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ARBÖ Rallye Steiermark: Vorschau Nothdurfter

Finale Grande in Admont?

Man kommt leicht in die Gefahr, daß man die im Folgenden näher beschriebene Teilnehmer-Fahrzeug-Paarung unterschätzt, wenn man deren sportliche Hintergründe nicht so genau kennt.

Denn von Alois Nothdurfter hat manch einer der „gewöhnlichen“ Rallye-Zuseher noch nie etwas gehört, und einem Mittelklasseauto aus den Sechziger Jahren würde man wohl auch nicht viel zutrauen. Und doch hat sich erst vor zwei Wochen gezeigt, wie falsch man mit dieser Einschätzung liegen kann.

Bei genauerer Betrachtung ist dies jedoch gar nicht so unlogisch, wie es zunächst erscheinen mag, denn der Ford Lotus Cortina – der Name deutet eigentlich bereits darauf hin – verfügt über einige subtil verpackte technische Finessen, die auch vierzig Jahre später noch ihre Wirkung zeigen. Auch wenn das Auto von außen wie ein Biedermann-Vehikel aussieht.

Und zum Zweiten: Alois Nothdurfter verfügt dank einiger Starts im Ausland über einen Schatz an Rallye-Erfahrung, den mancher wesentlich bekanntere Fahrer nicht sein eigen nennen kann. Mit Christoph Friesenegger wird er zudem von einem Copiloten unterstützt, der seiner eigenen Klasse voll entspricht. Ein perfektes Team.

Nicht immer ganz so perfekt war die Technik, deswegen sind Alois Nothdurfter und Christoph Friesenegger zu Beginn der Saison deutlich unter ihrem Wert geschlagen worden. Vor allem bei der Pirelli-Lavanttal-Rallye, einer Fahrerstrecke par exzellence, hätte ein sehr gutes Ergebnis herausschauen können, wenn an der Mechanik der Lenkung nicht Ermüdungserscheinungen aufgetreten wären – und an der hydraulischen Kupplung, die zwischendurch auch nicht so mitgespielt hatte, wie sie es praktischerweise hätte tun sollen.

Daß dann auch noch zwei Rallyes während der Saisonmitte flachgefallen sind, weil zuerst die für eine Motorinstandsetzung erforderlichen Teile nicht rechtzeitig eingetroffen waren und danach eine Fußverletzung bei Alois Nothdurfter so schlimme Ausmaße angenommen hatte, daß an einen Rallye-Start nicht zu denken war, war natürlich besonders unglücklich, man hätte ja so gerne in der Castrol Historic Rallye-Staatsmeisterschaft die attraktive Rolle des genialen Herausforderers gespielt, der deutlich mehr ist, als er scheint. Und besonders bei diesen Rallyes (intensiver Dauerregen bei der Ostarrichi-Rallye; die Castrol Pölstal Judenburg-Rallye ist von Haus auf eine spannende Herausforderung) hätten Alois Nothdurfter und Christoph Friesenegger ihre Stärken voll ausspielen können.

Aber das haben sie dann viele Wochen später sowieso getan: Bei der BP Ultimate-Rallye glänzte der Ford-Lotus Cortina mit zwei zweitschnellsten Zeiten bei den Historischen, unter anderem auch auf der publikumsträchtigen Super-Special im Magna Racino. Man beachte dabei vor allem die Konkurrenzverhältnisse: Sechs Porsches, ein Lancia Stratos und ein paar namhafte Größen aus der österreichischen Szene des historischen Rallyesports. Ohne dem gebrochenen Verteilerfinger wäre es ein dritter Platz hinter zwei übermächtigen Porsches geworden. Was will man mehr?

Mit entsprechend viel Elan geht es nun zur ARBÖ-Steiermark-Rallye, die unter den Historischen-Teilnehmern besonders beliebt ist. Heuer ist die Beteiligung größer denn je, mit entsprechend vielen und hochkarätigen Gegnern werden sich Alois Nothdurfter und Christoph Friesenegger herumschlagen müssen.

Im Prinzip ist nahezu die gesamte Elite des historischen Rallyesports von Österreich vertreten, vom souveränen Könner Christian Rosner über den spektakulären Draufgänger Hans-Georg Lindner bis hin zum Meisterschaftsfavoriten Sepp Pointinger. Auch Geheimfavorit Gernot Zeiringer – mit einem zweiten Platz zum Saisonstart sehr erfolgreich, nun nach längerer Pause wieder zurück – darf man hier natürlich nicht übersehen, genauso wie Johannes Huber oder Konrad Friesenegger.

Fast möchte man meinen, daß da mit 160 PS nicht viel zu holen ist. Aber auf den Strecken der ARBÖ-Steiermark-Rallye kann man mit fahrerischem Einsatz sehr viel gewinnen. Hier sollten die Chancen daher noch besser stehen als zuletzt, als sich trotz technischer Schwierigkeiten sogar ein fünfter Platz ausgegangen ist.

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