
Rallye-ÖM: Schneebergland-Rallye | 27.08.2011
Spannung in der 2WD-Klasse
Harrach führt mittlerweile knapp eine Minute vor Stohl, Lietz und Grössing fighten um Platz drei. 2WD-Zweikampf Neubauer-Danzinger, Kogler Dieselmeister.
Es ging blitzschnell bei der Schneebergland-Rallye 2011. Gerade als sich Manfred Stohl dranmachen wollte, den Führenden des ersten Tages, Beppo Harrach, zumindest unter Druck zu setzen, setzte dieser auf der ersten Prüfung des zweiten Tages einen mächtigen Schritt in Richtung Entscheidung.
18,7 Sekunden war Harrach schneller im Ziel der 10,46 Kilometer langen 7. Sonderprüfung Tiefental – Kalte Kuchl als Manfred Stohl. Der über „ein Djavu zum Vorjahr“ klagte. Harrach nahm dies dankend an.
Vor den Haraseben-Prüfungen, dem Herzstück der Rallye, und dem Rundkurs in Schwarzau am Nachmittag beträgt Harrachs Vorsprung nunmehr 56,6 Sekunden. Zur Erinnerung: Ein fünfter Platz würde dem Brucker zu seinem ersten Staatsmeistertitel genügen.
Ein gebrochene Antriebswelle kostete Gerwald Grössing Platz drei, den er sich unbedingt, bislang jedoch erfolglos, wieder zurückholen will.
Philipp Lietz verteidigt den geerbten Stockerlplatz mit seinem Mitsubishi Evo VII vehment. Er überraschte in der Früh – wenn auch teils ungewollt - mit einer interessanten Reifenwahl.
Dies tat der Niederösterreicher sichtlich schnell. Jörg Rigger machte das, was auch das Getriebe seines Mitsubishi Evo X machte - er fiel aus.
Spannung herrscht auch noch in der Division II, bei den zweiradgetriebenen Fahrzeugen. Hier liegt Hermann Neubauer noch knapp, nämlich 12,8 Sekunden vor Hannes Danzinger. Doch der Niederösterreicher hofft auf den Schotter auf der Haraseben-Prüfung.
Entschieden ist die Diesel-Klasse. Durch den Ausfall von Christian Mrlik („Uns ist in der Früh die Servolenkung gebrochen. Dann ging leider nix mehr“) ist VW-Pilot Michael Kogler, selbst wenn auch er nicht ins Ziel kommen sollte, neuer Staatsmeister.
Auf Kurs in Richtung Meisterschaftsführung liegt weiterhin Damian Izdebski in der Division III. Der Pole, er liegt auf Platz 19, muss das Ziel erreichen, um Klemens Haingartner zu überholen.
In der Historischen Staatsmeisterschaft hat Karl Wagner mit dem Porsche 911 die Führung übernommen. Der Erstplatzierte nach dem Freitag, Oskar Hebenstreit, ist wegen eines technischen Defekts nicht mehr dabei.
Der OSK-Pokal der Historischen ist weiterhin eine Beute von Kurt Göttlicher. als Führenden des ersten Tages aus. Verfolger Dieter Bardel ist nach seinem Out am Freitag zwar wieder im Rennen, liegt aber bereits über 10 Minuten zurück.
Sechs Prüfungen warten jetzt noch auf die Teams.
Stimmen der Piloten nach SP 12
Harrach: "Wir haben etwas nachgelassen, der Speed ist aber gut und wir liegen voll im Plan. Am Nachmittag kommen einige wirklich harte Prüfungen fürs Material."
Stohl: "Keine Probleme, alles OK, keine besonderen Vorkommnisse. Ich habe alles probiert, mehr ist nicht möglich. Wir werden weiter kämpfen, nichts ist unmöglich."
Grössing: "Es funktioniert alles, teilweise sind die Prüfungen wirklich brutal, aber der Rhythmus passt. Unser Ziel ist klarerweise der dritte Platz."
Lietz: "Die letzten zwei Prüfungen waren gut, haben Platz drei behalten. Es wird fast unmöglich, den Vorsprung am Nachmittag zu halten, aber schauen wir was passiert."
Danzinger: "Auf dem Teilabschnitt auf Asphalt können wir das Tempo von Hermann Neubauer nicht ganz mitgehen, sonst läuft es ganz gut und ich freue mich auf die Nachmittagsprüfungen."
Neubauer: "Erste Prüfung war super, bei der zweiten Prüfung hab ich wieder einen Abzweig verpasst. Es ist ein beinharter Kampf. Das Auto sollte halten, schließlich ist man damit auch Rallyes wie die Akropolis in der WM gefahren."
Böhm: "Wir geben alles und kämpfen, die Prüfungen sind sehr reifenmordend. Bemühen uns in den Top-Ten zu bleiben. Mich wunderts, was das Auto alles aushält."
Kogler: "Wir liegen jetzt auf Titelkurs, ich möchte aber die Rallye zu Ende fahren, bevor ich mir über den Titel Gedanken mache."
Mayer: "Die Runde war ganz gut, arbeiten noch etwas am Setup, das dauert seine Zeit. Aber ich bin zufrieden, wir wollen gemütlich ins Ziel fahren."
Waldherr: "Mit der letzten SP bin ich auf Kriegsfuß, nur Schlaglöcher, da tut mir das Auto leid und mir fehlt die Konzentration. Die Prüfung zuvor war dafür super."