
Rallye-ÖM: Suzuki Junior Team Austria | 01.04.2010
„Sie müssen nicht immer um ihr Leben fahren!“
Suzuki Junior Team Austria-Teamchef Max Zellhofer über den Druck, mit Hermann Neubauer heuer unbedingt den 2WD-Pokal erobern zu wollen…
Michael Noir Trawniczek
Fotos: Daniel Fessl, Suzuki Motorsport Cup
Max, ihr wollt mit dem neuen Suzuki Junior Team Austria, im Speziellen mit Hermann Neubauer den neuen 2 WD-Pokal einfahren – wer sind eure größten Gegner?
Ja, der Titel im neuen 2WD-Cup ist unser Ziel, als Gegner sehe ich in erster Linie natürlich den Hannes Danzinger, der ein sehr guter Fahrer ist. Aber es gibt sehr viele starke Konkurrenten, nichtsdestotrotz wollen wir den 2WD-Titel erobern, wir haben das beste Auto, das beste Team und zwei top-motivierte junge Piloten.
Was sind deiner Meinung nach die Vorteile des Suzuki Swift S1600?
Der Suzuki Swft Super 1600 ist mit Abstand das stärkste Auto, auch das Fahrwerk ist erstklassig. Zudem ist es ja eine Breitversion des Suzuki Swift, das macht auch einiges aus. Es werden auch nicht so viele andere Super 1600 am Start sein, und die anderen Autos, die um den 2WD-Pokal fahren, jene der Gruppe A halte ich nicht für so gefährlich
Es wird mit der Titelansage für Hermann Neubauer mächtig Druck erzeugt…
Wir sind ja die letzten zwei Jahre ohnehin drucklos umhergefahren, weil es egal war, ob wir im Gesamtklassement 16. oder 24. geworden sind. Und wir hatten jedes Jahr einen neuen Fahrer, doch heuer setzen wir ja auf Hermann Neubauer und Mario Klammer. Neubauer ist schon im Vorjahr mit diesem Auto gefahren, er hatte einige Male Pech – doch heuer sollte er in der Lage sein, den Titel zu holen.
Es stimmt schon, den Druck legen wir uns selber, aber Suzuki investiert auch ein Schweinegeld in dieses Projekt und da können wir uns mit dem Gewinn des 2WD-Pokals bedanken. Wenn sich die Fahrer halbwegs zusammenreißen, sollte das klappen – und sie müssen nicht ständig um ihr Leben fahren.
Wenn es Hermann Neubauer schaffen sollte, den Titel zu holen, was darf er sich dann erhoffen, wie geht es dann für ihn weiter?
So ein Auto kostet rund 200.000 Euro und man muss es auch erhalten - da ist es sicher gut, wenn man auch im nächsten Jahr damit fahren kann und vielleicht auch den einen oder anderen Lauf im Ausland bestreiten kann.
Mario Klammer ist erst eine Rallye mit dem Suzuki Swift S1600 gefahren, was erwartest du von ihm?
Da schauen wir uns einmal an, was er zustande bringt – da ist zunächst jedes Ergebnis, jede Zielankunft schon ein schönes Ergebnis. Er hatte bislang eine kontinuierliche Rallyekarriere und er hat sich Schritt für Schritt gesteigert.
Wirst du selbst auch wieder Rallyes mit dem Suzuki Swift S1600 bestreiten?
Ja, es könnte sein, dass ich einen der drei letzten Meisterschaftsläufe oder den einen oder anderen Lauf zur Austrian Rallye Challenge bestreite.
Der Suzuki Motorsport Cup bereichert neben den Rundstreckeneinsätzen auch schon recht lange den Rallyesport – während man in Deutschland den Suzuki Cup beendet hat, ist Suzuki Österreich weiter mit vollem Elan dabei, ihr fährt da also unabhängig vom Mutterkonzern?
Wir sind jetzt das siebte Jahr dabei und halten den Suzuki Motorsport Cup in Eigenregie ab – wir haben für heuer bereits wieder elf Einschreibungen für die Rallyewertung und im Lavanttal werden neun Teams am Start sein. Der Unterschied zu Deutschland ist: Wir haushalten mit 150.000 Euro, während man in Deutschland 350.000 Euro veranschlagt hat, und da wird’s halt schnell einmal gar.
Ihr seid auch im IG Rallye Markenpokal vertreten, beteiligt euch am neuen Marketingkonzept der ÖRM.
Dieses Konzept ist absolut klasse für den Sport – das kann ich gegenüber dem Importeur gut argumentieren, denn wir sind laufend im Fernsehen präsent, und zwar bei jeder Rallye. Es wird auch gezielte Berichte über den Suzuki Motorsport Cup und über den 2WD-Pokal geben und wenn wir da vorne mitfahren, sind wir da auch vertreten - wenn wir das nicht tun, haben wir auch keinen Bericht verdient. Dieser Weg war genau das Richtige, da wird die Marke Rallye hochgehalten, da sind wir nicht einmal, sondern 25 Mal im Fernsehen. Der Rallyesport ist im Aufwind – 140 Starter im Lavanttal sprechen für sich.