Sigi Schwarz über Oberösterreich | 06.12.2025
Das Land der Gas(t)geber
Oberösterreichs erfolgreicher Copilot Sigi Schwarz verneigt sich vor seinem Heimatbundesland und seinen erfolgreichen Rallye-Ikonen.
Die meisten Titel im Rallyesport gingen bislang nach Oberösterreich. Sigi Schwarz, Co-Pilot und langjähriger Kult-Gastronom in Steyrling lacht: „Oberösterreich ist das Land der Hämmer mit Benzin im Blut. Es ist das Land der Gastgeber und der Gasgeber.“
Bei Sigi begann die Leidenschaft für den Rallyesport bereits in jungen Jahren: „Das Rallyevirus erreichte mich als Zwölfjähriger, als ich in meiner Heimat, bei der Lauriacum-Rallye Franz Wittmann im Porsche sah. Da mit Sigi Decker auch ein Steyrlinger mit einem Golf GTi teilnahm, war mir klar: Ich werde Rallye-Copilot! So suchte ich den Weg und schließlich auch den Kontakt zu Sigi Decker. Alles andere ging dann auf wie die Sonne.“
So wurde Sigi Schwarz Oberösterreichs erster Copilot, der - mit Kris Rosenberger - einen Meistertitel holte. Auch heute noch begleitet Schwarz den Staatsmeister 1997 als Copilot im In- und Ausland. Sigi: „Mit ihm führe ich die längste Beziehung überhaupt - 33 Jahre!“
Die Lauriacum-Rallye (RRT Enns) und die Pyhrn Eisenwurzen Rallye wurden im Bezirk Kirchdorf an der Krems abgehalten und galten in ihrer Zeit als die Rallye-Hochburgen Österreichs. Aus dieser Gegend kommen auch erfolgreiche Rallye-Ikonen wie ein Raphael Sperrer oder ein Raimund Baumschlager. Sigi Schwarz: „Die meisten Titel gingen dort hin. Vielleicht waren die erwähnten Rallyes auch ein Impuls dafür, dass Leute wie Sperrer, Baumschlager oder ich selbst überhaupt erst mit dem ‚Rallyevirus‘ verseucht wurden?“
Baumschlager „wie die Donau“
Raimund Baumschlager holte die Titel reihenweise nach Oberösterreich - 14 Staatsmeistertitel sind Rekord. Sein damaliger Förderer, „Rallye-Doktor“ Dr. Helmuth Czekal hat das erfolgreiche Interunfall Rallye Team betrieben und sorgte für einen Aufschwung im heimischen Rallyesport. Später wurde dieses Team das erfolgreiche VW Rallyeteam Austria. Und: Mit Baumschlager Rallye Racing (BRR) in Micheldorf sorgte Raimund Baumschlager auch immer wieder international für Aufsehen, etwa mit dem Gewinn der Produktions-Weltmeisterschaft durch Andreas Aigner im Jahr 2008. Sigi Schwarz: „Dieses Team zählt auch heute noch zu den Besten und gehört daher zu Oberösterreich wie die Donau.“
Sperrer auf den Spuren der MIG Linz
Der sechsfache Staatsmeister Raphael Sperrer war auch auf den Spuren der MIG Linz unterwegs. Die MIG sorgte für Aufsehen, als Willfried Wiedner beim WM-Lauf in Argentinien mit dem Audi den zweiten Gesamtrang erzielen konnte. „Und das als privates Team“, ergänzt Sigi Schwarz. Und: „Raphael Sperrer sorgte immer wieder für große Aufmerksamkeit - als Fahrer und auch als Veranstalter der Pyhrn Eisenwurzen Rallye. Da gab es nicht nur tausende Fans, sondern auch immer wieder neuen Rallye-Nachwuchs.“
Wagner setzt „Mostschädel“-Erfolge fort
So setzte der Mauthausner Simon Wagner den erfolgreichen Weg von Baumschlager und Sperrer fort - fünf Staatsmeistertitel in Folge sowie internationale Erfolge wie ein Vizemeistertitel im „Rallye-Land“ Tschechei sprechen für sich. Sigi Schwarz, der als Copilot an der Seite von Wagner mehrere Male die Perger Mühlsteinrallye gewinnen konnte: „Simon holt Titel und Siege in unser Heimatbundesland - wie es sich für uns ‚Mostschädel‘ gehört.“


















