RALLYE

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Turi triumphiert bei der Ungarischen Acropolis

Die Ausgangsposition für den Auftakt zur 3 Rallyes umfassenden Schottersaison in Ungarn war spannend wie selten zuvor: Benik gegen Turi!

Text & Fotos: Daniel Fessl

Hier finden Sie Bilder von der Duna-Rallye 2007:

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    Mit je einem Sieg sowie einem zweiten für Benik bzw. einem dritten Platz für Turi lagen die beiden Haupkonkurrenten um den Titel um nur 3 Punkte getrennt an der Spitze der Tabelle. Doch mehr als bei anderen Rallyes zählt bei der Duna (von den Ungarn liebevoll „kleine Acropolis“ genannt) das Durchkommen.

    Die Sonderprüfungen wurden zwar im Vorfeld der Rallye mit viel Aufwand von den gröbsten Geröllbrocken befreit, trotzdem muss man auf den Prüfungen, die grösstenteils durch Truppenübungsplätze führen, in jeder Ecke mit einer Überraschung in Form von reifen- und fahrwerkmordenden Steinen rechnen.

    Die Favoriten waren natürlich die beiden oben bereits erwähnten Benik/Focus WRC und Turi Fabia WRC, doch auch Csaba Spitzmüller in einem weiteren Fabia WRC, und Norbert Herczig im Subaru Impreza WRC wollten im Kampf um den ersten Schottersieg in dieser Saison ein Wort mitreden.

    Den Auftakt zur Rallye bildete wieder einmal ein Prolog am Freitagnachmittag, in Dunaujvaros, ca 50km vom Rallyezentrum entfernt wird für einen Nachmittag die komplette Innenstadt lahmgelegt, nur um den Prolog für eine der härtesten Schotterrallyes des Landes auf vierspurigen Durchzugsstrassen abzuhalten. Zweifelsohne eine etwas fragwürdige Geschichte, aber Tradition verpflichtet eben und auf den finanzielle Beitrag den die Stadt Dunaujvaros für die Austragung des Prologes leistet will und kann der Veranstalter sicher nicht verzichten.

    Zwar standen am Samstag nur 5 Sonderprüfungen auf dem Programm, aber mit 80km war die SP-Distanz schon ganz ordentlich, vor allem wenn man an den teilweise bemitleidenswerten Zustand der Prüfungen denkt...

    Der regierende Meister Balazs Benik machte vom ersten Meter an klar, dass er hier nicht auf abwarten fahren, sondern von der Spitze aus das geschehen kontrollieren wollte. Auf den ersten beiden Prüfungen erzielte der Ford-Pilot die Bestzeiten, allerdings begünstigt durch einen Reifenschadem von Turi auf Sp2. Ein Mitfavorit auf den Sieg war bereits nach der 2. Prüfung draussen, Csaba Spitzmüller hatte auf Wp1 einen Reifenschaden links hinten zu Beklagen, konnte sich aber mit „nur“ 20 Sekunden Rückstand ins Ziel retten.

    Auf Sp2 riskierte Spici aber zuviel und riss seinem Fabia WRC das rechte Vorderrad aus; der darauf folgende Abflug passierte gottseidank an einer eher langsamen Stelle sodass die Besatzung unverletzt blieb, die Rallye war aber für Spici damit zu Ende.

    Auf Sp 3 war ebenfalls Benik der schnellste, damit betrug sein Vorsprung bereits 16,6 Sekunden vor Turi, doch auf Sp4 passierte Benik einer seiner seltenen Fehler. Ein Reifenplatzer im ersten Drittel der 20km von Varpalota nach Iszka wäre vermutlich nicht weiter tragisch gewesen hätte man sofort gewechselt, allerdings entschied sich Benik dafür weiterszufahren, er erreichte das Ziel zwar mit „nur“ 1:26 Rückstand auf Turi.

    Doch die Heckpartie das Ford Focus WRC hatte diesen Gewaltakt über fast 15 km Schotter nicht überstanden, sowohl das Fahrwerk wie auch die Karosserie waren vollkommen zerstört, sodass man nicht einmal mehr die 10 km vom Wp Ende ins rettende Service schaffte. Benik musste aufgeben und Turi kampflos die Führung überlassen.

