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ERC: Estland-Rallye

Tänak eine Klasse für sich

Ott Tänak gewinnt acht von neun Prüfungen des heutigen Tages und baut seinen Vorsprung auf Timmu Körge und Alexej Lukjanuk weiter aus.

Foto: ERC

Lokalmatador Ott Tänak hat der ersten Etappe der Estland-Rallye, dem siebten Lauf der Europameisterschaft, in eindrucksvoller Manier seinen Stempel aufgedrückt. Tänäk, der zuletzt in Polen die WRC2-Wertung gewonnen hat, stellte in acht von neun Prüfungen die Bestzeit auf und baute sich einen Vorsprung von 44,2 Sekunden auf seinen Teamkollegen Timmu Körge auf. Tänak und Körge fahren jeweils einen Ford Fiesta R5, die von Ex-WRC-Fahrer Markko Märtin eingesetzt werden.

Platz drei hält überraschend der Russe Alexej Lukjanuk mit einem Mitsubishi Lancer Evo X. Die beiden Skoda-Fahrer Esapekka Lappi und Sepp Wiegand beendeten die erste Etappe auf den Positionen fünf und sechs. Die acht Schotterprüfungen des Tages waren klar das Terrain von Tänak. Der Este baute sich mit Bestzeiten in den ersten vier SPs einen Vorsprung auf. Nach einer Service-Pause musste er sich in SP5 hauchdünn Lukjanuk geschlagen geben.

Anschließend entschied Tänak wieder die Prüfungen sechs bis acht für sich. Zum Abschluss des Tages wurde noch eine kurze Superspecial auf Asphalt in der Stadt Tartu gefahren. Auch vor tausenden Fans war Tänak der Schnellste. "Es war heute überraschend gut. Ich habe nicht erwartet, dass ich nach dem ersten Tag einen so großen Vorsprung habe", sagt der 26-Jährige. "Ich bin sehr zufrieden."

Allerdings trat vor der abschließenden Superspecial ein kleines technisches Problem auf. "Ich hatte jetzt ein Alarmsignal für den Benzindruck. Ich muss nachsehen, was das Problem ist", rätselt Tänak. Dennoch führt er souverän vor Körge, der Lukjanuk im Nacken sitzen hat. Der Russe hat als Dritter lediglich 3,2 Sekunden Rückstand auf Körge. Damit führt Lukjanuk auch den Production-Cup an.

Bei den schnellen Abschnitten profitieren die Mitsubishi-Fahrer von der Höchstgeschwindigkeit im Vergleich zu den R5- und S2000-Autos. "Es ist unglaublich! Die Prüfungen sind verrückt, aber das ist auch unsere Pace", jubelt Lukjanuk über seine Leistung. "Wir sind in einem großen Duell und setzten alle unter Druck - inklusive uns." Platz vier im Gesamtklassement und Rang zwei im Production Cup hält Rainer Aus (Mitsubishi Lancer Evo IX).

Somit sind drei Esten unter den ersten vier Positionen zu finden. Erst dahinter folgten die beiden Skoda Fabia Super 2000. Auf den schnellen Schotterstraßen verlor EM-Spitzenreiter Lappi kontinuierlich Zeit. Da die ersten vier Fahrer im Titelkampf keine Rolle spielen, fuhr der Finne auf Sicherheit und schnitt die Kurven nicht aggressiv. Deshalb wuchs sein Rückstand auf Tänak auf 1:25,9 Minuten an.

"Bezüglich der Meisterschaft ist die Situation okay, aber ich muss mehr Punkte sammeln. Diese Jungs fahren so schnell, es ist unmöglich sie einzuholen", meint Lappi. "Es war ein frustrierender Tag für uns, aber wir müssen dieses Tempo beibehalten. Vielleicht passiert vor uns etwas. Auch Wiegand liegt nach Tag eins bereits 1:48,7 Minuten zurück. Der Deutsche musste erst Vertrauen zu den schnellen Straßen finden. Zudem verfeinerte Wiegand die Abstimmung, die zunächst zu weich eingestellt war, in den Service-Pausen.
Die S2000-Fahrer verloren in den schnellen Abschnitten viel Zeit, weil sie oft in den Begrenzer kamen. Hinter dem Skoda-Duo rundeten Karl Kruuda, Siim Plangi (beide Peugeot 208 T16), Roland Murakas (Mitsubishi Lancer Evo X) und Sebastien Chardonnet (Citroen DS3 R5) die Top 10 ab. Chardonnet startete SP9 aufgrund eines Reifenschadens auf der Verbindungsstrecke mit Verspätung. Sander Parn (Ford Fiesta R2) führt souverän die 2WD-Wertung an. Am Samstag geht die Rallye mit sechs weiteren Prüfungen zu Ende.

Gesamtwertung nach 9 von 15 Prüfungen (Top 10):
01. Ott Tänak (Ford Fiesta R5) - 58:17.1 Minuten
02. Timmu Körge (Ford Fiesta R5) +44,2 Sekunden
03. Alexej Lukjanuk (Mitsubishi Lancer Evo X) +47,4
04. Rainer Aus (Mitsubishi Lancer Evo IX) +1:07,0 Minuten
05. Esapekka Lappi (Skoda Fabia S2000) +1:25,9
06. Sepp Wiegand (Skoda Fabia S2000) +1:48,7
07. Karl Kruuda (Peugeot 208 T16) +1:56,1
08. Siim Plangi (Peugeot 208 T16) +2:01,7
09. Roland Murakas (Mitsubishi Lancer Evo X) +2:05,7
10. Sebastien Chardonnet (Citroen DS3 R5) +2:06,7

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