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Rallye-Umsteiger im Motorline.cc-Talk

"Tessitore" spricht

Von PRC zu VW, vom offenen Rennsportwagen ins Rallyeauto: Erich Weber über den Unterschied zwischen Asphalt und Schotter!

Johannes.Gauglica@motorline.cc

Im Team von Andreas Waldherr ist seit einiger Zeit auch ein Umsteiger von der Rundstrecke vertreten.

Der als "Tessitore" auch von Berg- und Rundstreckenrennen bekannte Steirer war unter anderem einige Zeit mit PRC-Sportwagen aus Vorarlberg in der Sports Car Challenge erfolgreich. Mit Waldherrs Team war Weber später bei den Langstreckenrennen in Dubai unterwegs; 2008 vollzog er den Umstieg auf die Rallyepiste.

Er konnte bei Tests selbst bereits Erfahrung hinter dem Volant des VW Polo S2000 sammeln. Sein erster Gedanke: "Warum hab' ich mir das angetan!"

Jede Kurve anders

"Man kann schon das Rundstrecken- mit dem Rallyefahren nicht vergleichen. Für mich war der Umstieg auf die Rallye schon enorm. Einmal ganz abgesehen von den fehlenden Sturzräumen - die ich von den Bergrennen schon gewohnt war, die ich ja auch recht erfolgreich probiert habe. Das lernt man irgendwann zu ignorieren."

Noch schwieriger empfand der ehemalige Sportwagenpilot das Einstellen auf wechselnde Straßenbedingungen:

"Nicht nur nass-trocken; das wäre ja noch simpel. Sondern man kommt zum Beispiel um eine Kurve, und auf einmal ist am Asphalt eine dezente Schotterschicht... – wo auf der Rennstrecke mit dem Besen gearbeitet wird. Es ist ein eigenes Metier. Ich bin froh, dass ich mit dem Team von Andi Waldherr unterwegs sein kann, weil ich da am meisten lernen kann."

Quersumme null

Weber greift auch gerne auf Tipps vom Profi zurück: "Wir waren jetzt im Winter bei einem Eistraining mit Allradantrieb. Auch das ist eine Umstellung für mich: ich bin in der Sports Car Challenge starke Hecktriebler gefahren, dann zum Beispiel in Dubai den Dieselgolf, und jetzt den Allrad. Das ist eine andere Welt!"

Quer ist entgegen landläufiger Annahmen auch im Rallyesport nicht immer mehr: "Ich habe auch gemeint, Motorsport ist dann schön, wenn du driftest – nur ist das mit dem Allrad, und speziell mit dem S2000, nicht das, was man tun sollte! Vom Umdenken ist es ein sehr großer Schritt."

Im Rundstrecken-Golf wurde aus Reglement- und Kostengründen auf Vorderradantrieb und H-Schaltung vertraut; auch hier lauern tückische Fallen auf den S2000-Neuling:

"Es gibt Dinge, die man nicht tun sollte, zum Beispiel die Hand am Schalthebel lassen. Bei vielen Nachwuchs-Sportfahrern schaut das ja toll aus. Nur wird beim sequentiellen Getriebe dann automatisch die Zündunterbrechung ausgelöst. Das wirkt dann a bissl unprofessionell, wennst' dahinstotterst!"

Lifelong learning

Wieviel fehlt Erich Weber noch darauf, den S2000 richtig ausloten zu können? Seine Gegenfrage: "...reden wir von Jahren?" – Also anders gefragt: fährt der Polo mit dem Fahrer oder der Fahrer mit dem Polo? – "Ich sitze im Auto, und das Auto fährt! Aber in einem gewissen Alter muss man sich auch wieder neuen Herausforderungen stellen."

Es gibt viel zu tun im Hause Weber, sehen wir "Tessitore" heuer noch im Polo S2000 auf österreichischen Rallyepisten? – "In der ÖM wird es heuer kein Gastspiel geben, da konzentriere ich mich darauf, Andi Waldherr in der Teamorganisation zu unterstützen und von ihm in puncto Setup, Reifenwahl usw. zu lernen. Dafür sind einzelne Auftritte im benachbarten Ausland sowie vielleicht bei dem einen oder anderen Challenge-Lauf in Planung, um in Ruhe weiter Erfahrung mit dem VW Polo S2000 zu sammeln."

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