Rallye-ÖM: Maribor | 05.07.2009
"Eine sehr schwierige Rallye"
Nach dem Technikproblem von Gaßner jun. fährt Baumschlager einen souveränen Sieg ein und baut den Meisterschafts-Vorsprung weiter aus.
Eindrucksvoll meldete sich Raimund Baumschlager in der österreichischen Rallyemeisterschaft zurück. Nach dem Missgeschick und dem freiwilligen Rückzug bei der Castrol-Rallye zeigte der Staatsmeister mit dem Skoda Fabia S 2000 Fahrkunst auf höchstem Niveau und holte bei der Rally Maribor überlegen den zweiten Skoda-Sieg in einem österreichischen Meisterschaftslauf.
In der Meisterschaftswertung 2009 baute der Titelverteidiger seinen Vorsprung auf Manfred Stohl (Mitsubishi CNG) auf 20 Punkte aus Andreas Waldherr liegt vor den noch ausstehenden Läufen (Admont und Wald4tel) 23 Zähler zurück.
Von Beginn an lieferte sich Baumschlager mit dem jungen Hermann Gaßner (Mitsubishi Evo IX) ein packendes Sekundenduell, in einer eigenen Liga.
Geteilte Bestzeit beim Prolog, geteilte Bestzeit auf SP 3 und Bestzeit auf SP 5 zu Mittag, die ihn bis auf 2,3 Sekunden an den Deutschen heranbrachte, leiteten High Noon ein. Der Rest des Feldes abgeschlagen, Patrick Winter als Dritter lag bereits 42 Sekunden zurück.
Auf SP 6 und 7 explodierte der Baumschlager förmlich, fuhr noch einmal zwei Bestzeiten hintereinander und wandelte den Rückstand in einen Vorsprung von 17 Sekunden um.
„Die Situation war für mich schwierig. Sollte ich Gaßner, der in der Meisterschaft nicht punkten kann, ziehen lassen und mir meine Österreicher vom Leib halten, oder soll ich attackieren, um den Gesamtsieg fahren und einen Ausfall riskieren. Am Nachmittag habe ich es noch einmal versucht, habe voll hingehalten und es ist aufgegangen“, sagte Baumschlager, der einen neuen Reifen aufziehen ließ, den er vorher nur im Test probiert hatte. „Alle Reifenmischungen, die ich gewählt habe, waren optimal.“
Auf den letzten beiden Prüfungen, die äußerst turbulent verliefen, hielt sich Baumschlager zuerst im Regen vornehm zurück, riskierte nichts. Auf dem 20-km-Rundkurs in Leutschach drehte er dann aber noch einmal auf und „brummte“ Andreas Waldherr (2.) noch einmal 11 Sekunden auf.
Am Ende hatte Baumschlager 1:21,8 Minuten Vorsprung. Gaßner jun. verlor nach einem Schaden am Mitteldifferential fast eineinhalb Minuten, Patrick Winter fiel auf der letzten Sonderprüfung wenige Kilometer vor dem Ziel mit Getriebeschaden aus.
Baumschlagers Schlußbilanz: „Ich bin total happy, mein ganzes Team hat einen perfekten Job gemacht. Es war eine der schwierigsten Rallyes, die ich gefahren bin. Die Rally Maribor sollte zu einem Fixpunkt in der österreichischen Meisterschaft werden. Großes Lob muss ich auch Hermann Gaßner jun. aussprechen, er hat mich mit sensationellen Zeiten voll gefordert. Schade, dass sein Einsatz nicht belohnt wurde.“