bedingungen um nichts leichter als am ersten, trotzdem fabrizierte Bernhard Jahn am Steuer und Gattin Petra „am Gebetsbuch“ keine Fehler – ganz im Gegensatz zur zahlreich von der Strecke purzelnden Profi-Konkurrenz.
Auch der angeschlagene und lautstark röhrende Impreza hielt bis ins Ziel durch und am Ende gab es – das darf getrost behauptet werden – ein sensationelles Ergebnis: Gesamtrang 12, zieht man die tschechischen WRC’s ab, so ergibt das den zweiten Platz in der Klasse A8, unmittelbar hinter Staatsmeister und Gesamtsieger Raimund Baumschlager – und das als reines Amateur-Team!
Das Schlusswort zur Rallye kommt von Bernhard Jahn: „Alles in Allem war es eine gelungene Rallye und bestimmt unser größter Erfolg. Danke an alle unsere Sponsoren und Gönner und an die vielen Fans, die uns die Daumen gedrückt haben!“