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Rallye-ÖM: ARBÖ-Rallye

Sepp Gruber: Freud' und Leid

Nach längerer Zeit in der ARC wollte das sportliche und administrative Oberhaupt des MSC Kitzbühel wieder einmal sehen, was sich in der ÖM tut.

Und vor allem: Wie er sich dort tut. Und man kann sagen: Er tut sich noch immer sehr gut. Wie so oft, fiel die Wahl auf Admont, und wie in den alten Tagen mit Simca, Porsche und Escort, vermag er auch mit dem Ford Sierra Gruppe H eine beeindruckende Figur abzugeben.

Nachdem auch die Beifahrer-Frage geklärt war (die stand zuletzt noch als Hindernis im Raum, aber Rudi Nothdurfter war bereitwillig eingesprungen), begab man sich wieder einmal zur ARBÖ-Steiermark-Rallye in der Weststeiermark, und nach einem etwas verhaltenen Beginn am Prolog Hall fand man sich bald wieder in „guter Gesellschaft“: Die Historischen hatte man ab der SP Treglwang 1 gut in Griff, und auch in der diesmal relativ stark besetzten Gruppe H wurde es lichter:

Nach der fünften Prüfung fuhr man kurzzeitig auf Podest-Kurs, aber das war bei den herrschenden Konkurrenzverhältnissen nicht lange zu halten. Unter Anderem verspürten auch Alfred Kramer und der erstaunliche Matthias Mayer mit seinem Toyota Celica Appetit nach einem Pokalrang. Besonders Kramer mit seinem starken Mitsubishi galt als hartnäckiger Gegner. Doch das sollte nicht für lange Zeit die größte Sorge von Sepp Gruber bleiben…

Platzierungsmäßig den größten Rückschlag gab es nämlich beim zweiten Durchlauf des Rundkurses Hall (insgesamt Prüfung Nr. 9), als ein platter Reifen noch auf der Prüfung gewechselt werden musste. Da war es nämlich vorbei mit möglichen Podestplatz-Hoffnungen in der Gruppe H. Die wenigen Minuten, die man bei einem solchen Zwischenfall selbst bei großem Geschick verliert, reichen aus, um in der Position deutlich abzurutschen.

Immerhin konnte der Schaden so gering gehalten werden, um noch im mittleren Feld zu bleiben. Daß sich ein übermäßiger Angriff nicht mehr lohnen würde, merkte man wohl, dennoch belegten Sepp Gruber und Rudi Nothdurfter die nachfolgende zehnte Prüfung nur knapp langsamer als der bei den Historischen einmal mehr tonangebende Kris Rosenberger – ein guter Richtwert. Recht viel mehr tat sich von da an nicht mehr: Der Rundkurs Hall wurde wegen eines Unfalls ab der Startnummer 20 neutralisiert, und so blieb nicht mehr viel Chance, um in der Wertung noch entscheidend nach vorne zu kommen.

Auch wenn Sepp Gruber und Rudi Nothdurfter auf der zwölften Prüfung über die nördliche Kaiserau noch einmal stark in Erscheinung traten: Immerhin platzierten sie sich hier zwischen den Führenden der Historischen – Alois Nothdurfter und Kris Rosenberger, die es beide heftig fliegen ließen. Aber es war gelaufen, und so verspürte Sepp Gruber kaum noch Lust, auf dem abschließenden Rundkurs Treglwang mit seinen inzwischen abartig ruinierten Fahrbahnen noch sonderlich auf Held zu machen. Eine abgerissene Aufhängung des Motorschutzes als Ergebnis der Materialtortur war leidvoll genug – das Fahrgefühl mehr als dubios.

Über den persönlichen sportlichen Stand gibt es dennoch keinen Zweifel: Sepp Gruber ist auf der gewünschten Höhe seiner Wettbewerbsfähigkeit – unverändert. Entscheidend für die guten Zeiten war natürlich auch die Mithilfe von Rudi Nothdurfter, dessen Aktivität Sepp Gruber auch sonst spürt: Er behebt die mal mehr, mal weniger großen Schäden an seinen Autos und ist somit auch eine Teilnahme-Garantie. Gemeinsam wollen sie auch bei der Herbst-Rallye in Leiben antreten, die natürlich mit dem betont schnellen Ford Escort Cosworth besonders viel Spaß machen würde. Häufige technische Aussetzer machen jedoch die Entscheidung schwer, sodaß nach wie vor auch der Sierra als mögliches Einsatzauto in Betracht kommt.

Auch mit dem sind schnelle Zeiten ja möglich, wie man bei den letzten beiden Rallyes (auch den Erfolg der Thayaland-Rallye muß man berücksichtigen) deutlich gesehen hat. Die sportliche Tradition des MSC Kitzbühel ist unerschütterlich – und so soll und wird es wohl auch weitergehen.

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