
Rallye-WM: News | 09.07.2016
Rallye-WM ab 2017 mit Einheitsreifen?
Die Rallyeweltmeisterschaft überlegt, ab 2017 nur einen Reifenhersteller zuzulassen; der scheidende Jost Capito hält das für falsch.
Die Rallye-WM könnte ab der Saison 2017 zu Einheitsreifen zurückkehren. Für 2011 hatte der Weltverband FIA das Championat für alle Reifenfirmen geöffnet, nachdem zuvor drei Jahre lang nur ein einzelner Lieferant erlaubt war. Heuer sind drei Hersteller in der Meisterschaft aktiv. Laut Serienpromoter Oliver Ciesla wird eine Entscheidung darüber, ob erneut ein Monopolist das Sagen haben soll, im kommenden Monat fallen: "Wir haben bereits mehrere Monate darüber nachgedacht; wir können die Vor- und Nachteile sehen, aber eine Entscheidung ist auf der Agenda und wird bald getroffen werden, vermutlich in einem Monat."
Volkswagen-Motorsportchef Jost Capito ist allerdings der Meinung, dass die Rallye-WM den Reifenwettbewerb offen lassen sollte. "Es wäre komplett falsch", sagt er über einen Einheitshersteller, die drei Produzenten lieferten sich derzeit einen guten Wettbewerb: "Einige sind besser in einer Rallye, einige sind besser in einer anderen; es bringt uns Abwechslung bei den Ergebnissen. Wie es ist, ist es perfekt."
M-Sports-Kundenbetreuer Rich Millener überlegt, ob dass das mögliche Werbeinvestment eines Einheitsherstellers die WM attraktiver machen könnte: "Es gibt Positives und Negatives. Das Drama der Polen-Rallye hätte es ohne Reifenwettbewerb nicht gegeben." Die diversen Hersteller steckten bereits jetzt viel in die Meisterschaft. "Man muss sich nur in der Servicezone umsehen, um das zu sehen. Bei einem Einheitshersteller riskiert man, das zu verlieren. Auf der anderen Seite könnte es funktionieren, wenn es Hilfe für den Promoter gibt, und wir die Meisterschaft über ein konzentriertes Investment wachsen lassen können. Nach einer Rallye wie Polen würde ich es aber lieber offen lassen."