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ET König Rallye: Bericht
Foto: Harald Illmer

Simon Wagner erobert das Murtal zum zweiten Mal

Bei der ET KÖNIG Rallye powered by Peter Hopf Erdbau waren Tausende Fans von den Leistungen der Aktiven und vom schönen Wetter begeistert / Der Stadtkurs durch Judenburg war das Highlight einer rundum tollen Veranstaltung

Nach dem erfolgreichen Comeback des Rallyesportes im Murtal, nach einer langen Pause von 13 Jahren im letzten Jahr, durfte man gespannt auf die heurige Wiederholung sein. Diese wurde bei herrlichem Frühsommerwetter und vor vielen Tausenden Fans am Wochenende in den Regionen Judenburg und Fohnsdorf mit der zweiten Auflage der ET KÖNIG Rallye powered by Peter Hopf Erdbau erfolgreich durchgeführt.

Verantwortlich dafür waren wieder jene drei Herren, die schon im letzten Jahr für die Auferstehung der Rallye im Murtal gesorgt haben. Dies trifft in erster Linie auf Willi Stengg, Ex-Staatsmeister im Rallyesport, als Veranstalter, und Peter Hopf, dem Besitzer des Fahr-Aktiv Zentrums Fohnsdorf (FAZ Fohnsdorf) zu. Der erfolgreiche Geschäftsmann im Baumaschinensegment sowie im Transportgewerbe konnte wichtige regionale Hilfe einbringen. Als Hauptsponsor und Namensgeber fungierte wieder Harald König gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth, der als Elektrotechnik Firma für die Rallye verantwortlich zeichnete.

Nach der heurigen Rallye durfte dieses Dreigestirn eine durchwegs positive Bilanz ziehen: „Es gab eine weitere sehr klare Steigerung der Rallye-Fans, die ins Murtal gekommen sind. Einerseits hat auch das fast durchwegs sonnige Wetter bestens mitgespielt, andererseits durften sich die Rallye-Anhänger freuen, dass nach 14-jähiger Pause wieder der Stadtkurs in Judenburg mit sehr großen behördlichen Sicherheitsauflagen befahren werden konnte. Bedanken möchten wir uns bei den Behörden, den Bürgermeistern, bei der Polizei, bei den Feuerwehren und der Rettung und ganz besonders bei den vielen freiwilligen Helfern, die sich wieder in den Dienst der Sache gestellt haben. Hier seien auch die vielen Standler erwähnt, die im gesamten Rallyegebiet für die Verköstigung der vielen Besucher gesorgt haben. Der größte Dank geht aber an die vielen Fans, die zu uns ins Murtal gekommen sind und während der Rallye für eine tolle Atmosphäre gesorgt haben.“

Zum sportlichen Verlauf

Die ET KÖNIG Rallye powered by Peter Hopf Erdbau im Raum Judenburg ging mit einem Start-Ziel-Sieg von Simon Wagner zu Ende. Kein anderes Team außer dem vierfachen Staatsmeister mit seiner deutschen Copilotin Hanna Ostlender stand in der Gesamtwertung des heurigen ORM-Laufs an der Spitze. Was der Oberösterreicher im Hyundai i20N Rally2 in der gestrigen ersten Sonderprüfung, dem Rundkurs Gaal – Hammergraben, begann, vollendete er heute auf dem 13. und letzten Wertungsabschnitt, dem Stadtkurs in Judenburg. Dazwischen lagen zehn weitere SP-Bestzeiten des Dominators. Lediglich einmal gelang es dem Salzburger Hermann Neubauer (Toyota Yaris Rally2) schneller ins Ziel zu kommen, das aber auch nur um 0,9 Sekunden auf SP 10 in Obdach. Am Ende hatte Simon Wagner 47 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Neubauer. Raimund Baumschlager, der hier seine 300. Rallye bestritt, konnte sich über Platz drei freuen, lag aber bereits über drei Minuten zurück.

