
Rallye: News | 12.06.2008
Baumschlager als Skoda-Tester: "Die S 2000 werden immer schneller!"
Bei einem Test mit dem neuen Skoda Fabia S 2000 saßen Carlos Sainz und Raimund Baumschlager am Steuer. motorline.cc fragte beim Staatsmeister nach.
Michael Noir Trawniczek
In Österreich wurde unter Geheimhaltung ein Test mit dem neuen Skoda Fabia Super 2000-Boliden abgehalten - auf Asphalt. Zu diesem Zwecke wurde niemand geringerer als der zweifache Rallye-Weltmeister Carlos Sainz ans Steuer des brandneuen Boliden gebeten, der dafür von Volkswagen eine Freigabe erhielt.
Weil der Spanier im letzten Herbst auf einem Fabia souverän die Rallye Shalymar nahe Madrid gewonnen hatte, kam er laut Skoda-Aussendung auf den Geschmack - Sainz erklärte: "Ich bin mit dem Skoda Fabia mittlerweile sehr vertraut. Die Rallye-Version hat in ihrer Entwicklung einen wesentlichen Schritt nach vorne gemacht."
Bei dem Asphalt-Test war auch der Motorsport-Repräsentant des VW-Konzerns, Hans Joachim Stuck, zugegen. Zudem waren auch die Testpiloten des Super 2000-Projekts von Skoda im Einsatz - diese heißen Jan Kopecky und Raimund Baumschlager.
Dass Baumschlager als Tester des neuen Skoda Fabia S 2000 fungiert, wussten bislang nur wenige - gegenüber motorline.cc erklärte der Rosenauer: "Ich bin schon lange in diesem Projekt involviert - nur unterliege ich dabei strengster Geheimhaltung." Baumschlager bat daher um Verständnis, dass er keine Details aus dem Testprogramm verraten dürfe.
Eines aber ist klar: "Der Super 2000-Fabia hat mit der WRC-Version des Fabia nichts gemeinsam - das ist ein ganz anderes Auto." Den Skoda Fabia WRC haben Baumschlager und Armin Schwarz mit dem Red Bull Skoda-Team im Jahr 2006 in der WM eingesetzt - Andi Aigner wurde damit in Deutschland ein toller Sechster.
Baumschlager: "Es besteht Handlungsbedarf!"
Noch eine Erkenntnis darf Baumschlager preisgeben: "Der Super 2000 ist auf Asphalt eindeutig schneller als die herkömmliche Gruppe N. Es besteht seitens der FIA dringend ein Handlungsbedarf, die N-Autos anzugleichen. Der Gewichtsunterschied ist einfach viel zu groß. Mittlerweile sind die Super 2000 aber auch auf Schotter unheimlich schnell unterwegs. In Portugal waren die Super 2000 gleich einmal um zwei Sekunden pro Kilometer schneller als die herkömmlichen Gruppe N-Autos."
Bei der Türkei-Rallye wird Andreas Aigner gegen einen Peugeot 207 Super 2000, pilotiert von Patrick Sandell, kämpfen müssen. "Sandell ist ein sehr schneller Pilot, das haben wir heuer bereits gesehen", sagt Baumschlager.
Er selbst würde bereits den Speed der neuen Super 2000-Boliden in der österreichischen Meisterschaft zu spüren bekommen, fügte Baumschlager hinzu. VW-Pilot Andreas Waldherr konnte heuer bekanntlich den historischen ersten Sieg eines Super 2000 in der Rallye-ÖM erzielen.