
Rallye-WM: News | 26.03.2008
Aufgerüstete Super 2000-Boliden werden die neuen World Rally Cars
Der FIA-Weltrat hat die künftigen Regeln der Rallye-WM beschlossen: Wie geplant werden aufgerüstete Super 2000-Boliden die World Rally Cars ablösen.
Michael Noir Trawniczek
Bei der Sitzung des FIA-Weltrats wurde das zukünftige Reglement der Rallye-Weltmeisterschaft festgelegt. Ab dem Jahr 2011 werden die heutigen World Rally Cars endgültig von der Bildfläche verschwunden sein - sie werden von mit Turbolader und Heckflügel aufgerüsteten Super 2000-Boliden abgelöst. Mit dieser Maßnahme möchte die FIA die Kosten senken - das Kit, mit dem die Super 2000-Autos aufgerüstet werden, muss künftig in einer noch zu bestimmenden Zeit angebracht respektive entfernt werden können.
Bis 2011 gilt eine Übergangsregelung: In den Jahren 2009 und 2010 darf weiter mit den aktuellen World Rally Cars angetreten werden, ab 2009 dürfen aber auch schon die Super 2000-Autos, die künftigen WRCs also, an den Rallyes teilnehmen, punkteberechtigt sind sie jedoch erst ab 2010.
Kein Comeback der Heckschleudern
Der von FIA-Präsident Max Mosley in Erwägung gezogene Zweiradantrieb wurde also nicht umgesetzt - Mosley spielte mit dem Gedanken, wie in den alten Zeiten wieder mit Zweiradantrieb, sprich Heckantrieb in der WM anzutreten - doch es war klar, dass die Hersteller auf diesen Zug nicht aufspringen würden.
Manfred Stohl meinte dazu in einem motorline.cc-Interview: "Der liebe Gott hat das Auto mit vier Räder erfunden - wenn alle vier Räder gebremst werden, warum sollen dann nicht auch alle vier Räder angetrieben werden? Selbst wenn du heute ein Auto mit Heckantrieb bauen würdest, wäre da so viel Hightech verbaut, dass diese Autos erst recht nicht quer daherkommen würden."
Die motorline.cc-Leserinnen und Leser haben in einer Abstimmung dem Comeback der Heckschleudern eine Abfuhr erteilt: 62 Prozent waren gegen die Wiedereinführung des Heckantriebs in der Rallye-Weltmeisterschaft, nur 38 Prozent waren dafür.
Erleichterungen für neue Hersteller
Umgehend wurde eine Erleichterung für neue Automobilhersteller eingeführt - womit man Suzuki entgegen kommt. Neu in die WM eingestiegene Hersteller dürfen nun zwei zusätzliche Motoren einsetzen, wenn bei der FIA ein entsprechender Antrag erstellt und dieser auch genehmigt wurde.
Außerdem wurden zwei Terminverschiebungen für die aktuelle Saison genehmigt: Die Rallye Japan und auch die Wales Rallye werden jeweils um eine Woche später stattfinden - also vom 31. Oktober bis zum 2. November sowie vom 5. bis zum 7. Dezember.