    Tamas Turi nahm dankend an und verlegte sich umgehend darauf seinen Fabia zwar mit gebotener Eile, aber keineswegs mit überhöhtem Risiko zu bewegen. Hinter Turi tobte bereits seit Beginn der Rallye ein toller Fight zwischen Herczig und Turan um den nun vakanten 2.Platz, Herczig hatte zwar mit dem Subaru Impreza WRC im vergleich zum Skoda Octavia von Turan das bessere Auto.

    Aaber Getriebeprobleme am Impreza bremsten Herczig immer wieder ein und sorgten so für einen ausgeglichenen Kampf; am Ende des ersten Tages führte Turi beruhigende 1:29 vor Herczig, 16 Sekunden dahinter lag Frigyes Turan im Octavia.

    Am Sonntag waren nochmal 4 WP über 60 Kilometer zu bewältigen, Turi verlegte sich ganz darauf seinen Vorsprung auf Herczig bzw. Turan zu beobachten, letzterer avancierte mit drei Bestzeiten in Folge zum Mann des Tages, Turan verdrängte bereits auf der ersten Sp des Tages Herczig vom 2.Platz und vergrösserte seinen Vorsprung zusehends. Doch für Herczig kam es noch schlimmer.

    Am Sonntag waren nochmal 4 WP über 60 Kilometer zu bewältigen, Turi verlegte sich ganz darauf seinen Vorsprung auf Herczig bzw. Turan zu beobachten, letzterer avancierte mit drei Bestzeiten in Folge zum Mann des Tages, Turan verdrängte bereits auf der ersten Sp des Tages Herczig vom 2.Platz und vergrösserte seinen Vorsprung zusehends. Doch für Herczig kam es noch schlimmer.

    Er verlor den schon sicher geglaubten 3.Platz auf der letzten Prüfung: Nachdem im Laufe der Rallye zunächst die Lenkradwippe zum Gangwechsel ausgefallen war und dann nacheinander der 4. und der 5. Gang ihren Dienst quittierten, fiel zu allem Überfluss auf der 9. und letzten Sp auch noch die Kraftübertragung aus, und Herczig musste sich hinter David Botka im schnellsten GrA Mitsubishi und Laszlo Vizin in einem weiteren Impreza WRC mit dem enttäuschenden 5.Platz zufriedengeben.

    Einmal mehr beeindruckend war die Vorstellung von Robert Butor im Suzuki Swift S1600, ein 7.Platz inmitten von WRC, GrA und GrN Allradfahrzeugen spricht für sich; der zweite in der S1600 Wertung, Zsolt Kakuszi im Renault Clio lag am Ende 1:30 hinter Butor.

    Das Endresultat der Duna Rallye 2007:

    1 . Turi Tamás
    Tóth Imre
    Skodia Fabia WRC
    Skoda Rally Team WRC 1h21'49"6
    2 . Turán Frigyes
    Benics Kálmán
    Skoda Octavia WRC
    Turán Motorsport SE WRC 01'31"0
    3 . Botka Dávid
    Szenner Zsolt
    Mitsubishi Evo VI
    Dunlop - Botka Sport Club A8 03'37"5
    4 . Vizin László
    Zsíros Gábor
    Subaru Impreza WRC
    Bajai AVSE WRC 03'39"2
    5 . Herczig Norbert
    Csökő Zoltán
    Subaru Impreza WRC
    Subaru Rally Team - Hungary WRC 05'02"1

    Mit seinem zweiten Saisonsieg und dem gleichzeitigen Ausfällen seiner beiden Hauptkonkurrenten Benik und Spitzmüller hat sich Tamas Turi in eine hervorragende Ausgangsposition für die Meisterschaft gebracht. Er hat nun einen beruhigenden Vorsprung und muss in den nächsten Rallyes nicht unbedingt gewinnen, was vor allem beim nächsten Lauf, der Szombathely Rallye am 21.-23. Juni aufgrund der dort zu erwartenden Highspeed Schotter-SPs ein nicht zu verachtender Vorteil sein wird.

    Der Punktestand der Ungarischen Meisterschaft 2007 nach 3 von 8 Rallyes:

    1.Turi_67pt.
    2.Benik_45pt.
    3.Erdi_34pt.
    Botka D._34pt
    5.Herczig_28pt.
    6.Hideg_26pt.
    Vizin_26pt.
    8.Borsi_25pt.
    9.Butor_21pt.
    10.Turan_20pt.
    Spici_20pt.

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