Rallye-WM: News | 28.12.2009
"Ein guter Fahrer muss überall schnell sein"
Ex-Rallye-Weltmeister Carlos Sainz traut Kimi Räikkönen in der WRC einiges zu, eines der Hauptkriterien sei ein guter Aufschrieb.
Carlos Sainz bereitet sich selbst gerade als Volkswagen-Pilot auf die Rallye Dakar vor, doch das hindert ihn nicht daran, auch die Entwicklungen in der Rallyeweltmeisterschaft WRC mit Interesse zu verfolgen. Dort war in den vergangenen Wochen der Einstieg von Formel-1-Star Kimi Räikkönen das große Thema.
"Das ist ein sehr mutiger Schritt, den er macht. Aber ich finde, es ist großartig für den Rallyesport, dass Kimi Räikkönen jetzt in der Weltmeisterschaft mitfährt", sagt Rallyelegende Sainz über den Newcomer. "Ich glaube auch, dass er gute Leistungen zeigen kann. Er wird zwar noch Erfahrungen sammeln müssen, aber mit einem guten Auto sollte er es beim derzeitigen Starterfeld in die Top 6 schaffen."
Das solle nicht heißen, dass Räikkönen nicht auch um Plätze noch weiter vorn mitfahren kann, betont der Spanier, "aber ich denke, dass er solche Ergebnisse recht bald holen kann. Er ist ein sehr talentierter Fahrer. Zwar wird es nicht leicht sein für ihn, sich an das System, den Aufschrieb und so etwas zu gewöhnen, aber wenn er das getan hat, kann er ein Guter werden."
Sainz, der selbst einmal in einem Renault R25 einen Formel-1-Test gefahren ist, weiß zwar, dass ein WRC-Bolide etwas ganz anderes ist, aber: "Wenn man ein guter Fahrer ist, sollte man in der Lage sein, alles fahren zu können."
Am schwierigsten wird für Räikkönen die Aufgabe, die Rallyepisten in Verbindung mit dem Aufschrieb kennenzulernen, prophezeit der frühere Weltmeister: "Er muss lernen, bei nur zwei Fahrten über eine Prüfung einen vernünftigen Aufschrieb zu machen, dem er zu einhundert Prozent vertrauen kann. Das dauert seine Zeit. Es kann schon anfangs gut funktionieren, aber sobald man einen Fehler macht, kann man einen Unfall haben. Und wenn der Aufschrieb nicht präzise ist, ist man langsamer und man kann ihm auch nicht vertrauen."