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ORM 2015

„Müssen woanders ansetzen“

Dietmar Hinteregger und Mitglieder der Rallyekommission begründen die Weglassung der Streichresultate – Willi Stengg erklärt mögliche Sparmaßnahmen.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Daniel Fessl, motorline.cc

Mario Saibel und einige weitere Piloten kritisieren die Weglassung der Streichresultate ab 2015, lesen Sie dazu den Artikel „Saibel & Co: ‚Völlig vorbei an der Realität‘“ (zu finden auch über die Navigation rechts oben) - doch wie kam es zu dem Beschluss der OSK-Rallyekommission?

Update/Korrektur: Dietmar Hinteregger, der Vorsitzende der OSK-Rallyekommission, wurde an dieser Stelle irrtümlich falsch zitiert/verstanden. Herr Hinteregger hat sich auf die Frage bezogen, wer prinzipiell zur OSK-Rallyekommission zählt, das sind: Hinteregger und sein Vertreter Willi Singer, der Fahrervertreter Willi Stengg junior, der Fahrervertreter der Historischen, die Veranstalter vertreten durch Gerhard Leeb und Ferdinand Staber, zwei Vertreter der Industrie sowie Kurt Gutternigg für den ARBÖ.

Jedoch waren nicht alle Mitglieder der Kommission bei besagtem Treffen am 5. November in Grafenegg vor Ort - Dietmar Hinteregger: "Die Kommission war nicht vollständig vertreten, aber es waren alle ORM-Veranstalter anwesend. Und es waren durch die Bank alle Anwesenden für die Aufhebung der Streichresultate – wir mussten nicht einmal abstimmen.“

Mario Saibel kritisiert: „Niemand hat uns angerufen, niemand hat uns um unsere Meinung gefragt – das wurde über die Köpfe der Teams und Piloten hinweg entschieden!“ Das bestätigen auch die anderen Piloten. Fahrervertreter Willi Stengg junior, der „dazu steht, für die Aufhebung der Streichresultate gestimmt zu haben“, sagt dazu: „Hätten wir 300 Leute anrufen sollen während der Sitzung? Das wäre dann aber lustig geworden…“

Saibel verweist darauf, dass es im Rahmen der Rallye Weiz ein Meeting mit dem Thema „Aussichten 2015“ gab, an dem auch Dietmar Hinteregger teilgenommen habe – dabei seien auch die Streichresultate erwähnt worden: „Man hat uns damals gesagt, man wolle an der derzeitigen Regelung – bei sieben Rallyes ein, bei acht Rallyes zwei Streichresultate – festhalten.“ Das wiederum dementiert Hinteregger heftig: „Dieses Thema wurde bei dem betreffenden Meeting gar nicht besprochen.“ Walter Mayer jedoch kann sich genau daran erinnern: „Das wurde definitiv besprochen, das weiß ich ganz genau.“

Stengg junior: „Verstehe die Aufregung nicht!“

Wie auch immer - Willi Stengg junior versteht die Aufregung nicht: „Wer konnte sich denn bislang eine gesamte Saison leisten? Das waren doch höchstens drei Fahrer. Mit der Weglassung der Streichresultate können wir die Meisterschaft spannend halten und dafür sorgen, dass möglichst viel gefahren wird.“

Stengg verrät zudem, dass „es Andi Aigner war, der bei dem Treffen gleich einmal gesagt hat: ‚Die Streicher gehören weg!‘“ Der Ex-Welt- und Europameister, seit heuer auch Veranstalter der Rallye Liezen, habe damit auch völlig Recht, sagt Stengg junior – denn: „Kosten senken müssen wir ganz sicher – aber nicht über die Streichresultate!“

Kurt Gutternigg stimmt zu: „Streichresultate bringen nichts. Wer mich kennt, der weiß, dass mir stets die Anliegen des ‚allgemeinen Volks‘, also der Mittelfeldteams wichtig waren und sind. Kleinere Teams können schon lange keine ganze Saison bestreiten – man muss anderswo sparen.“

Dietmar Hinteregger bestätigt, dass in der Rallyekommission derzeit „intensiv über künftige Einsparungsmaßnahmen nachgedacht wird“. Ins Detail wollte der Kommissionsvorsitzende noch nicht gehen…

Dafür gibt Willi Stengg junior einen Ausblick, wo die Sparmaßnahmen ansetzen könnten: „Wir müssen die SP-Kilometer begrenzen – zum Beispiel auf 150 Kilometer. Zudem könnte man die Reifen limitieren – beispielsweise auf zwölf Stück pro Fahrer. Ebenfalls viel Geld einsparen könnte man beim Sprit.“ Dass diese Maßnahmen jedoch schon für 2015 gültig werden könnten, bezweifelt Stengg junior, er appelliert aber: „Das ist die Richtung, die wir einschlagen müssen. Dort müssen wir ansetzen!“

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