RALLYE

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Should I stay or should I go?

"If I go there will be trouble, if I stay it will be double": Einige werden sich erinnern, daß Andreas Hulak bereits vor der Triestingtal-Rallye den Entschluß angekündigt hatte, bis auf Weiteres mit dem Rallyefahren Schluß zu machen.

Umso mehr wird es manche überraschen, ihn nun in der Nennliste des BRK-Rallyesprints zu finden, wie gehabt mit Maxi Wagner als Copiloten und dem Escort RS 2000. Was sich aus dem Mund von Andreas Hulak eher simpel und profan anhört ("Ob i zuaschaun geh oder mitfoahr, is scho wurscht"), ist für viele von denen, die seinen Fahrstil kennen, eine echte Freudenbotschaft.

Sein Talent, mit unterlegenen Autos außergewöhnlich schnelle Zeiten zu schaffen, gilt in der Branche weithin als übernatürlich, egal ob das Auto ein Ford Escort, ein Fiat Stilo Turbodiesel oder ein alter Mitsubishi ist. Nicht minder beeindruckend ist seine stets fulminante Action: Anders als quer wird bei ihm keine Kurve gefahren.

Ohne jeden Zweifel hat Andreas Hulak im Lauf seiner Rallye-Jahre eine enorme Sicherheit gewonnen, die es ihm erlaubt, eine gehörige Portion Speed im Drift durch die Kurven mitzunehmen, ohne dabei abzufliegen. Besonders gut zum Vorschein kommen seine Erfahrungen immer wieder beim BRK-Rallyesprint, wo er auch zu den Teilnehmern mit der besten Streckenkenntnis gehört. Hier hatte der Badener schon wiederholt einige Erfolgserlebnisse, wobei vor allem die Leistungen mit seinem ersten Escort in bester Erinnerung geblieben sind.

Schon einige Male hat er demonstriert, dass er nicht nur bei den Historischen, sondern auch bei den Nicht-Allrad-Fahrzeugen eine einsame Größe ist. Überzeugend war aber auch sein erster (und bislang einziger) Einsatz mit einem Allrad-Wagen – einem Mitsubishi Lancer Evo III von Johann Grabner, mit dem er im vergangenen Jahr den hervorragenden siebenten Gesamtrang belegt hatte. In Anbetracht des Alters des Wagens und des Erschwernisses durch die Umstellung ein exzellentes Ergebnis.

In diesem Jahr ist wieder Escort-Action angesagt – unter den wahren Rallyefans sowieso das Nonplusultra. Die Anzahl der Gegner ist überschaubar – Willi Polesznig (Porsche), Oskar Hebenstreit (Ford Escort) und Franz Hofstätter (Toyota Corolla) sind die weiteren Vertreter der historischen Klasse. Etwas spannender ist da schon die Frage, ob es Andreas Hulak wieder gelingen wird, schnellster Fahrer eines nicht-vierradgetriebenen Wagens zu sein. Hier könnte es vor allem darauf ankommen, wie gut die ungarischen Lada-Fahrer drauf sein werden.

Im Allgemeinen stehen die Chancen aber sehr gut, dass sich Andreas Hulak und Maxi Wagner hier mit ihrem 30 Jahre alten Wagen behaupten werden können – auch gegen die schnellsten frontgetriebenen Fahrzeuge. Einziges Problem, und langgediente Rallye-Beobachter können sich sicher denken, was jetzt kommt, wird die Zuverlässigkeit des Wagens sein. Die letzte Rallye, wo der Ford Escort RS 2000 bis zum Schluß gehalten hat, liegt schon mehr als zwei Jahre zurück.

Er hat aber aufgrund der seltenen Starts auch nicht allzu viele Möglichkeiten bekommen, sich zu rehabilitieren, darauf muß der Fairness halber auch hingewiesen werden. Und einmal (Triestingtal/fehlendes Benzin) war der Ausfall auf schlichtes menschliches Versagen zurückzuführen. Also – alles ist relativ, der Escort ist noch nicht abgeschrieben, die Chance auf ein Spitzen-Ergebnis intakt.

Was verständlicherweise das Hinarbeiten auf einen vorderen Platz in der Gesamtwertung etwas erschwert, ist die zunehmend steigende Zahl an schnellen Allradwagen, die beim Rallyesprint mitfahren. Vor zwei oder noch mehr Jahren war ein Platz unter den ersten Zehn gesamt noch leicht möglich, wenn man als Teilnehmer der Historischen die Klasse eines Andreas Hulak hatte und die Technik mitspielte. Heute scheint das schon nicht mehr so sicher.

Egal. Wer Andreas Hulak sehen will, der will Sideways sehen. Ob an zehnter, fünfzehnter oder zwanzigster Stelle, das ist nun wirklich zweitrangig.

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