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Rallye-EM/-ÖM: News

Jännerrallye 2016 findet nicht statt

Die Int. Jännerrallye im Raum Freistadt (OÖ) wird 2016 nicht stattfinden; dies gab der Vorstand des Rallye Club Mühlviertel bekannt.

"Der gesamte Vorstand stellt alle Funktionen einem noch neu zu wählenden Führungsgremium zur Verfügung. Voraussetzung ist, dass bis zur ordentlichen Generalversammlung am 18. September 2015 ein Wahlvorschlag eingebracht wird, der die Zustimmung der Generalversammlung findet. Wenn nicht, steht der aktuelle Vorstand dem Rallye Club Mühlviertel noch ein Jahr zur Verfügung, allerdings ohne im nächsten Jahr motorsportliche Veranstaltungen zu organisieren, also auch nicht die Internationale Jännerrallye. Diese Vorgangsweise soll das Bestehen des Rallye Club Mühlviertel absichern", erklärte Obmann Ferdinand Staber gleich zu Beginn einer Aussendung, die im Anschluss an eine außerordentliche Hauptversammlung des RCM am 2. Juni in Freistadt veröffentlicht worden ist.

Ausdrücklich hält Staber für den gesamten Vorstand fest: "Finanzielle Probleme hat der Rallye Club Mühlviertel keine. Obwohl eine Absichtserklärung von Eurosport [i.e. Promoter Eurosport Events; Anm.] vorliegt, dass die Internationale Jännerrallye bis 2018 fixer Bestandteil der European Rally Championship [der Rallye-Europameisterschaft; Anm.] bleiben soll, sind wir nicht bereit, die Internationale Jännerrallye 2016 durchzuführen." Ferdinand Staber nennt folgende Gründe für diese Entscheidung:


  1. Entwicklung der Nennungen/Starter

  2. Der Trend der Teilnehmerzahlen zeigt seit 2012, als Eurosport Events die Ausrichtung der Rallye-EM übernommen hat, stetig nach unten. Rallye-EM minus 45 Prozent, Rallye-ÖM minus 17 Prozent – siehe Statistik. Eine Trendumkehr ist in absehbarer Zeit nicht in Sicht, da viele Teams und weite Teile der Szene mit finanziellen Schwierigkeiten kämpfen.

  3. Hohes finanzielles Risiko

  4. Mit den Zuschauereinnahmen muss der RCM mindestens rund 30 Prozent des Budgets von jährlich 650.000 bis 700.000 Euro decken. Aufgrund der nicht vorhersehbaren Wettersituation Anfang Januar bezeichnet der Veranstalter das finanzielle Risiko als enorm hoch.

  5. Kostenexplosion

  6. Die Kosten für die Durchführung der Jännerrallye entwickeln sich im Vergleich zu den Nennungen in die entgegengesetzte Richtung und stiegen seit 2012 um 47 Prozent (siehe Statistik).

  7. Fehlende Akzeptanz

  8. Wie vom österreichischen Fahrervertreter Mario Saibel per E-Mail (eine Kopie des Schreibens liegt Motorline vor) an den Vorsitzenden der IG Rallye Michael Strassegger ausgedrückt, ist die Jännerrallye aus Kostengründen als nationaler Staatsmeisterschaftslauf nicht mehr erwünscht. Außerdem wurde laut Aussendung bereits vor der Jännerrallye 2015 von Teilen der österreichischen Rallyszene zum Boykott des Winterklassikers im Mühlviertel aufgerufen.

  9. FIA und Eurosport säumig

  10. Seit Jahren bemängelt der RCM, dass die internationale Motorsportbehörde FIA und Eurosport nicht in der Lage oder bereit sind, bis Mitte August einen Rallye-EM-Kalender für das nächste Jahr zu fixieren, obwohl der RCM das wiederholt gefordert hat. Dass die FIA es nicht geschafft hat, rechtzeitig für ein klares Reglement zu sorgen, kostete der Jännerrallye 2015 laut Aussendung mindestens zehn bis 15 Starter.

  11. Eurosport-Sendezeiten

  12. Obwohl bereits für 2015 zugesagt, ist eine Vorverlegung der Sendezeiten auf Eurosport nicht möglich. Sendungen nach 23 Uhr stellen zumindest im österreichischen und europäischen Raum keine "Primetime" dar.

Da der Vorstand des RCM keine positiven Änderungen in den angesprochenen Punkten erwartet, fiel der Beschluss, die Jännerrallye 2016 nicht durchzuführen, einstimmig aus.

Abschließend zog Obmann Ferdinand Staber Bilanz über die motorsportlichen Aktivitäten des RCM zwischen 2003 und 2015: "Auch nach internationalen Maßstäben hervorragend organisiert und unfallfrei durchgeführt wurden in der Region Mühlviertel in diesem Zeitraum zwölf Mal die Internationale Jännerrallye sowie je drei Mal das Pirelli-Shootout für die Rallyeweltmeisterschaft und die Mühlviertel-Rallye. Mehr als fünf Millionen Euro wurden umgesetzt. Die Umwegrentabilität ist mit rund 40 bis 45 Millionen Euro zu beziffern."

Anmerkung: Sämtliche oben genannten Daten basieren ausschließlich auf Angaben des Rallye Club Mühlviertel.

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