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Rallye: News

Keine Angst, aber….

Sogar VW-Fans schüttelten ob seiner weinerlichen Aussagen rund um den Monte-Start von Loeb den Kopf – jetzt dreht sich Capito, und jammert weiter…

Michael Noir Trawniczek
Foto: Volkswagen Motorsport

Nachdem seine ängstlich-kritischen Äußerungen zur Teilnahme von Sebastien Loeb an der kommenden Rallye Monte Carlo (19. bis 26. Jänner 2015) sogar bei eingefleischten Volkswagen-Fans für Kopfschütteln sorgten (auch motorline.cc-Redakteur Michael Hintermayer äußerte sich in einem Kommentar kritisch und stellte die berechtigte Frage: „Haben Sie Angst, Herr Capito?“), vollführt VW-Motorsportdirektor Jost Capito nun die Kehrtwende.

Der Einsatz von Loeb sei „eine tolle Sache“, versichert Capito gegenüber den Kollegen von Rallye-Magazin - Angst würde man natürlich gar keine haben: „Wir können das nur begrüßen. Wir haben ein tolles Auto und wir haben einen zweifachen Weltmeister, deshalb haben wir keine Angst vor der Konkurrenz. Je mehr Wettbewerb herrscht, umso besser.“

Abwertung durch Gaststarter

Geblieben ist die Angst vor einer Abwertung der Weltmeisterschaft und des Weltmeisters – durch Gastfahrer: „Nehmen wir die Rallye Sardinien. Ein Gaststarter würde zum Beispiel als Zwölfter losfahren und hätte gegenüber den WM-Führenden einen Riesenvorteil. Die Siegchancen wären für diesen Fahrer sehr hoch und das wertet aus unserer Sicht den WM-Titel ab, denn die Allgemeinheit wird sagen, dass derjenige nur Weltmeister geworden ist, weil der andere, der vielleicht nur drei Rallyes fuhr und gewann, keine volle Saison bestritten hat.“

Vor welchen Gaststartern Capito konkret zittert, erwähnt er nicht – Loeb kann es wohl nicht sein, denn von diesem wünscht er sich neuerdings möglichst viele Einsätze, zu seinem Monte-Start sagt Capito: „Dort ist das Rennen völlig offen und die Startreihenfolge unerheblich. Man kann als erster Fahrer Glück oder Pech haben, dasselbe gilt für den Zehnten. Wir freuen uns auf die Rallye und wir freuen uns auf den Start von Loeb. Hoffentlich wird er im kommenden Jahr möglichst oft starten, denn das wertet die Meisterschaft natürlich auf.“

Ganz allgemein jedoch befürchtet Capito, der Einsatz von Gastpiloten könnte der WM schaden: „Wir Sportchefs haben die Pflicht, das Reglement auszunutzen. Wenn es solche Möglichkeiten gibt, dann muss man sie auch ausnutzen. Sollte es aber tatsächlich zu ständigen Fahrerwechseln kommen, dann sind das die taktischen Spielchen, die der Weltmeisterschaft nicht gut tun werden.“

Wenn das Jammern den Jubel übertönt

Daher wünscht sich der VW-Motorsportdirektor eine weitere Regel: „Aus unserer Sicht wäre es eine faire Lösung, wenn potente Gaststarter in Werksautos als erste Fahrer auf die Strecke gehen.“ Es stellt sich die Frage: Welche „potenten Gaststarter“ meint Capito?

Und: Würden Gasteinsätze von Kalibern wie Marcus Grönholm, Mikko Hirvonen und ganz besonders Sebastien Loeb der oft eintönigen WM nicht vielmehr zu jener Spannung verhelfen, die sie in Wahrheit bitter benötigt? Freilich: Müssten diese Gastpiloten als „Schotterfeger“ auf die Sonderprüfungen fahren, wären solche Einsätze von vornherein uninteressant für die betroffenen Piloten.

So sehr sich Jost Capito also windet – man erhält weiterhin den Eindruck, dass er und Volkswagen im Grunde eben nur eines wollen: Serientitel abräumen! Das geht auch in Ordnung – doch das ewige Jammern über neue Regeln, die man noch dazu in der WRC-Kommission mitgetragen hat, stellt die eigenen sportlichen Erfolge in den Schatten. Selten zuvor hat man dermaßen überlegene Budgetriesen inmitten ihrer Siegesserie so viel jammern gehört…

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