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„Das Cockpit muss mehr geschützt werden!“

Kubica-Copilot Jacub Gerber kritisiert die langwierige Bergung und die Unterbrechung der Leitplanken. Zudem verlangt er mehr Schutz an der Front von Rallyeautos.

Robert Kubica befindet sich nach seinem Unfall bei der Ronde di Andora weiterhin im künstlichen Koma, darf aber seit heute Morgen auf eine vollkommene Genesung hoffen.

Den Formel-1-Piloten hat es bei dem gestrigen Horrorunfall viel schlimmer erwischt als seinen Beifahrer Jakub Gerber, der sich sogar selbst aus dem Wrack des Skoda Fabia befreien konnte.

Nun spricht Gerber erstmals über den Unfallhergang: "Wir wussten wegen der Feuchtigkeit, dass es rutschig war, aber wir waren darauf vorbereitet", schildert er der Gazzetta dello Sport. "Wir rutschten in die Leitplanken und drückten diese nach außen - und dann krachten wir in die darauffolgende Leitplanke."

"Die bohrte sich durch das Auto. Ich habe sofort erkannt, dass es ernst war, denn Robert schlug mit dem Kopf gegen das Lenkrad und hatte ein übel gequetschtes Auge."

"Robert fiel ihn Ohnmacht und ich kletterte aus dem Fenster, denn die Tür ging nicht mehr auf", erinnert sich der Beifahrer an den Unfall. "Die Rettung war sofort da und dann kam auch die Feuerwehr. Sie brauchten mehr als eine halbe Stunde, um ihn rauszuholen. Die erste Crew hatte nicht die richtigen Metallschneider dabei, also mussten sie auf eine andere Crew warten. Dann konnte auch der Helikopter nicht landen. Durch all das wurde viel Zeit verloren."

Gerber übt somit Kritik an den Rettungskräften, aber auch am Veranstalter, weil die Leitplanken an der Unfallstelle unterbrochen waren. Wären sie durchgängig gewesen, wäre der Unfall möglicherweise glimpflich ausgegangen: "Diese Öffnung macht keinen Sinn", sagt der Pole.

"Vor allem aber sollten wir keine Autos mit so wenig Schutz an der Front haben. Es ist nicht das erste Mal, dass so ein Unfall passiert. Der Verband sollte sich etwas einfallen lassen, um das Cockpit zu schützen."

Angeblich soll ein Fahrfehler den Unfall ausgelöst haben. Eine entsprechende Frage der Gazzetta dello Sport beantwortet Gerber folgendermaßen: "In einem Wettbewerb versuchst du immer, so schnell wie möglich zu fahren. Robert ist der Typ Mensch, der scharfsinnig denkt, immer einen Schritt nach vorne schaut, präzise ist, schnell und sauber - einfach ein kompletter Fahrer."

Direkt vom Unfall gibt es übrigens noch keine Fotos oder Videos, auf dem Internetportal YouTube wurden aber die Onboard-Aufnahmen des nachfolgenden Piloten, Mauro Moreno, veröffentlicht.

Dieser berichtet von einem "horrenden Anblick", der sich ihm bot: "Ich rief ihn ein paar Mal beim Namen, aber er reagierte nicht, weil er halb bewusstlos war und nicht sprechen konnte. Außerdem ragte das Stahlblatt aus der Heckklappe."

Manfred Stohl, der bislang erfolgreichste Pilot in der Rallye-WM, der 2006 den vierten Gesamtrang erzielen konnte, sieht keinen Handlungsbedarf seitens der FIA - die Rallyeautos würden im Normalfall ausreichend Knautschzone an der Front anbieten. Das Interview mit Stohl finden Sie hier.

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