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Rallye: Interview

Schwarz über Rallyesport in Deutschland

Armin Schwarz sieht schwarz und nimmt die Hersteller in die Pflicht; ein deutscher WM-Pilot könnte dem gesamten Rallyesport helfen.

Der Rallyesport fristet in Deutschland ein Nischendasein und findet weder international noch national im Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit statt – nach Einschätzung des früheren WM-Piloten Armin Schwarz auch deshalb, weil es keinen starken deutschen Fahrer in der Rallye-WM gibt. "Es fehlt ganz klar an einem großen Namen, mit dem die Jugend sich identifizieren kann und dem sie nacheifern möchte", sagt er in einem Interview für den Deutschen Sportfahrer Kreis (DSK), dessen Präsidiumsmitglied er ist. Ein solcher Spitzenmann zöge fast automatisch mehr Aufmerksamkeit auf sich und somit den Rallyesport.

Mit einem großen Namen erhöhe sich das Interesse der Medien und der Öffentlichkeit – mit entsprechenden Nebeneffekten. "Nachwuchsfahrer haben es leichter, Sponsoren zu finden, wodurch sie den Sport finanzieren können", so Schwarz. Eben dieses Problem – fehlende Sponsoren – bremst aktuell auch die Karrieren von Piloten wie Marijan Griebel oder Fabian Kreim aus, die zur nationalen Spitze gehören, in der Rallye-WM aber über sporadische Starts in der WRC2-Kategorie nicht hinauskamen.

"Ich hoffe, dass die Nachwuchsarbeit des DSK dazu beitragen kann, bald wieder ein solches Rallyetalent hervorzubringen, der dem Sport als Ganzes wieder einen Schub gibt", so Schwarz, der auch als Mentor im Nachwuchsprogramm des DSK tätig ist. Doch nicht nur den Fahrern würde ein Rallyestar aus Deutschland helfen, sondern auch der Automobilindustrie. "Der Rallyesport war im Motorsport immer die Disziplin, mit der sich der Zuschauer am leichtesten identifizieren konnte, weil die Autos äußerlich den Straßenwagen am nächsten kommen", weiß Schwarz.

Allerdings haben die Branche momentan vor dem Hintergrund der Klimadiskussion einen schweren Stand. "Sie verkauft sich auch ganz unter Wert", meint Schwarz. Mobilität, gerade auf dem Land, sei heutzutage wichtiger denn je. Er fordert: "Mobilität, die Spaß macht, muss auch ihre Berechtigung haben. Davon wird dann wiederum der Motorsport profitieren." Dementsprechend sei die Initiative der FIA, ab 2022 in der Rallye-WM Hybridantriebe einzuführen, ein richtiger Schritt.

"Hybridprogramme können sicherlich helfen, sowohl die Hersteller als auch die Öffentlichkeit wieder für den Motorsport zu interessieren, sie sind aber auch nicht die endgültige Lösung", so Schwarz. "Wir leben ganz klar in einer Zeit des Umbruchs, in der die Hersteller weniger auf traditionellen Motorsport setzen und zum Teil krampfhaft neue Wege suchen."

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