
FIA Weltrat: Neue Regeln | 26.06.2009
So möchte die FIA die Rallye-WM retten
Neben den bereits bekannten Beschlüssen hat der FIA-Weltrat nun 13 weitere Ideen zusammengestellt, welche die WM verbessern sollen.
Michael Noir Trawniczek
Am Mittwoch, im Anschluss an die Sitzung des FIA Weltrats, wurden erste Beschlüsse wie das Bekenntnis zum Turbomotor bekannt gegeben [siehe den Bericht „Erste Beschlüsse 6 Kalender 2010“ in der Navigation rechts oben, d. Red.].
Doch am späten Donnerstagnachmittag ließ die FIA die „Katze aus dem Sack“, die Oberste Sportbehörde veröffentlichte 13 weitere Beschlüsse – dabei handelt es sich um Ideen, die noch einer weiteren Absegnung bedürfen. Ideen, welche laut der Presseaussendung die WRC in die Lage bringen sollen, „auf wirtschaftliche Herausforderungen zu reagieren und den Sport und dessen Promotion zu verbessern“.
Hier die FIA-Aussendung:
1 - SP-Länge & Service-Distanzen
Bei der Distanz einer Sonderprüfung soll es kein Maximum und kein Minimum geben. Zwischen Service Stopps jedoch sollen maximal 80 Kilometer liegen. Die gesamte SP-Distanz eines WM-Laufs soll künftig zwischen 300 und 500 Kilometer betragen.
2 - Super Rally
Das aktuelle System wird ersetzt, um zusätzliche Storys zu ermöglichen und ausgefallene Bewerber zu ermutigen, am nächsten Tag wieder weiterzufahren und um die Rallye-WM auch als Langstreckensport wahrzunehmen.
Daher werden künftig nur noch jene Bewerber im Endergebnis auftauchen, welche jede Sonderprüfung beenden konnten.
Die derzeit existierenden Zeitstrafen für versäumte Prüfungen werden durch Bonuspunkte ersetzt, welche für jeden Tag vergeben werden und am Ende zu den Punkten aus dem Endergebnis hinzu addiert werden. Am Ende jedes Tages wird eine Tages- und eine Gesamtwertung veröffentlicht.
3 – Fahrer Ranking
Ab 2010 wird ein globales, weltweites Fahrer-Ranking eingeführt, um die Positionen der im Sport vertretenen Personen zu identifizieren.
4 – Remote Service
Der zentrale Servicepark bleibt bestehen, doch die Organisatoren können Pläne einreichen, um das Service aus Promotion-Gründen auch an anderen Orten durchführen zu lassen. Zudem sollen Remote Service-Zonen in großen Städten die Popularität des Sports fördern. Die Teams werden dazu angehalten, beim Mittags-Service Autogrammstunden zu geben und während des finalen Services für Promotion-Aktivitäten bereit zu stehen.
5 - Reifen
Es wird weiterhin mit einem Reifentyp gefahren, außer bei jenen Rallyes, die komplett auf Asphalt gefahren werden. Die Wahl einer Reifenmischung könnte dort das Interesse der Medien erhöhen.
6 - Treibstoff
Um den CO2-Ausstoß der WRC zu reduzieren, wird die Notwendigkeit eines einheitlichen Spritversorgers untersucht.
7 - Podest
Ein Podium am Ende jedes Tages wird eingeführt, um den Medien die Möglichkeit einzuräumen, den Tagessieger und den Gesamtführenden wahrzunehmen. Um die Deadlines der Medien zu unterstützen, müssen die Podestzeremonien um 16 Uhr beendet sein. Für Rallyes außerhalb Europas werden gesonderte Vereinbarungen getroffen.
8 – Marken-WM
Die Marken-WM wird für alle Autos zugänglich sein, inklusive existierende World Rally Cars mit jedem Fahrer.
Als Manufacturer registrierte Hersteller müssen bei allen Läufen zwei Autos mit 2009er-Homologation einsetzen.
Mit der Absicht, die Promotion für den Sport zu verbessern, wird die WRC-Kommission über die Möglichkeit nachdenken, aus der Marken-WM eine Team-WM zu machen.
Manufacturer Teams müssen an sieben nominierten Läufen teilnehmen, einer davon außerhalb von Europa. Sie können eines oder zwei Autos, welche vor 2009 homologiert wurden einsetzen.
Es könnten während der Besichtigung und des Events PR-Aktionen festgelegt werden, welche auch das Thema Teambeteiligung und für die Marken-WM nominierte Fahrer beinhaltet.
9 – Technische Abnahme
Die Organisatoren dürfen die Technische Abnahme als Entertainment für die Öffentlichkeit und als eine visuelle Möglichkeit für die Medien abhalten.
10 - Shakedown
Der Shakedown soll für PR- und Medien-Aktionen optimiert werden, welches die spezifische Teilnahme von Manufacturer und Manufacturer Teams verlangt.
Zudem wird die Möglichkeit studiert, ein Qualifying für die Startreihenfolge zu installieren.
11 - Servicepark
Der Servicepark kann umgestaltet werden, sodass die Rückseite aller Servicebereiche sämtlicher Teams von den Zuschauern eingesehen werden kann – so wird dem Zuschauer erlaubt, näher bei der Action zu sein.
12 - Nachtprüfungen
Ein ausreichendes Level an Sicherheit vorausgesetzt werden Nachtprüfungen erlaubt – sie sollen jedoch nicht den gesamten Zeitplan eines Tages ausmachen.
13 – Nationale Wertung
Von den nationalen Sportbehörden zugelassene Autos, die jenen entsprechen, die auch in der WRC zugelassen sind, sollen zugelassen und in einer Nationalen Wertung gereiht werden. Die Nennfrist aller WM-Rallyes soll vier Wochen vor dem beginn des Events enden.