RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Ein Wochenende zum Vergessen

Am Freitag blieb Philipp Lietz ohne Retourgang im Schnee stecken. Am Samstag, unter Superally, wurde erneut gestartet, doch die Bremsen spielten verrückt…

Foto: Daniel Fessl/www.motorline.cc

Nach einjähriger Pause wurde im Raum Freistadt wieder die Internationale Jänner Rallye ausgetragen. Der Saisonauftakt zählte zur österreichischen Rallye Meisterschaft und zum FIA European Rallye Cup. Mit dabei auch die Ybbsitzer Philipp Lietz und Thomas Steinber auf einem von Race Rent Austria eingesetzten Mitsubishi Evo III.

Die 100 gestarteten Teams fanden auf den 16 Sonderprüfungen sehr unterschiedliche Bedingungen vor. Witterungsbedingt war am ersten Tag Eis, gemischt mit Schneefahrbahn, die Herausforderung bei der Reifenwahl.

Am zweiten Tag stieg die Temperatur und so ging leider die vorhandene Schneedecke verloren. Die Jänner Rallye hat also auch heuer wieder alles gebracht, was sie schon in der Vergangenheit charakterisiert hat. Dies verlangte den Fahrern höchste Konzentration ab, den fast 125000 Zuschauern wurde eine tolle Show geboten.

Voller Vorfreude waren Philipp Lietz und sein Beifahrer Thomas Steinber ins Rennen gegangen.

Die drei Besichtigungsfahrten wurden diesmal besonders gewissenhaft abgeschlossen und nach dem erfolgreich absolvierten Shakedown gingen die Beiden voll motiviert in die erste Sonderprüfung.

Es war etwas wärmer geworden, jedoch bestand kein Zweifel bei der Reifenwahl, die schmale Eis- und Schneereifen mit Spikes wurden montiert.

Unmittelbar nach dem Start der ersten Sonderprüfung folgte aber schon der große Dämpfer: Philipp Lietz kam in einer Rechtskurve mit der rechten Seite leicht in den Tiefschnee.

„Es war kein wirklich 'großer Moment', ich blieb trotzdem voll am Gas und versuchte sofort, das Auto wieder rauszubekommen. Aber vergebens,“ berichtet ein sichtlich enttäuschter Philipp Lietz.

Der schwere Schnee zog den Evo immer weiter rein, bis er mit der Bodenplatte aufsaß und damit jeglicher Grip fehlte. Zudem ließ sich der Retourgang nicht einlegen und gerade an dieser Stelle waren keine Zuschauer, die helfen hätten können.

Philipp Lietz und Thomas Steinber waren nicht die Einzigen, die auf dieser Prüfung mit dem Tiefschnee Bekanntschaft machten. Sie fanden sich in prominenter Gesellschaft: Auch der mehrfache Staatsmeister Mundl Baumschlager war neben der Straße. Er hatte aber das Glück, genügend Zuschauer als Helfer zu haben und konnte die Rallye fortsetzen.

Nachdem das Mechanikerteam das Getriebe gewechselt hatte, ging es am Samstag nach dem „Superally"-Reglement wieder ins Rennen. Man hatte jetzt nichts mehr zu verlieren, entschied sich daher für die riskantere Reifenwahl und zog einen breiten Schneereifen, der nur innen bespikt war, auf.

Die Mitbewerber hatten schon einen Tag Praxis hinter sich, für Lietz/Steinber galt es, den Rhythmus erst wieder zu finden. Daraus wurde aber leider nichts.

Auf der dritten Prüfung, das Team war voll motiviert, eine schnelle Zeit hinzulegen, gab es ein technisches Problem.

Philipp Lietz: „ Auf dem Rundkurs Liebenau lief es wirklich gut. Leider hatten wir bei der Ausfahrt ein Aha-Erlebnis: Keine Bremswirkung! In langsamer Fahrt rollten wir ins Ziel und waren dort sehr überrascht. Wir hatten die zwölftbeste Zeit erzielt. Das beweist, welches Potential unser Fahrzeug und wir gehabt hätten."

"Die darauffolgende SP absolvierten wir nur mit Handbremsverzögerung und retteten uns so ins Service. Das Team wechselte die Bremsscheiben- und Klötze, jetzt lief das Auto perfekt. Doch dann wieder ein großer Schock: Beim Anbremsen zu einem Abzweig hatten wir totales Bremsversagen und schafften auf der letzten Rille gerade noch den Notausgang.“

„Da das auslösende Problem für das Bremsversagen in der kurzen Zeit nicht gefunden werden konnte, entschied das Team, die Rallye aufzugeben. Somit nehmen wir die Erfahrung mit und hoffen auf mehr Glück bei der nächsten Rallye."

"Herzlichen Glückwunsch an die Kollegen der Gruppe H, die im Gesamtklassement ganz vorne mitgemischt haben sowie den Veranstaltern zum mehr als gelungenen Comeback der Jänner Rallye“.

News aus anderen Motorline-Channels:

Rallye-ÖM: Jänner-Rallye

- special features -

Weitere Artikel:

WRC, Sardinien: Nach SP12

Ogier übersteht brutalen Samstag

Sebastien Ogier geht als Führender in den Schlusstag bei der Rallye Italien, nach einem chaotischen Samstag mit strauchelnden WRC-Konkurrenten

Bei der ET KÖNIG Rallye powered by Peter Hopf Erdbau am Wochenende im Raum Judenburg gibt‘s wieder kostengünstige Mitfahrgelegenheiten mit Toppiloten in Cockpits von Vorausautos / Auf Tierfreunde wartet der Oberösterreicher Julian Wagner, auf VIPs im Zuge der Rallye der Burgenländer Andreas Kainer

ARC, ET König Rallye: Bericht Baumschlager

Platz 3 & ART-Sieg bei der 300. Rallye!

Mit Rang drei bei der Jubiläumsrallye und dem Sieg in der ORM & ARC Trophy ist die Freude bei Raimund Baumschlager & Thomas Zeltner groß. Der Stadtrundkurs in Judenburg wurde zum erwarteten Spektakel.

FIA stimmt Änderungen für 2027 zu

Neue Silhouetten in der WRC

Die WRC und die FIA haben sich für die Saison 2027 auf Updates im technischen Reglement geeinigt - Die Silhouetten der Boliden werden verändert

ARC, ET König Rallye: Bericht Friedl

„Fun war vorhanden"

Eugen Friedl und Helmut Aigner vom MCL 68 konnten im Murtal mit ihrem Mitsubishi Evo IX einige Punkte in der ARCP-Wertung erreichen

Unsicherheit ab 2027

Hyundai bleibt bis 2026 in der WRC

Hyundai bleibt der Rallye-WM zumindest bis Ende 2026 erhalten, doch der Hersteller zögert mit einem längerfristigen Bekenntnis