RALLYE

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Wichtige Punkte für Willi Rabl jr.

Ein weiterer Schritt in Sachen Meisterschafts-Erfolg ist getan: Obwohl nicht ganz problemlos, wurde die Teilnahme von Willi Rabl jr. an der Skoda-Rallye Maribor mit wertvollen fünf Punkten belohnt.

Damit ist er mit seinem VW Golf V TDI nun Fünfter in der Meisterschaftswertung der Division der Alternativ-Fahrzeuge und zugleich der bestplazierte Mitbewerber mit einem serienmäßigen Fahrzeug. Somit läßt sich auch die Frage eindeutig beantworten, ob sich für Willi Rabl die Reise zum Rallye-Start in Marburg/Slowenien gelohnt hat: Ein klares „Ja“.

Die Rallye war auch vom Verlauf relativ erfreulich, wenn auch nicht ganz makellos. Willi Rabl legte diesmal einen ungewohnt starken Start hin und schaffte auf der ersten Prüfung, einem Rundkurs in der Innenstadt von Marburg (ähnlich Judenburg/Castrol-Rallye), eine fünftbeste Zeit unter den Alternativ-Fahrzeugen.

Eine großartige Leistung, wenn man bedenkt, mit welchen Gegnern man es hier zu tun hatte. Unter anderem konnte auf dieser Prüfung auch Martin Fischerlehner mit dem Skoda Fabia, Alternativ-Sieger bei der Ostarrichi-Rallye, zeitenmäßig geschlagen werden.

Relativ gut und gleichmäßig schnell ging es auch auf den darauffolgenden Prüfungen dahin, wenngleich Hubertus Thum zumeist ein wenig schneller war. Somit ergab sich bis zum Ende der fünften Prüfung ein guter sechster Platz in der Klasse, hinter Hubertus Thum, aber immerhin noch vor Patrick Breiteneder mit dem Fiat Stilo.

Zwischendrin gab es nach dem Ende der ersten Etappe auch kurze Aufregung über einen angeblichen Wertungsausschluß, da ein Funktionär die Nummer 48 (Willi Rabl) mit der Nummer 84 verwechselt hatte, welche nicht in der vorgeschriebenen Zeit in den Parc Fermé eingefahren war. Mit Hilfe von Caterina Leeb vom MSC Wolfsberg konnte der Irrtum jedoch aufgeklärt werden, die Rallye wurde plangemäß fortgesetzt.

So richtig prekär wurde es auf der sechsten Prüfung, als Willi Rabl durch einen schleichenden Reifenschaden die Kontrolle über das Auto verlor, jedenfalls landete es in einem tiefen Graben. Die Lage schien zunächst aussichtslos, da es erstens physisch kaum möglich schien, den Golf wieder auf die Strecke zu holen, und zweitens extreme Sprachbarrieren vorherrschten: Für gewöhnlich sind österreichische Rallyefahrer des Slowenischen nicht mächtig und Durchschnitts-Slowenen ebenso wenig der deutschen Sprache. Auch Englisch als Kompromißlösung war kein Thema.

Willi Rabl stand somit kurz vor der Aufgabe, was Beifahrerin Petra Kunz aber nicht wahrhaben wollte: Man müsse unter allen Umständen versuchen, weiterfahren zu können. Schließlich kam ihnen Miha Rihtar zu Hilfe, der zuvor mit seinem Mitsubishi schon von der Strecke abgekommen war. Bei ihm war der Wagen schon zu stark beschädigt, um überhaupt noch weitermachen zu können, also half er mit, Willi Rabls Golf zu bergen. Das war bei der Hitze und der tiefen Lage des Fahrzeuges natürlich extrem schwierig, aber Miha Rihtar half aufgrund seiner Sprachkenntnisse und mit Hilfe der nach seinem eigenen Ausritt herumliegenden Trümmer (größtenteils Verkehrstafel-Masten).

So passierte es tatsächlich, daß Willi Rabl und Petra Kunz die Rallye fortsetzen und nach dem Ende der Prüfung routinemäßig den Reifen wechseln konnten. Der Zeitverlust war zwar enorm (gute zehn Minuten), doch der Einsatz wurde belohnt.

Gestimmt hatte auch die danach gebotene fahrerische Leistung, auch wenn ihnen das nicht mehr helfen konnte, vom letzten Platz in der Alternativ-Klasse wegzukommen. Zudem hatten auch andere Klassenkonkurrenten Schwierigkeiten, so wie Hannes Danzinger, der sich die Ölwanne an seinem Erdgas-Golf leckgeschlagen hatte, oder Beppo Harrach, der einen Antriebswellenschaden an seinem Mitsubishi erlitten hatte. Bereits das bloße Ankommen war bei dieser sehr selektiven und wegen des Streusplitts in Kurven sehr tückischen Rallye ein großer Erfolg, und es brachte Willi Rabl noch einige wichtige Punkte.

Ein großer Dank gilt neben Miha Rihtar, der an der erfolgreichen Bergung nach dem Ausrutscher in den Graben den größten Anteil hatte, vor allem Beifahrerin Petra Kunz, die auch in einem an sich schon hoffnungslosen Moment noch großen Sportsgeist gezeigt hatte und auch sonst gute Arbeit leistete. Ihr ist es mit zu verdanken, daß Willi Rabl auch nach seiner fünften Rallye in diesem Jahr noch keinen Ausfall zu verzeichnen hat.

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