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Rallye-ÖM: Schneebergland-Rallye

Keine Überraschungen

Harrach gewinnt die erste Etappe 29,7s vor Stohl, knapp dahinter Grössing. Neubauer in der 2WD vor Danzinger, Mrlik Top-Diesel.

Zwar ist die Schneebergland-Rallye mit 27 Teilnehmern die schwächst besetzte ÖM-Rallye seit der Wienerwald-Rallye 1984 (damals waren es 25 Teams) – nichtsdestotrotz genießen die Lenkradakrobaten bei strahlendem Himmel die anspruchsvollen Sonderprüfungen rund um die Gemeinde Rohr im Gebirge.

Nach der Absage von Raimund Baumschlager erwartete die Fachwelt ein Duell zwischen Manfred Stohl und Beppo Harrach. Auf der ersten Prüfung, der 10,51 km langen SP „Kalte Kuchl“ konnte Stohl die Bestzeit markieren, doch Harrach war lediglich um vier Zehntelsekunden langsamer.

Auf der 6,23 km langen SP „Haselrast“ fehlten Stohl jedoch gleich einmal 8,9 Sekunden auf den ÖM-Leader. Stohl kommentierte: „Das war im Vorjahr genau gleich – auch damals habe ich auf dieser Prüfung viel Zeit verloren und auch damals habe ich nicht gewusst, warum.“

Doch auch auf den folgenden Prüfungen verlor der Erdgas-Pilot weitere Zeit auf Harrach, sodass er am Ende des ersten Tages 29,7 Sekunden hinter dem DiTech Racing-Piloten Platz zwei belegt.

Was kann man vom Duell der Giganten für den Samstag erwarten? Harrach betonte am Ende der letzten Prüfung, er werde zwar weiter kräftig Gas geben, wolle jedoch auch ins Ziel gelangen. „Der Titel ist uns schon wichtiger“, sagte Harrach.

Stohl wiederum wollte die These, dass er am Samstag auf den Schotterprüfungen sein Fahrkönnen ausspielen kann, nicht so ganz gelten lassen: „Man sagt immer, dass meine Stärke der Schotter sei – doch ich sehe es anders: Der Schotter ist eher die Schwäche der anderen.“ Zugleich verwies Stohl darauf, dass auch sein Gegner ausgezeichnete Schotter-Qualitäten vorweisen kann.

Gerwald Grössing liegt nach dem ersten Tag auf einem guten dritten Platz, nur 3,7 Sekunden hinter Stohl. Doch der Mitsubishi Evo VII-Pilot, der nach Gruppe H-Reglement fährt, rechnet für den Samstag mit einem Zweikampf zwischen Harrach und Stohl, er selbst wolle sich „auf Platz drei einpendeln“.

Mehr als eine Minute hinter Grössing belegt Philipp Lietz, ebenfalls auf einem Gruppe H-Evo VII (mehr Luftdurchlass als in der Gruppe N, dadurch mehr Leistung) unterwegs, den vierten Platz. Lietz wurde auf der letzten Prüfung von einem Reifenschaden heimgesucht, der ihn rund 30 Sekunden gekostet hat.

Auf Platz fünf rangiert bereits der Führende der 2WD-Wertung, Suzuki Junior Hermann Neubauer – allerdings liegt sein „Erzkonkurrent“ Hannes Danzinger im Ford Fiesta R2 nur 5,2 Sekunden hinter ihm auf Gesamtrang sechs. Um den 2WD-Sieg ist also noch ein harter Kampf zu erwarten.

Zunächst nämlich hatte Danzinger die Nase vorne - doch auf SP 4 verlor der Niederösterreicher einiges an Zeit, als er nach einem Riss der Bremsleitung „ein paar Kilometer ohne Bremsen“ fahren musste. Neubauer wiederum klagte: „Ich habe auf manchen Prüfungen einen Nachteil, weil unser Auto eine breitere Spur hat.“

Auf dem guten siebten Gesamtrang beendet Subaru-Pilot Christian Mrlik den ersten Tag, der damit im Kampf um den Sieg in der Dieselwertung etwas mehr als eine halbe Minute Vorsprung auf seinen Gegner Michael Kogler im VW Golf aufweist.

Kogler (Gesamtrang elf) jedoch wurde im letzten Service von gleich zwei Wespen in den Rücken gestochen und gestand nach den letzten beiden Prüfungen erschöpft: „Ich bin für heute froh, dass es vorbei ist.“

Abarth 500-Pilot Michael Böhm liegt auf Gesamtrang acht, dahinter Walter Mayer und Fritz Waldherr.

Bei den Historischen führt Oskar Hebenstreit im Ford Escort RS2000.

Einen Ausfall musste heute Willi Stengg beklagen, der von einem Getriebeschaden ereilt wurde, er wird die Rallye jedoch am Samstag unter „Superally“ fortsetzen.

Stimmen der Piloten nach Etappe 1

Harrach: "Wir haben viel am Setup gearbeitet, aber nichts riskiert. Wir müssen nicht gewinnen um Meister zu werden."

Stohl: "Mittlerweile glaube ich, dass Schotter nicht meine Stärke sondern eher die Schwäche der anderen Piloten ist, ich bin auf Schotter und Asphalt in etwa gleich gut. Alles in allem der erwartete Rückstand."

Grössing: "Auf SP5 haben wir etwas Zeit verloren, die letzte SP war dann wieder sauber. Ich rechne morgen mit einem Fight zwischen Harrach und Stohl, ich möchte den dritten platz holen."

Danzinger: "Auf den letzten beiden Prüfungen gab es keine besonderen Vorkomnisse. Wir haben den Rückstand halbiert und liegen rund fünf Sekunden hinter Hermann Neubauer, eine gute Ausgangslage für morgen."

Neubauer: "Der Tag war ganz OK, die breite Spur ist auf dem Schotterstück allerdings ein echter Nachteil. Am Schluss gab’s noch einen kurzen Aha-Moment, ich wurde von der Sonne geblendet und habe einen Einlenkpunkt verpasst. Morgen möchte ich die Führung natürlich verteidigen."

Böhm: "Ich bin zufrieden, wir konnten uns steigern. Auf der letzten SP hat ein Dreher einige Zeit gekostet, es war kaum Platz um zu reversieren."

Mrlik: "Wir liegen auf Gesamtrang sieben und sind damit sehr happy. Nun freuen wir uns auf morgen.“

Kogler: "Mich hat nach der vierten SP im Service eine Wespe gestochen und ich fühl mich nicht wirklich wohl. Daher bin ich happy, dass der Tag vorbei ist...“

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