Rallye-WM 2007: Exklusiv | 15.01.2007
Die "SupeRally" bleibt uns erhalten
Die oftmals verwirrende "SupeRally"-Regel hätte heuer einem Zusatzpunkte-System weichen sollen. Doch die FIA beschloss in letzter Sekunde den Rückzug.
Michael Noir Trawniczek
"Aus, Stopp, retour - wo ist mein Fallschirm nur?", hat der begnadete Wiener Rapper Falco, der von einem Autobus jäh aus dem Leben gerissen wurde, in dem Song "Maschine brennt" gesungen. Die Reißleine hat nun offenbar auch die Sportbehörde FIA gezogen - kurz vor dem Saisonstart der Rallye-Weltmeisterschaft, der am Wochenende stattfindenden 75. Rallye Monte Carlo, hat man offenbar "kalte Füße" bekommen und auch in punkto Reglement dem Motto "Aus, Stopp, retour..." entsprochen.
Geplant war, dass die bisherige, oftmals für Verwirrung sorgende "SupeRally"-Regel, wonach ausgeschiedene Fahrzeuge pro versäumter Wertungsprüfung fünf Strafminuten aufgebrummt erhalten, jedoch weiterhin an der Rallye teilnehmen dürfen, von einem Punktesystem abgelöst wird. Pro Etappe hätten zusätzliche WM-Punkte für die ersten Drei, nach dem Modus 3-2-1, vergeben werden sollen. In die Endwertung wären jedoch nur jene Piloten gekommen, die auch alle drei Etappen zurückgelegt hätten.
"Hätten" deshalb, weil motorline.cc von einer gewöhnlich bestens informierten, seriösen Quelle erfahren hat, dass die FIA quasi in letzter Sekunde beschlossen hat, lieber doch bei der "guten, alten", jedenfalls die letzten Jahre über angewandten "SupeRally"-Regel zu bleiben.
Der Puristenschreck namens "SupeRally"-Regel wurde in erster Linie deshalb eingeführt, um sicherzustellen, dass die Fans vor Ort auch an einem Samstag oder Sonntag die Spitzenpiloten zu Gesicht bekommen. Denn die Top-Cockpits wurden wegen der Rückzugswelle der Hersteller immer rarer.
Weil man für 2007 wieder mit einer etwas lebhafteren Beteiligung der Hersteller respektive mit einer größeren Anzahl von Teams gerechnet hat, wollte man nun mit den Zusatzpunkten den Piloten und Teams das Weiterfahren nach einem Ausfall schmackhaft machen. Letztlich sind aber wie im Vorjahr nur sechs fixe Teams am Start - je drei Manufaturer (vormals M1 - Ford, Citroen und Subaru) und drei Manufaturer Teams (vormals M2 - Kronos-Citroen, Stobart-Ford und Munchi's Ford).
Im Vorjahr konnte Weltmeister Sébastien Loeb bei der Rallye Monte Carlo nach einem Unfall unter der "SupeRally"-Regel noch den zweiten Platz erobern.