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Waldherrs Unfall beschert Baumschlager den Sieg

Raimund Baumschlager heißt der Sieger des ersten Laufes zur österreichischen Rallyemeisterschaft 2009 - mit etwas Glück des Tüchtigen.

Der Titelverteidiger gewann vor 120.000 Zuschauern die Jänner Rallye im Raum Freistadt vor Hermann Gaßner sen. und Hermann Gaßner jun.

Der österreichische Serienstaatsmeister profitierte allerdings vom Unfall des in Führung liegenden Andreas Waldherr auf der vorletzten Prüfung. Baumschlager und sein Kopilot Thomas Zeltner hatten die Hoffnung auf einen Sieg nach dem ersten Tag schon aufgegeben, da Waldherr mit seinem VW Polo S2000 bereits einen Vorsprung von 1:24 Minuten herausgefahren hatte.

Als Baumschlager auf der zweiten Sonderprüfung des Schlusstages Waldherr aber mehr als 20 Sekunden abnehmen konnte, erwachte ihn ihm der Kampfgeist. Als es bei der zweiten Durchfahrt ebenso gut ging und Baumschlager vor der 24 Kilometer langen Sonderprüfung Aisttal, die ebenfalls zweimal gefahren wurde, bis auf 38 Sekunden an Waldherr herangekommen war, hieß es für den Piloten nur noch volle Attacke.

Beide pokerten mit den Reifen hoch, Waldherr verlor. Er kam von der eisglatten Straße ab, touchierte einen Felsen und sein Auto stand quer über die Fahrbahn. Baumschlager, der ebenfalls auf Reifen ohne Spikes unterwegs war, konnte gerade noch einen Zusammenprall vermeiden.

Das Glück stand auf seiner Seite. Er berührte Waldherrs Wagen nur leicht - mit dem linken Hinterrad dessen rechtes Vorderrad - sein BRR Mitsubishi Evo IX blieb aber heil und auf der Straße. Die Prüfung wurde daraufhin abgebrochen.

"Es war ein großes Glück, dass ich mein Auto auf der Straße halten konnte, denn wenn der Schlag größer gewesen wäre, wer weiß ob ich dann nicht rechts im Graben gelandet wäre. Es tut mir Leid für Andreas. Ich habe einen großen Fehler gemacht, habe total falsche Reifen gewählt, Andreas auch“, sagte er.

Baumschlager sprach auch von der „schwierigsten“ Jänner Rallye, die er je gefahren ist. „Die Wetterverhältnisse wechselten im Stundentakt, es war unheimlich schwierig. Vielleicht ist Andi die beiden langen Schneeprüfungen zu vorsichtig gefahren, dass ich auf Schlagdistanz herangekommen bin und Druck machen konnte. Ich weiß es nicht. Jedenfalls ist es für mich ein ganz wichtiger Erfolg.“
Kopilot Thomas Zeltner meinte: „Es war eine sehr schwierige Rallye mit einem glücklichen Ende für uns. Ich freue mich über den Sieg und die Meisterschaftsführung, auch mir tut es Leid für Andi, er ist eine große Rallye gefahren.“

Für Baumschlager war es der dritte Sieg bei der Jänner Rallye, der erste mit Thomas Zeltner. Und alle drei Erfolge im Mühlviertel hat der Rosenauer mit der Startnummer 3 errungen. „Die Nummer 3 lasse ich mir schon für nächstes Jahr reservieren!“

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