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WRC Rallye Finnland 2021: Schlussbericht Elfyn Evans im Toyota Yaris WRC bei der Rallye Finnland 2021
Motorsport Images

WRC Rallye Finnland 2021: Elfyn Evans siegt nach packendem Kampf

Nach einem spannenden Duell ringt Elfyn Evans bei der Rallye Finnland Ott Tänak nieder und siegt - Ogier betreibt mit Rang fünf Schadensbegrenzung

Toyota-Pilot Elfyn Evans hat am Sonntag die Rallye Finnland, zehnter Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2021 gewonnen. Der Waliser setzte sich in einem spannenden Duell gegen Ott Tänak (Hyundai) durch und hatte im Ziel nach 19 Wertungsprüfungen über 287,11 Kilometer 14,1 Sekunden Vorsprung auf den Waliser. Dritter wurde Craig Breen (Hyundai, +42,2 Sekunden).

Für Evans war es der zweite Saisonsieg und sein insgesamt fünfter in der Rallye-WM. Damit verkürzte er in der WM-Wertung den Rückstand auf seinen Teamkollegen Sebastien Ogier auf 24 Punkte. Der Titelverteidiger kam in Finnland auf Rang fünf ins Ziel.

"Die Art und Weise, wie wir das geschafft haben, fühlt sich gut an", sagt Evans, der auch die Powerstage und damit die Maximalpunktzahl von 30 gewann. "Wir hatten in Estland viel zu kämpfen. Beim Test haben wir einige Änderungen am Auto vorgenommen und früh etwas Vertrauen gefunden. Wir hatten am Freitag eine gute Ausgangsposition und übernahmen am Samstag die Führung, und ich bin wirklich froh, dem Team bei seiner Heimrallye einen Sieg schenken zu können."

Bei noch zwei zu fahrenden Rallyes steht fest, dass der Weltmeister des Jahres 2021 ein Toyota-Fahrer sein wird. Hyundai-Speerspitze Thierry Neuville war am Samstag nach einem Kühlerdefekt, der in der Folge zu einem Motorschaden führte, ausgeschieden. Den Rückstand von 60 Punkten auf Ogier kann der Belgier bei den Rallyes in Spanien und Monza nicht mehr aufholen.

Enges Spitzenfeld am Freitag

Von der ersten Wertungsprüfung an ging es bei der Rallye Finnland spannend zu. Am ersten Tag wechselten sich mit Evans, Tänak, Breen und Takamoto Katusta (Toyota) nicht weniger als vier Fahrer an der Spitze der Gesamtwertung ab. Nach den ersten sechs WP waren die Top 5 durch nur 7,9 Sekunden voneinander getrennt.

Am Samstagvormittag drehte Evans dann auf, gewann alle vier WP der Vormittagsschleife und übernahm damit die Führung, die er bis ins Ziel nicht mehr abgeben sollte. Tänak konterte am Nachmittag mit drei WP-Bestzeiten in Folge, doch Evans konterte und setzte sich am Schlusstag leicht von seinem Rivalen ab. 12,4 Sekunden Vorsprung waren vor der 11,12 Kilometer langen Powerstage ein beruhigendes Polster.

Auch Tänak war im Ziel nach seinem zweiten Podiumsergebnis in Folge nicht unzufrieden. "Es hat großen Spaß gemacht. Wir mussten uns beim ersten Mal sehr anstrengen, und beim nächsten Mal kommen wir mit einem ganz anderen Konzept zurück, also werden wir versuchen, es dann besser zu machen", sagt er.

Breen auf dem Podium, starkes Comeback von Lappi

Nach zwei zweiten Plätzen in Estland und Ypern fuhr Breen zum dritten Mal nacheinander auf das Podium und untermauerte damit seinem Ambitionen auf ein Vollzeit-Cockpit in der WRC-Saison 2022.

"Es ist ein stolzer Moment, drei Podiumsplätze in Folge, ich kann es ehrlich gesagt nicht glauben. Ich wäre gerne noch einen Schritt weiter gegangen und um den Sieg gekämpft - so weit ist es noch nicht, aber es ist besser als in der Vergangenheit", sagt der Ire.

Mit Rang vier feierte Esapekka Lappi, der an diesem Wochenende einen fünften Toyota Yaris WRC fuhr, eine gelungene Rückkehr ins WRC-Cockpit. Am Ort seines bisher einzigen Siegs in der WRC zeigte der Finne eine solide Leistung und gab ebenfalls eine Bewerbung für das nächste Jahr ab.

Platz fünf war für Ogier nach einer Rallye, bei der er das Tempo der schnellsten nie ganz mitgehen konnte, erfolgreiche Schadensbegrenzung - trotz einer Zeitstrafe von einer Minute wegen eines nicht richtig geschlossenen Helmgurts am Samstag.

Wermutstropfen war für Ogier ein Motorproblem bei der Powerstage, wodurch er Zusatzpunkte verpasste. "Es war nicht die beste [Rallye], aber das gehört zum Spiel dazu", sagt Ogier. "Ich freue mich jetzt so sehr auf den Asphalt."

Neuville ohne Chance auf den WM-Titel

Auf den Rängen sechs und sieben folgten nach einer unauffälligen Rallye die beiden M-Sport-Ford-Piloten Gus Greensmith und Adrien Fourmaux. Achter wurde ihr früherer Teamkollege Teemu Suninen, der in Finnland erstmals einen VW Polo R5 fuhr und damit prompt die WRC2-Wertung gewann. Mads Östberg (Citroen) und Emil Lindholm (Skoda) komplettierten die Top 10.

Ausfälle verzeichneten neben Neuville auch die beiden Toyota-Piloten Takamoto Katsuta und Kalle Rovanperä. Katsuta war am Samstag bei der achten WP verunfallt, zwei Prüfungen später schlug der junge Finne in einen Sandwall ein. Beide gingen am Sonntag aber wieder an den Start. Vor der Powerstage zog Rovanperä aufgrund von Rückenschmerzen aber zurück.

In der Fahrerwertung führt nach zehn von zwölf WM-Läufen Ogier mit 190 Punkte vor Evans (166) und Neuville (130). Ogier hat damit weiter beste Chancen auf WM-Titel Nummer acht, zumal die letzten beiden Rallyes auf Asphalt ausgetragen werden, womit seine Startposition eins am ersten Tag kein deutlicher Nachteil ist. In der Herstellerwertung führt Toyota mit 441 Punkten ebenfalls deutlich vor Hyundai (380).

Weiter geht es mit der WRC-Saison 2021 vom 14. bis 17. Oktober mit der Rallye Spanien, die in diesem Jahr als reine Asphalt-Rallye ausgetragen wird.

Motorsport-Total.com

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