Citroen: Guy Fréquelin tritt zurück | 08.11.2007
Der General meldet sich ab
Citroen Sport hat nächstes Jahr einen neuen Chef - Guy Fréquelin ist ab 1. Jänner 2008 „General i.R.“, sein Nachfolger wird Olivier Quesnel.
Schon in Irland wird Quesnel dabei sein, um dem Noch-Teamchef über die Schulter zu schauen, Anfang nächsten Jahres übernimmt er dann auch formell die Leitung der Sport-Aktivitäten der Marke, die den PSA-Konzern in der WRC vertritt. Keine leichte Aufgabe, denn die Fußstapfen, in die er tritt, sind groß.
Vom Fahrer zum Sportchef: Guy Frequelin
Der 63jährige Guy Fréquelin ist seit Anfang der 1970er im Rennsport aktiv. Als Pilot darf er den zweiten Gesamtrang in der Rallye-WM 1981 hinter Ari Vatanen für sich verbuchen, damals auf einem Talbot Lotus – man merkt, es war noch die prä-Quattro-Zeit. Außerdem hat er zehn nationale französische Titel gewonnen, auf und abseits des Asphaltes.Seit 1989 ist Fréquelin für Citroen als Sportdirektor aktiv; zuerst durfte die Peugeot-Tochter sich nur auf „Nebenschauplätzen“ engagieren. Ab 1991 erbte man quasi den erfolgreichen Peugeot-Einsatz bei der Dakar und im Raid-Weltcup und setzte die Erfolgsstory des französischen Konzerns in Afrika fort. Der erste Citroen-Sieger in der Wüste: bezeichnenderweise Ari Vatanen.
Nicht zuletzt dank des Erfolges in Frankreich und Europa unter Fréquelins Leitung stieg Citroen dann auch in der höchsten Rallye-Liga ein. Die Erfolgsbilanz seiner Amtszeit kann sich sehen lassen: 5 Titel im Rally Raid World Cup, 5 französische Meistertitel, 1 Europameisterschaft, 3 JWRC-Titel, dreimal Konstrukteurs-Weltmeister, und ebenfalls dreimal der Fahrertitel mit insgesamt (bis jetzt) 41 WM-Siegen.
Der Nachfolger: Olivier Quesnel
Auch Olivier Quesnel ist kein „Frischg’fangter“, er war zunächst der Manager des F1-Fahrers Patrick Tambay, dann ab 1978 beim Simca Racing Team. Später war er gemeinsam mit Jean Todt an der Formation von Peugeot Talbot Sport beteiligt. Ab 1988 leitete er sein eigens Team mit Namen METAL 5, dort waren solche französischen Haudegen wie Bruno Saby und Jean-Pierre Malcher aktiv.
Seit 23 Jahren ist er als PR-Manager für die Autoindustrie tätig. Dass Quesnel auch privat Benzin im Blut hat, zeigt sein Hobby: So ganz nebenbei hat er sich im Laufe der Zeit eine beachtliche Sammlung von Gruppe-B-Rallyefahrzeugen aufgebaut, die im Museum von Lohéac zu bewundern ist.