Die Stimmen der Top drei

Simon Wagner (Hyundai i20N)): „Das war ein sehr intensives Wochenende für uns. Wir sind mit einem komplexen Testprogramm für den Hyundai i20 hergekommen und habe vieles davon sehr gut umsetzen können. Also haben wir wieder einiges über das Auto gelernt. Umso wichtiger ist es, wenn man einen Gegner wie Hermann Neubauer hat, der einen doch immer unter Druck setzen kann. Die Rallye hier war wieder ein Erlebnis. Schönes Wetter, enorm viele Zuschauer, vor allem auch beim wirklich tollen Stadtkurs durch Judenburg. Und dann auch noch mit einem Sieg einen großen Schritt in Richtung fünften Staatsmeistertitel gemacht. Da kann ich mich nur bei allen, von den Teamverantwortlichen über die Mechaniker-Crew bis hin natürlich zu meiner wieder einmal fehlerfreien Copilotin Hanna Ostlender bedanken.“

Hermann Neubauer (Toyota Yaris): „Ich bin hochzufrieden mit dem zweiten Platz. Es ist so gekommen, wie ich es vorausgesagt habe, dass ich mit Simon Wagner im Endeffekt nicht mithalten kann. Er hat nicht umsonst einen tschechischen Meisterschaftslauf, das ist die schnellste und schwierigste Meisterschaft in Europa, gewonnen. Das zeigt seine Klasse. Ich habe aber mein Bestes gegeben, kann mir nichts vorwerfen, außer dass ich bei manchen Teilstücken, wo Simon halt beinhart durchgezogen hat, vielleicht zu wenig Mut bewiesen habe. Aber es hat trotzdem riesig Spaß gemacht, vor so einer imposanten Zuschauerkulisse zu fahren.“

Raimund Baumschlager (Skoda Fabia): „Mit der Wiederbelebung des Stadtkurses haben mein Copilot Thomas Zeltner und ich uns fast um 14 Jahre zurückversetzt gefühlt. Die vielen Zuschauer, die engen Teilstücke, da ist den Organisatoren rund um Willi Stengg und Peter Hopf wirklich etwas einmaliges gelungen. Dass wir hier aufs Stockerl fahren, war insgeheim unser Wunsch, aber nicht Priorität. Wenn es dann aber doch klappt, ist man freilich erleichtert und auch ein wenig stolz. Dass wir mit dem enormen Tempo der beiden Burschen vor uns nicht mitkommen, war uns von vornherein klar.“

?TEC7 ORM 2
In der TEC7 ORM 2 lachte im vierten Saisonlauf zum vierten Mal dasselbe Siegergesicht von der Spitze. Hermann Gassner jr. aus Deutschland schnürte im Murtal seinen Quattro-Pack. Der Renault-Clio-Pilot ist in dieser Kategorie heuer einfach übermächtig. Er gewann mit eineinhalb Minuten Vorsprung auf den Niederösterreicher Max Zellhofer im Suzuki Swift ZMX: Der Steirer Klemens Haingartner (ebenfalls Suzuki Swift ZMX) wies als Dritter schon über vier Minuten Rückstand auf. Riesenpech hatte Rallye-Veranstalter und Hausherr des FAZ Fohnsdorf Peter Hopf. Er musste seinen Skoda Fabia Proto auf dem dritten Platz der ORM 2 liegend auf der vorletzten Prüfung wegen einem technischen Defekt abstellen.

