Rallye-WM: News | 26.11.2006
Der "Doktor" im Rallyefieber
Valentino Rossi denkt laut über eine Rallye-Zukunft nach. 2007 wird er an der GB-Rallye teilnehmen, an diesem Wochenende bestreitet er die lokale Monza-Rallye.
Michael Noir Trawniczek
Der "Doktor" hat definitiv Rallye-Blut geleckt - schon jetzt hat Valentino Rossi angekündigt, dass er 2007 an der Großbritannien-Rallye teilnehmen wird. Außerdem denkt Rossi immer mehr an die Zeit nach seiner Motorrad-Karriere - diese möchte er als Rallyepilot verbringen.
Gegenüber der Gazzetta dello Sport erklärte Rossi: "Ja, Rallye könnte meine Zukunft sein, wenn ich mit den Motorrädern aufgehört habe. Die Formel 1 wäre auch möglich für mich gewesen, doch ich hatte meine Chance und habe mich anders entschieden. Der Rallyesport könnte eine gute Lösung für mich darstellen. Nicht für eine ganze Saison, aber vielleicht für ein Programm über acht Rallyes."
Der 27-jährige Mehrfachweltmeister fügte hinzu: "Im kommenden Jahr werde ich definitiv an der Großbritannien-Rallye am Ende der Saison teilnehmen. Rallye war schon immer meine große Leidenschaft und ich möchte zumindest eine Rallye pro Jahr fahren. Dann, wenn ich mit der MotoGP aufhöre, und es ergibt sich die Chance, möchte ich eine Rallye-Karriere starten."
Neuseeland war nach Wales 2002 die zweite WM-Rallye - im Gegensatz zu seinem WM-Debüt konnte Rossi die Rallye beenden und sich auch kontinuierlich steigern. "Ich bin wirklich happy, denn ich konnte in Neuseeland all das tun, das ich 2002 nicht geschafft habe. Wenn du nach 20 Kilometern ausfällst, schmerzt das gewaltig." In Neuseeland belegte Rossi Rang elf, die legendäre rund 30 Kilometer lange Sonderprüfung "Whaanga Coast" konnte er im zweiten Durchlauf sogar als Neuntschnellster beenden. Am Samstagabend war er auf der nur 3 Kilometer langen Superstage schneller als Ex-Weltmeister Petter Solberg...
An diesem Wochenende bestreitet Rossi die lokale Monza-Rallye, an der er schon oft teilgenommen hat. Dort, auf Asphalt, befindet er sich unter den Spitzenpiloten, ein Sieg war bislang jedoch nicht möglich: "Im letzten Jahr schlug mich Dindo Capello - er wird auch diesmal mein härtester Rivale sein." Rossi steuert in Italien einen Ford Focus - der von Prodrive eingesetzte Subaru Impreza konnte nicht zeitgerecht nach Italien gebracht werden. Aber der Focus würde "auf Asphalt ohnehin besser sein", befand Rossi. Unter den Teilnehmern an der Rallye Monza befindet sich auch Rossi's Vorgesetzter in der MotoGP-Serie, Yamaha-Teamchef Davide Brivio sowie ein naher Freund und Assistent des "Doktors", beide steuern jeweils einen Fiat Punto 1600.