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Rallye-WM: Interview

Citroën-Budgetkürzung ohne Auswirkung?

PSA-Chef Tavares bestreitet, dass Budgetkürzungen bei Citroëns Rallye-WM-Programm Auswirkungen haben werden – Vorbild sei M-Sport.

Bildquelle: Werk

Die Rallye Monte-Carlo hat schonungslos aufgezeigt, dass Citroën über die Winterpause keine entscheidenden Fortschritte gemacht hat. Kris Meeke konnte zwar auf trockenem Asphalt die Powerstage für sich entscheiden, doch bei wechselhaftem Wetter und wenig Grip war der C3 WRC so wie im Vorjahr schwierig zu fahren und chancenlos. Mit Platz vier plus maximalen Bonuspunkten konnte Meeke zumindest Schadensbegrenzung betreiben.

Aus dem Umfeld von Citroën war zu hören, dass im Vorjahr das Budget offenbar gekürzt worden ist. Allerdings holte M-Sport mit dem geringsten Etat aller Teams beide WM-Titel. Geld allein garantiert also keinen sportlichen Erfolg. Das sieht auch Carlos Tavares, Vorstandsvorsitzender des Citroën-Mutterkonzerns PSA, so. Der Portugiese hat die Rallye Monte-Carlo besucht und machte sich vor Ort ein Bild davon, wie sein Werksteam chancenlos hinterherfuhr.

"Im vergangenen Jahr waren wir Letzter – 2017 wurden wir geschlagen", fand der Manager deutliche Worte. "Wir waren das vierte Team von vier Teams. Wir haben versagt, aber unser Budget war signifikant höher als bei M-Sport, also jenem Team, das den Titel gewonnen hat. Das heißt, dass Geld nicht für das Ergebnis sorgt, solange das Budget über einer bestimmten Schwelle liegt." Tavares mahnte, dass der Finanzrahmen effizient verwendet werden sollte.

"Es ist nicht unser Weg, den besten Fahrer einzukaufen und das größte Budget zur Verfügung zu stellen. Es ist nicht so, dass wir sagen: 'Hier ist ein Topf voll Geld, und nun müsst ihr gewinnen.' Das ist nicht unsere Art, den Sport zu betreiben. Wir sind keine von Geld getriebene Firma. Ich glaube auch nicht, dass Geld den Sport vornehmlich antreibt, sondern die Expertise, Beharrlichkeit und die Fähigkeiten, sich nach einem Rückschlag neu aufzustellen", so Tavares weiter.

Er fuhr fort: "Wenn man einem Team das meiste Geld und den besten Fahrer gibt, ist alles hochgestochen, aber was ist der Wert davon? Es ist eine Leistung, wenn man ein Team kreiert und die Stärken und Schwächen der Leute zu einer Gruppe formt, die als Team funktioniert, und den anderen zeigen will, dass man besser ist. Das ist der Reiz. Wenn man ihnen mehr und mehr Geld, mehr Fahrer und mehr Ingenieure gibt, ist es kein Team, das gewinnt. Das wäre eine Bank und nicht meine Philosophie des Sports."

Der Mann, der es richten soll, ist Pierre Budar. Dieser hat als Citroën-Teamchef die Nachfolge von Yves Matton angetreten, der zur FIA gewechselt ist. Tavares stärkte Budar den Rücken: "Wir sind Sportler und Sportlerinnen. Wenn wir am Boden liegen, werden wir uns zurückkämpfen. Das ist der Geist von Citroën Racing. Es ist normal, dass man zu einem Zeitpunkt scheitert. Peugeot hat es beim ersten Dakar-Start nicht geschafft und dann drei Jahre lang gewonnen. Ich verstehe, dass mein Team in einem Jahr scheitern kann, solange man sich als Sportler und Sportlerin verhält und sich offen und ehrlich ansieht, warum es nicht funktioniert hat, und versucht es zu richten."

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