TEC7 ORM 3
Einen Sieg in der TEC7 ORM 3 holte der Steirer Fabian Zeiringer, der in einem Opel Corsa Rally4 damit ein gelungenes Comeback in der Rallye-Szene feierte. Stark präsentierte sich hier am ersten Tag der Kärntner Nachwuchspilot Maximilian Lichtenegger. Er beendete diesen als bester Pilot in einem zweirad-getriebenen Fahrzeug. Hinter den besten fünf Allradlern lag er mit seinem Opel Corsa Rally4 auf dem zwischenzeitlichen sechsten Gesamtrang. Vielleicht ging er deshalb etwas zu übermotiviert in den heutigen zweiten Renntag. Gleich in der Früh bremste er auf einem Highspeed-Abschnitt viel zu spät und rammte einen 400 Kilo schweren Siloballen, womit der Traum vom Spitzenplatz beendet und die Rallye für ihn nur lehrreich war. Fabian Zeiringer spielte all seine Routine aus, schob sich an dem kurzfristig vor ihm liegenden Lukas Dirnberger (Peugeot 208 Rally4) vorbei und brachte den Sieg ins Ziel. Dritter wurde der Kärntner Thomas Traußnig (Peugeot 208 Rally2).?

winterfahrtraining.at ORM Junior powered by TEC7
Den Sieg in der Junioren-Staatsmeisterschaft holte der Oberösterreicher Lukas Dirnberger (Peugeot 208 Rally4) den Sieg vor dem Kärntner Thomas Traußnig (Peugeot 208). Der Oberösterreicher Marcel Neulinger (Opel Corsa Rally2) wurde Dritter.
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TEC7 HRM
Die Entscheidung in der Historischen Meisterschaft war von Anfang an geprägt von einem beinharten Duell zwischen dem Oberösterreicher Patrick Gaubinger im Audi Quattro und dem fünffachen Historic-Europameister Karl Wagner aus Wien im Porsche 911. Zudem mischte phasenweise auch Horst Stürmer aus Oberösterreich (ebenfalls Audi Quattro) zwischenzeitlich mit, um zwar knapp, aber nie ganz an das Duo heranzukommen. Karl Wagner, der eigentlich als Favorit in die Rallye gegangen war, musste gleich zu Beginn einen Rückschlag hinnehmen. Ein schleichender Reifenschaden kostete schon auf SP 1 wertvolle Zeit, die der Porsche-Pilot lange nicht kompensieren konnte. Was allerdings auch an der starken Performance von Patrick Gaubinger lag, der Wagner ein ums andere Mal auf Distanz halten konnte. Allerdings wurde der Vorsprung, je näher es dem Ende zuging, immer kleiner. Die Dramatik nahm zu und gipfelte darin, dass zwischen den beiden Kontrahenten vor der allerletzten Prüfung, dem Stadtkurs durch Judenburg, nur mehr vier Zehntelsekunden(!) lagen. Nach den 5,2 Kilometern durch die Stadt lag Karl Wagner letztendlich um 5,8 Sekunden vorne und siegte vor Patrick Gaubinger und Horst Stürmer.
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TEC7 ORM Trophy
Die Trophy-Wertung für Fahrer über 50 Jahre holte sich Raimund Baumschlager vor Max Zellhofer im Ford Fiesta und Hermann Gassner sen.?

Austrian Rallye Challenge ?
Die ARC-Wertung ging an Lukas Dirnberger vor Marcel Neulinger und Thomas Traußnig.

ET KÖNIG Rallye 2025, Endstand nach 13 Sonderprüfungen

Punktestände in der TEC7 Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft:

TEC7 ORM: 1. Simon Wagner 127 Punkte, 2. Michael Lengauer 76, 3. Hermann Neubauer 68, 4. Hermann Gaßner jr. 64, 5. Raimund Baumschlager 60.

TEC7 ORM 2: 1. Hermann Gassner jr. (D) 134 Punkte, 2. Hermann Gassner sen. (D) 80, 3. Christoph Zellhofer 49, 4. Florian Auer (D) 43

TEC7 ORM 3: 1. Marcel Neulinger 87 Punkte, 2. Raphael Dirnberger 85, 3. Thomas Traußnig 65.

TEC7 ORM Junior: 1. Marcel Neulinger 91 Punkte, 2. Nico Neulinger 88, 3. Thomas Traußnig 79, 4. Lukas Dirnberger 66.

?Nächster TEC7 ORM-Lauf: Rallye Weiz (ST) am 18. / 19. Juli 2025

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